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2101 - Der Konquestor

Titel: 2101 - Der Konquestor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitshülle projizieren und die entsprechenden Tag- und Nachtzyklen simulieren - so die gewählte Simulation überhaupt einen Tag- und Nachtzyklus vorsah.
    Im Moment zeigte das Kunstfirmament - offensichtlich auf Wunsch des arkonidischen Gastes - den nächtlichen Sternenhimmel, wie er sich auf Arkon Ivom Äquatorialkontinent Laktranor aus geboten hätte.
    Rhodan war oft genug auf der Kristallwelt gewesen, um die Konstellationen zu erkennen.
    „Der Konquestor kehrt zurück", sagte Rhodan knapp, als Ascari da Vivo, scheinbar gedankenverloren an die Prallfeldbrüstung der Terrasse gelehnt, den Summton des Koms registrierte und direkt in die Aufnahmeoptik blickte.
    „Ich komme sofort", sagte sie und verwandelte sich in einem Sekundenbruchteil von einer träumerischen und anmutigen Frau in die knallharte Mascantin zurück.
    „Dann kannst du uns sicher auch die neuesten Manöver der Arkonflotte erklären", schaltete sich Julian Tifflor ein, als Rhodan die Verbindung schon trennen wollte.
    Rhodan drehte sich erstaunt zu Tifflor um, mit dessen Bemerkung er nichts anfangen konnte - ganz im Gegensatz zu Ascari, da Vivo, die offenbar ganz genau wusste, wovon der Liga-Außenminister sprach.
    „Die Meldung ist gerade erst hereingekommen, Perry", erläuterte Tifflor. „Am Rand des Solsystems, knapp außerhalb der Aagenfelt-Barriere, sind weitere 10.000 arkonidische Schlachtschiffe materialisiert."
    „Was hat das zu bedeuten, Mascantin?", fragte Rhodan scharf.
    „Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, Resident", entgegnete Ascari da Vivo, die bereits auf dem Weg zum Transmitter von Perry Rhodans Anwesen war, während die Aufnahmeoptik mitwanderte. „Für den Fall, dass die Liga Freier Terraner die nötige Kompromisslosigkeit vermissen lässt..."
    Dann trennte sie von sich aus die Verbindung - was zu Rhodans großer Bestürzung bedeutete, dass die Geräte ihres Einsatzgürtels fähig waren, zumindest die Kom-Anlage seines Anwesens zu manipulieren.
    Zwei Minuten später betrat Ascari da Vivo den Verhandlungssaal und nahm wortlos in einem der Antigravsessel Platz.
     
    *
     
    Perry Rhodan hätte Trah Rogue am liebsten niedergebrüllt, wie er da mit seinem Prunkthron hereingeschwebt kam, maliziös grinsend, den Kettensklaven auf der Schulter, der ihm mit unzulänglichen Händchen den Nacken zu massieren versuchte, und umringt von seiner düsteren Garde.
    Der Resident unterdrückte die Aufwallung über Stunden angestauten Zorns, hatte aber nicht vor, Trah Rogue noch einmal die Initiative zu überlassen. Er wartete nicht ab, bis Trah Rogues pompös zelebrierter „Einzug" abgeschlossen und der Thron am anderen Ende des Saals angekommen war, richtete auch keine Begrüßungsworte an den Konquestor, sondern kam sofort zur Sache.
    Nicht zu den Mikromaschinen. Man war übereingekommen, Trah Rogue vorläufig nicht mit der Tatsache zu konfrontieren, dass die Terraner über seine fünfte Kolonne Bescheid wussten. Statt dessen präsentierte Rhodan den holographischen Gegenentwurf, den Bré Tsinga und die Kommunikationstechniker der Residenz mit Unterstützung LAOTSES erstellt hatten.
    „Du hast uns etwas gezeigt, Konquestor von Tradom", sagte er. „Du hast uns gedroht. Nun werden wir dir etwas zeigen. Wir werden dir zeigen, was passiert, falls das Reich Tradom, die Liga Freier Terraner angreifen sollte ..."
    Trah Rogue kratzte sich zwischen den Beinen - was dem Glitzerstoff seiner hautengen Kleidung ein schrilles Quietschen entlockte - und breitete in einer großmütigen Geste stumm die Arme aus. Er schien amüsiert.
    Er wirkte neugierig wie ein kleines Kind - und gab sich gleichzeitig gönnerhaft wie ein gütiger und sehr, sehr geduldiger Herrscher.
    Du widerlicher, arroganter Affe!, dachte Perry Rhodan, dem klar war, dass er damit seine eigenen und Bré Tsingas Empfehlungen in den Wind schlug. Aber hieß es nicht in einem uralten Lied, dass die Gedanken frei und „von keinem Jäger zu erschießen" waren?
    Ja, die Gedanken sind frei. Aber sie bestimmen das, was wir sagen und tun. Mit Gedanken fängt alles an, mit ihrem Erlöschen hört alles auf. Ist es nicht so, Gucky?
    Die Trivid-Wände des Saals „erblindeten" und machten einem metallisch kalten Grau Platz, das sich schnell zur noch kälteren Schwärze des Weltraums verdichtete. Rot pulsierende Leuchtpunkte glühten über den Köpfen der Zuschauer, und aus dem finsteren Wabern, das sie begrenzten - einem bedrohlichen Strudel aus Staub und Protomaterie -, schälten sich zu den

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