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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steht. Jegliche Behandlung bringt uns kein Geld, sondern nur Ärger. Nein, wir sind besser beraten, wenn wir die Epidemie ganz einfach auf natürliche Weise vorübergehen lassen."
    Gazza setzte sich wieder. Benjameen und Tess wechselten wieder einen überraschten Blick.
    Nicht nur, dass sie in puncto Behandlung der Kranken ganz andere Vorstellungen gehabt hatten - sie hatten einen Begriff gehört, der sie aufmerken ließ.
    COLLECT 90.40 - was war darunter zu verstehen?
    „Punkt zwei", sagte Goriz. „Die Stadtbewohner. Ich glaube, dass sich der Aufruhr unter ihnen bald wieder legen wird. Wir haben zwar die Hilferufe aufgefangen, die aus der Stadt in den Weltraum gesendet wurden, aber wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Dies hier ist das Reich Tradom! Wer könnte zu Hilfe kommen außer dem Reich? Und das Reich, das sind auf dem Planeten der Zineda allein wir, die E'Valenter! Es gibt niemanden, der sich ernsthaft gegen uns stellen könnte."
    Er gab einen grollenden Laut von sich, den die Lauscher nicht richtig interpretieren konnte.
    Ob es ein Lachen oder ein Wutschnauben war?
    „Nein, was uns einzig zu interessieren hat, ist, dass wir die Landeschüssel voll bekommen, denn nur dann erhalten wir von COLLECT 90.40 die volle Prämie ausgezahlt. Für den Erztransport, der in zwei Tagen stattfinden wird, ist alles geregelt. Die Sollmenge ist mehr als erreicht. Die 90.40.30 ist hinreichend gefüllt, genug für die volle Prämie."
    Goriz legte eine kurze Pause ein. Tess und Benjameen fragten sich, was mit 90.40.30 schon wieder gemeint war.
    „Aber wie sieht es danach aus?", fragte der E'Val in die Runde. „Nicht allein die 27 ausgefallenen Arbeiter fallen ins Gewicht, sondern auch die Tatsache, dass das herbeibefohlene Ersatzkontingent nicht eingetroffen ist; dass stattdessen die Zineda ihren kindischen Versuch eines Angriffs auf uns gestartet haben. Ihr wisst, dass wir gezwungen waren, sie zu erschießen, denn ein Aufstand gegen die Gesetze und Anordnungen des Reichs wird niemals geduldet, sondern stets und ausschließlich mit dem Tod bestraft! Darin reagiert das Reich grundsätzlich konsequent."
    „Dann bleibt nur zu hoffen", sagte Gazza, „dass der Entsatz so schnell wie möglich eintrifft."
    „Das stimmt", stimmte Goriz zu. „Wir haben kein Interesse an einem neuerlichen Gemetzel, sondern ausschließlich an einem funktionsfähigen Minenbetrieb. Aber wenn die geforderten fünfzig Arbeiter nicht vor Ende des Tages eintreffen, werden wir morgen ein Exempel statuieren, das sich gewaschen hat. Sollten die Zineda uns weiterhin sabotieren, werden wir nicht davor zurückschrecken, die Insektoiden abzuschießen, bis keiner mehr von ihnen übrig ist. Das verlangen die Gesetze des Reiches Tradom. Gehorsam rangiert noch über Wertschöpfung! Dies ist eines der wichtigsten Reichsgesetze. Also geben wir die Mine lieber auf, als dass wir uns von den Zineda erpressen lassen!"
    Beifälliges Gemurmel antwortete ihm. Tess und Benjameen waren schockiert.
    Goriz erklärte seinen Bericht für beendet. Die E'Valenter schoben ihre Stühle zurück, standen auf und begaben sich aus dem Wachraum, um sich wieder ihren Pflichten zuzuwenden.
    „Ich will mir diese Hütte noch ein wenig genauer ansehen", flüsterte Benjameen ganz leise, als nur noch der E'Val und die beiden E'Valenter vor den Bildschirmen anwesend waren.
    Tess nickte nur. Seite an Seite flogen sie über die Köpfe der gepanzerten Wesen hinweg und entdeckten ein Normalfunkgerät, einfach lichtschnell, und einen primitiven Orter, der herzlich wenig anzeigte - und ganz bestimmt nicht die ortungsgeschützte JEFE CLAUDRIN anmessen konnte.
    In einfachen Trivideogeräten liefen Unterhaltungsprogramme, deren Sinn Tess und Benjameen nicht offenbar wurde. Goriz, der jetzt vor einem dieser Programme saß und mit zwei Hebeln spielte, schien dagegen großen Gefallen daran zu finden.
    „Dort", flüsterte Benjameen und deutete auf eine offen stehende Tür zu einem weiteren Raum. „Sehen wir uns noch dort um..."
    In dem angrenzenden Raum stießen die beiden Gefährten auf einen kleinen Energiespender, ein billiges Gerät ohne große Leistung, gerade genug für den Bergbaubetrieb, also Beleuchtung, Belüftung, Ver- und Entsorgung der Sklaven und so weiter.
    Hinter diesem Raum schloss sich noch ein weiterer an, ein Aufenthaltsraum mit Schlafpritschen. Insgesamt waren nicht mehr und nicht weniger als zwanzig Betten und ebenso viele Spinde aufgestellt. Hinzu kamen Schränke voller Waffen

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