2107 - Im Fabrikraumer
lösen.
Wie magisch angezogen wurde seine Aufmerksamkeit durch den geteilten Symbionten, der sich auf gleicher Höhe auf zwei große, nur wenige Zentimeter voneinander entfernte Augen des Cheliceren-Wesens gelegt hatte. Er funkelte und strahlte in nahezu allen Farben des Regenbogens, und kleine Blitze zuckten aus seinen Seiten. Der Di'Valenter konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass der Symbiont ihn sehen konnte und dass er die optische Wahrnehmung des spinnenartigen Wesens deutlich verbesserte.
Es war unglaublich stark, und die Krallen am Ende seiner in den mittleren Gelenken hochgestellten Beine waren eindeutig härter als der Spezialstahl, aus dem das Fabrikschiff gebaut worden war. Aus den Büscheln dichter Borsten auf dem Vorderteil seines mehrfach geteilten, hinten lang und schlank auslaufenden Körpers funkelten ihn vier schwarze Augen an. Auf seinem Rücken führte das seltsame Geschöpf flache Sauerstofftanks mit. Sie sahen primitiv aus und schienen notdürftig hergerichtet worden zu sein. Offensichtlich hatte das Cheliceren-Wesen aufgrund seines komplizierten Atmungssystems Probleme, sich mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Verdacht lag nahe, dass es die Versorgungsleitungen des Raumschiffs angezapft und manipuliert hatte.
Schlagartig erinnerte der Stellevertretende Kommandant sich an eine Welt, die er für das Paradies gehalten hatte.
Wie selten zuvor hatte er die Natur genossen. Sie war ihm absolut vollkommen erschienen. Unbekleidet war er am Strand eines Ozeans entlanggelaufen, hatte den feinen, warmen Sand an seinen Füßen gespürt und sich dem lauen Wind ausgesetzt, der gesättigt gewesen war mit verführerischen Aromen.
Das Cheliceren-Wesen stammte vom Planeten Ozuwoa, wo man es Nkanka nannte. Auch der Symbiont kam von dort. Sie waren auf einer Welt beheimatet, die tributpflichtig war, die äußerst wertvolle Spinnfäden aus einem nahezu unzerstörbaren Material an das Reich Tradom abliefern musste. Wie viele andere Tributpflichtige waren sie nicht damit einverstanden, ausgeplündert zu werden. Sie wehrten sich.
Während Pamas Kaquant verzweifelt überlegte, wie er dem Spinnenwesen entkommen konnte, wurde ihm klar, dass er schon vor langer Zeit in eine Falle getappt war. Er war es gewesen, der den Symbionten mit ins Weltall und auf die COLLECT 90.40 genommen hatte. Damit hatte er unwissentlich den Weg für das Nkanka bereitet und ihm vermutlich gar geholfen, dem Symbionten zu folgen. Auf welchem Wege auch immer.
Was für ein Narr er doch gewesen war!
Er hatte geglaubt, der Symbiont sei sein Lebensretter. Nun sah er ihn anders. Er musste wohl oder übel davon ausgehen, dass der Symbiont es gewesen war, der ihn mit den Viren infiziert hatte.
Während er sich voll und ganz auf Kommandant Zo Rakmynt als seinen gefährlichsten Gegner eingestellt und sich auf ihn konzentriert hatte, war die Saat der Rebellen aufgegangen, die sie bereits auf dem Planeten Ozuwoa gelegt hatten.
„Ihr ... ihr werdet nichts erreichen", stammelte er. Mittlerweile war er so weit zurückgewichen, dass er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Nun gab es keinen Ausweg mehr. „Ihr könnt COLLECT 90.40 vielleicht zerstören, nicht aber das Reich. Außerdem ..."
Er erinnerte sich an die Zeitschaltung, die er gelegt hatte und die eine gewaltige Explosion auslösen würde. Dann begann er zu lachen. Die Entwicklung wurde aus seiner Sicht geradezu irrwitzig. Nun war sicher, dass er selbst dem Tod geweiht war - entweder durch die Viren in seinem Körper oder die Explosion.
Das Nkanka und der Symbiont hatten gewonnen. Ihr Plan war aufgegangen. Doch ihr Einsatz war sinnlos geworden, weil die Explosion allen Plänen ein Ende setzen würde.
Zo Rakmynt hatte ihm nichts vorgemacht. Der Kommandant war tatsächlich der fantasielose, geistig unbewegliche Mann, den er immer in ihm gesehen hatte. Er war fern jeder Kreativität und Raffinesse. Er hatte sich absolut sicher gefühlt, nun zählte er doch zu den Verlierern: So wie alle, die sich an Bord befanden. Keiner würde entkommen. Die Zeit lief ab.
Pamas Kaquant griff in die Tasche, holte den Impulsgeber hervor und schleuderte ihn gegen das große Wesen. Das Nkanka riss eines seiner Beine hoch, ließ das Wurfgeschoss daran abprallen und gab ihm eine andere Richtung. Das kleine Gerät schlug gegen die Wand, fiel dort zerbrochen auf den Boden.
Der Leitende Offizier lachte erneut. Nichts konnte die Explosion nun noch aufhalten!
Er lachte immer noch, als eines der
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