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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stollen war hier alles mit kaltem Neonlicht erleuchtet. Sie benutzten hier nicht nur einfache Hämmer und Spitzhacken, sondern auch Pulsatorhämmer und Desintegratorbohrer, die sie von ihren Peinigern bekommen hatten.
    In der Mitte des Gewölbes standen Loren und wurden beladen. Benjameen sah die Schienen, über die sie durch einen anderen Schacht nach oben gezogen werden konnten, sobald sie voll waren.
    Aber die Insektoiden aus dem Volk Derer von Zineda waren in einem furchtbaren Zustand.
    Benjameen und Tess lehnten mit dem Rücken gegen eine Wand und sahen es mit Entsetzen.
    „Sie sind krank", flüsterte Tess. „Gegenüber Liktus Boi sehen sie schrecklich aus - und der war schon sehr alt."
    „An Nahrung und Wasser scheint es ihnen nicht zu fehlen", meinte Benjameen und deutete auf Bottiche mit klarer Flüssigkeit und Schalen mit Essbarem. „Aber sie sind vollkommen ausgemergelt. Sieh dir ihre Körper an! Sie tragen nur eine Art Lendenschurz über ihrem Unterleib. Aber wie sehen ihre restlichen Körperteile aus!"
    „Du meinst - diese weißen Flecken?"
    „Genau die."
    Die Körper der Insektoiden waren übersät davon. Die Flecken schienen an ihrer Chitinhaut förmlich zu kleben. Aber das war natürlich kaum möglich. Die bessere Erklärung war die, dass sie aus dem Chitinpanzer herauswuchsen.
    „Pilzartige Geschwüre", sagte Benjameen. „Wir mussten näher an einen der Ärmsten herankommen, um sie zu untersuchen."
    Im nächsten Moment schrie einer der Sklaven gepeinigt auf und griff sich an den Hals. Sein Körper zuckte. Er ließ die Spitzhacke fallen, mit der er bisher gearbeitet hatte.
    „Das hast du davon!", bellte ein E'Valenter, der aus den Schatten hervortrat und eine Peitsche schwang. „Willst du wohl wieder richtig arbeiten!"
    „Halsbänder", flüsterte Tess Benjameen zu. „Siehst du das? Die Zineda tragen allesamt Halsbänder. Jedes muss auf ein einzelnes Individuum abgestimmt sein, so dass die E'Valenter es überwachen und bestrafen können, sobald es nicht die geforderte Leistung bringt."
    „Wahrscheinlich durch Elektroschocks", meinte der Arkonide. „Ich bezweifle, dass diese Sklaven je wieder das Licht der Sonne sehen werden. Sie sind krank, und die E'Valenter richten sie zu Tode."
    „Sie sind Bestien", stieß Tess hervor. „Wir müssen sie unschädlich machen, bevor diese törichte Prinzessin mit ihren unausgerüsteten Truppen hier anrückt."
    „Und wie?", fragte Benjameen.
    Tess zuckte mit den Achseln. Benjameen sah, wie sich der Bestrafte wieder aufrichtete und sein Werkzeug schwang, das er kaum noch halten konnte.
    Und dann brach er zusammen und blieb reglos liegen. Zwei E'Valenter gingen auf ihn zu und hoben ihn auf.
     
    *
     
    Tess und Benjameen verließen die Plattform und stiegen in einen weiteren abzweigenden Schacht ein, ganz rechts von dem Schauplatz des Grauens. Aber wenn sie geglaubt hatten, das Grauen bereits kennen gelernt zu haben, lagen sie falsch.
    Immer noch unsichtbar, stiegen sie tiefer hinab, einer weiteren Plattform von Spitzhackenschlägen und Desintegratorsalven entgegen, die durch die Gänge hallten. Doch noch bevor sie diesen Level erreichten, fanden sie die Leiche.
    Es war ein Insektoider. Der Zineda schien versucht zu haben, aus der Mine zu entkommen.
    Darauf jedenfalls ließen seine unnatürlich verkrümmte Haltung und die um das Halsband gekrampften Hände schließen. Er trug einen auffällig roten Lendenschurz und eine ebenfalls rote Armbinde und schien keinem Mord und keinem Unfall zum Opfer gefallen zu sein - trotz der Hände am Halsband.
    Benjameen da Jacinta deutete auf seinen Körper. „Sieh dir das an", sagte er zu Tess. „Überall die weißen Flecken. Sie berühren sich. Sie haben kaum einen Teil von ihm unbedeckt gelassen."
    „Es sind Pilze", antwortete Tess. „Parasiten. Ich habe so etwas schon bei Menschen gesehen. Nur dass sie Chitinpanzer angreifen können, damit hätte ich nicht gerechnet."
    „Pilzartige Geschwüre", schränkte Benjameen ein. „Dann haben sie ihn auf dem Gewissen." Er deutete auf die Armbinde. „Er muss so etwas wie ein Vorarbeiter gewesen sein. Er hatte keine Chance."
    „Es sieht so aus, Ben. Und das würde auch erklären, was uns der alte Gelehrte gesagt hat: dass immer öfter immer mehr Minenarbeiter von den E'Valentern angefordert werden. Sie sterben ihnen weg, weil sie mit den Pilzen infiziert werden. Wie dieser arme Teufel hier."
    „Das würde bedeuten, dass sie alle zum Tode verurteilt sind", flüsterte

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