2107 - Im Fabrikraumer
auf dem seit Jahrhunderten friedlichen Planeten Geck III brach ein blutiger Aufstand gerade in dem Moment los, als die COLLECT 90.40 dort eintraf. Überraschend kampfstarke Einheiten der Ceckander griffen die Mannschaft der E'Valenter an, die auf dieser Welt stationiert war, um darüber zu wachen, dass die Interessen des Reichs gewahrt wurden. Nachdem die Planetenbewohner sich zuvor umgänglich und freundlich gezeigt hatten, war es ihnen gelungen, die Aufmerksamkeit der E'Valenter einzuschläfern. Bevor sie überhaupt begriffen, wie ihnen geschah, wurden die Vertreter des Reichs überrollt und niedergemacht.
Die Ceckander feierten ihren Sieg überschwänglich und voller Begeisterung. Mahnende Stimmen wurden überhört. Die Masse ließ sich zu der Überzeugung hinreißen, mit diesem kleinen Sieg sei bereits die Freiheit errungen.
Doch das böse Ende kam.
Gehorsam rangierte über Wertschöpfung. Niemals durfte die Autorität der Reichstruppen ungestraft in Frage gestellt werden. Dies war eines der wichtigsten Reichsgesetze, und es fand auch auf Ceck III Anwendung.
Zo Rakmynt erwog die völlige Vernichtung des Planeten, und zunächst sah es so aus, als wollte er sie tatsächlich einleiten. Dann wies ihn jedoch einer seiner Wirtschaftsexperten darauf hin, dass die Ceckander schwammartiges Silizium lieferten, von dem es natürliche Vorkommen auf dem Planeten gab. Dieses Material wurde als ein geradezu idealer Stoff für die Herstellung von kleinsten Speichereinheiten in der Positronikproduktion benötigt. Jetzt standen wirtschaftliche Erwägungen in einem weitaus schärferen Gegensatz als bei anderen Planeten gegen eine unbedingt notwendige Strafaktion.
Zo Rakmynt entschied sich gegen die völlige Zerstörung des Planeten und wählte die kostenintensivste Variante eines Angriffs - er öffnete das Lager der Kampf roboter und schickte die gewaltigen Maschinen zum Einsatz.
Damit endete der Traum. Benjameen da Jacinta wachte auf und verlor den Kontakt zu dem Kommandanten.
*
Filk Zimber und Keyzer Han brauchten Stunden, um sich bis in die Hauptleitzentrale des Fabrikschiffes vorzuarbeiten. Immer wieder mussten sie Sperren umgehen oder neutralisieren und andere Hindernisse überwinden. Je näher sie der Zentrale rückten, desto häufiger stießen sie auf E'Valenter, die mit den üblichen Wartungsarbeiten oder mit der Veredelung der eingesammelten Waren beschäftigt waren. Obwohl sich die beiden Ertruser im Schütze ihrer Deflektoren bewegten, war es nicht immer einfach, an ihnen vorbeizukommen.
Einige Male wären sie beinahe durch Reinigungsroboter verraten worden, die sie mit Hilfe ihrer speziellen Einrichtungen orteten und einen Bogen um sie machten, um nicht mit ihnen zusammenzuprallen. Das Verhalten der Maschinen machte sogar zweimal einige E'Valenter aufmerksam, die sich verwundert fragten, was sie zu diesen seltsam anmutenden Manövern veranlasste.
Sie selbst konnten sich durch Zeichen miteinander verständigen, da ihre Helmvisiere über Antiflex-Einrichtungen verfügten.
Es entsprach dem Charakter der Ertruser, draufgängerisch zu sein und viel zu riskieren. Dennoch bewegten sie sich äußerst behutsam. Sie zogen sich lieber kurzfristig zurück, wenn irgendwo die Gefahr einer Entdeckung drohte. Dabei dachten sie nicht nur daran, dass sie Rücksicht auf Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha nehmen mussten. Der Schock saß noch tief, den sie bei der Begegnung mit den Insektoiden erlitten hatten.
Beiden ging immer wieder die Frage durch den Kopf, von wem die Insektoiden angegriffen worden waren, wenn es nicht E'Valenter gewesen waren. Wieso hatte der Sterbende behauptet, sie hätten es mit unbesiegbaren Gegnern zu tun?
„Unbesiegbar ist ein höchst dehnbarer Begriff", hatte Filk Zimber gesagt, als sie eine Pause in einem der Lagerräume eingelegt hatten. „Dazu ist er subjektiv. Aus der Sicht der Insektoiden mögen ihre Gegner unbesiegbar gewesen sein, weil sie sich gegen ihre Waffen behaupten konnten. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir sie nicht mit unseren Waffen besiegen könnten."
Als die beiden Ertruser bis unmittelbar vor die Hauptleitzenträle vorgedrungen waren, ergab sich eine für sie äußerst günstige Situation: Der Gang vor dem Schott leerte sich, und das Schott öffnete sich für einen Di'Valenter. Der Mann blieb genau im Durchgang stehen und richtete einige Worte an die E'Valenter in der Zentrale. Zimber und Han nutzten die Gelegenheit, um sich vorsichtig an ihm
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