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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Nahrungsmittel.
    „Wusste ich's doch", sagte Benjameen leise. „Es sind mehr als diese acht E'Valenter hier in der Mine."
    „Dann kennen wir jetzt die Zahl unserer Gegner."
    „Ja", sagte er. „Aber hier werden wir nichts mehr entdecken. Kehren wir in die Mine zurück und sehen wir zu, dass wir hinauskommen. Ich will wissen, wie es inzwischen in der Stadt aussieht."
    „Und wir müssen zur JEFE CLAUDRIN", erinnerte ihn die ehemalige Mutantin."Oder zumindest einen Funkspruch absetzen. Wir haben es al Kharud versprechen müssen."
    „Meinetwegen", sagte Benjameen. „Sobald wir draußen sind."
    Jetzt, da sie sicher sein konnten, nicht geortet zu werden, bewegten sie sich nur noch mit Hilfe der Gravo-Paks weiter. Sie mussten eine Viertelstunde warten, bis sich die eiserne Tür wieder öffnete, und flogen knapp über den Köpfen der eintretenden E'Valenter hinaus.
    Die Stollen waren hier wie ein Labyrinth. Benjameen .und Tess konnten nicht sagen, woher sie gekommen waren. Es gab zu viele Abzweigungen. Als sie am Ende glaubten, einen emporführenden Gang wiederzuerkennen, entdeckten sie unter sich einen seltsamen dunklen Schacht, der mitten in einem Gewölbe offen stand und keinem sichtbaren Zweck diente.
    „Lass uns hier noch nachsehen", sagte Tess und begann schon, sich in ihrem Deflektorfeld und mit Hilfe des Gravo-Paks in den Schacht hinunterzulassen. „Danach verlassen wir die Mine - ich verspreche es."
    Benjameen seufzte, folgte ihr aber. Langsam schwebten sie in dem Schacht nach unten, seinem Grund entgegen. Mittlerweile hatten sie ihre Helme geschlossen, weil es fürchterlich stank, und die Restlichtverstärkung ihrer Helmvisier-Einblendung holte eine gespenstische, furchtbare Szenerie aus dem Dunkel. Am Boden des Schachts lagen in Schichten übereinander Gebeine, Reste von vermoderten Körpern und Stoffetzen.
    „Ein Massengrab!", sagte Tess erschüttert über den Helmfunk. „Das alles sind tote Zineda!
    Die E'Valenter scheinen sie nicht zu bestatten, sondern werfen sie einfach in dieses Loch hinein!"
    „Das muss sich erst noch herausstellen", meinte Benjameen. Aber er wusste es besser. Sie landeten auf dem Leichenhaufen.
    Tess schaltete ihren Gürtelscheinwerfer ein. Der breitgefächerte Strahl beleuchtete die ganze schreckliche Szenerie.
    „Sieh dir das an, Ben!", sagte Tess. „Praktisch sämtliche noch als solche erkennbaren Körper sind von den Pilzen beinahe aufgefressen! Sie sind über und über mit der weißen Schicht bedeckt!"
    „Ich sehe es", antwortete der junge Arkonide. „Aber was tust du da?"
    Tess hatte einen Analysator aus einer Tasche ihres Anzugs genommen und auf die Leichen gerichtet. Danach bückte sie sich und begann damit, mit ihren Händen in dem Leichenhaufen herumzugraben. Die Körperreste umschichtend, räumte sie Körper und Körperteile beiseite, als wolle sie die Höhe der Schicht feststellen.
    „Bist du wahnsinnig geworden?", entfuhr es Benjameen. „Das ist pietätlos! Lass den Toten ihre Ruhe! Wie kannst du nur so in den Leichen herumstochern, angesichts des Leids, das wir hier zu sehen bekommen!"
    „Beruhige dich wieder, Ben! Ich stochere hier keineswegs nur herum, sondern entnehme Gewebeproben für die Mediker in der LE-KR-44. Ich halte es nämlich für möglich, dass die in der Mine grassierende Epidemie hier unten, in dem Massengrab, ihren Anfang genommen hat. Wenn wir den Zineda helfen wollen - und das haben wir doch vor -, werden wir diese Proben benötigen."
    Benjameen schwieg. Er sah ein, dass er Tess unrecht getan hatte. Er wollte sich schon entschuldigen, als er von oben Geräusche hörte.
    „Schnell!", sagte er. „Das Licht aus!"
    Tess reagierte nur einen Sekundenbruchteil später. Dann standen sie wieder im Dunkeln.
    Gebannt lauschten sie. Von oben kamen Schritte und ein schleifendes Geräusch.
    Eine bellende Stimme sagte: „Und ab mit ihm, Grock! Zu den anderen!"
    Im nächsten Moment fiel etwas in den Schacht, ein Körper. Tess und Benjameen drückten sich an die Wände, und die Leiche prallte zwischen ihnen auf die anderen, zum Teil schon verwesten. Es gab eine Staubwolke, aber die machte Tess und Benjameen in ihren geschlossenen Helmen nichts aus.
    Erst als der Staub sich gelegt hatte, erkannten sie, wer da von den E'Valentern in das Massengrab geworfen worden war.
    Es war der Insektoide mit dem roten Lendenschurz und der roten Armbinde, den sie in einem der Stollen gefunden hatten.
    „Mein Gott!", flüsterte Tess. „Wir hatten Recht. Sie

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