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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bemerkt zu werden.
    Tess und Benjameen folgten der Straße, die man kaum als solche bezeichnen konnte. Bald würde die Sonne aufgehen. Im Osten war schon ein schwacher violetter Streifen am Horizont zu sehen.
    Die beiden Partner gingen vorsichtig, unterhielten sich nicht mehr. Die Straße führte jetzt zwischen großen Felsen hindurch, und hinter jedem konnte sich bereits ein Posten der E'Valenter befinden.
    Tess und Benjameen kamen nur noch langsam voran. Als sie dann endlich den Eingang zum Minenkomplex mit der Wohnbaracke und dem Schacht vor sich sahen, war die Dämmerung hereingebrochen. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen zwischen den Bergen hindurch.
    „Dort!", flüsterte Tess, als sie stehen geblieben waren. „Das müssen die E'Valenter sein, aber..." Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Benjameen wusste, warum. Er sah es im gleichen Augenblick und nahm Tess' Hand. Er musste sich klar machen, dass sie unsichtbar und sicher waren, solange ihre Deflektoren einwandfrei funktionierten. Und daran gab es kaum einen Zweifel.
    Die beiden Fremden standen vor dem Eingang zur Mine und hatten ihre Waffen in den Händen. Um ihren stämmigen Hals hingen Geräte, die Benjameen für Infrarotsuchgeräte hielt.
    Also hielten sie Wache.
    Fürchteten sie, dass ihre Minensklaven zu fliehen versuchten? Oder dass von der Stadt aus ein neuer Angriff erfolgte? Ein Befreiungsversuch?
    All das war es nicht, was Benjameen und Tess so in Erstaunen versetzte. Es waren vielmehr die Fremden selbst. Ihre Statur, ihre Rüstung, die Art und Weise, wie sie sich bewegten. Das Zwielicht reichte aus, um die beiden Menschen erkennen zu lassen, wen sie da vor sich hatten.
    „Die E'Valenter", sagte Tess leise, „sind identisch mit den Mitgliedern jener Eskorte, die den Konquestor von Tradom während seines Besuchs auf Terra begleitet hat. Es sind die gleichen Wesen, kein Zweifel."
    Benjameen und Tess verharrten einige Minuten, beobachteten die Wachen und stellten sich auf die Situation ein. Die E'Valenter vertraten das Reich Tradom. Sie „arbeiteten" hier in seinem Namen; alles passte auf diese Weise tatsächlich zusammen.
    „Was jetzt?", fragte Tess. „Willst du hier stehen bleiben, bis es ganz hell geworden ist?"
    „Natürlich nicht", antwortete Benjameen. „Ich schlage vor, dass wir uns zunächst in den Minen umsehen. Dazu müssen wir an den Wachen vorbei."
    „Kein Problem, oder? Über moderne Ortergeräte scheinen die E'Valenter nicht zu verfügen.
    Mein Anzug misst lediglich ganz einfache Schutzschirme an."
    „Die müssen sie besitzen. Sonst wäre der Kugelhagel der zwanzig Zineda, wie Liktus Boi sein Volk nennt, nicht unwirksam geblieben. Besonders gut sind die E'Valenter jedoch nicht ausgestattet. Sie sind den Zineda hoch überlegen, erreichen aber längst nicht unser technisches Niveau."
    „Man sollte fast meinen, dass bei ihrer Ausstattung der Aspekt der Kostengünstigkeit im Vordergrund gestanden hätte", flüsterte Tess halb spöttisch.
    Benjameen sah sie nachdenklich an. „Um die Zineda in Schach zu halten, reicht es komplett", meinte er und nickte. „Los, gehen wir schon!"
    Sie setzten sich in Bewegung, auf die beiden Wachen zu. Beide achteten darauf, dass sie in dem überall herumliegenden Geröll keine sichtbaren Spuren hinterließen und kein unnötiges Geräusch machten. Ganz ließ es sich nicht vermeiden, aber zwei Dutzend Meter vor den E'Valentern hörte die Geröllzone auf, und der Boden war wieder glatt und eben. Hier wuchs nichts mehr, worin sie Spuren hinterlassen konnten; kein Moos, keine anderen Pflanzen. Nur gelb schimmernde Flechten zogen sich hier und da über das Gestein.
    Die E'Valenter hatten sich fünf Meter vor dem Mineneingang postiert. Das war der Spielraum für Tess und Benjameen, sich an ihnen vorbeizuschleichen. Benjameens rechte Hand lag auf dem Kolben seines Kombistrahlers.
    Die beiden Wachen unterhielten sich auf Anguela, mit bellenden, unangenehmen Stimmen.
    Als Tess und Benjameen schon fast an ihnen vorbei waren, geschah es.
    Die Posten hatten sich auf der Stelle bewegt, wie um sich warm zu machen. Jetzt verharrten sie und blickten zu der Baracke hinüber, von wo zwei E'Valenter auf sie zukamen.
    „Wir lösen euch ab, Krarst und Grackh", übersetzten die Translatoren. Tess und Benjameen hatten winzige Stöpsel im Ohr, die sie ausgezeichnet hören ließen, ohne sie zu verraten. „Geht in die Mine und esst."
    „Das wurde auch Zeit", sagte einer der beiden und drehte sich um.
    Benjameen

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