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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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funkelte ihn wütend an. „Halt doch endlich den Mund!", zischte er.
    „Schon oft also? So, das ist eine wirklich ernste Angelegenheit. Am besten werde ich mich mit Crom Harkanvolter unterhalten."
    „O nein, nein, das ist wirklich nicht notwendig, wir werden es auch nie wieder tun, wir versprechen es!", rief Shoy entsetzt.
    „... schwören es", fügte Basch verzweifelt hinzu. „Bitte, lasst uns gehen, wir haben doch nichts Schlimmes getan und..."
    „Ja, das sagen alle. Ihr kommt jetzt mit, wir übergeben euch eurem Lord-Eunuchen, und der wird eure Strafe festsetzen. Und wagt es ja nie wieder, eine Aktion von uns zu stören! Dadurch verlieren wir kostbare Zeit, und wir haben einen lebenswichtigen Auftrag zu erfüllen!"
    „Die ... die machen Ernst...", schnatterte Basch verstört.
    „Auf drei!", rief Shoy, und im selben Moment rannten sie gleichzeitig los und witschten zwischen den beiden verblüfften Schatztauchern hindurch.
    „Die haben doch gesagt auf drei!", meinte der Anführer verblüfft. Mit für mom'serimische Verhältnisse unglaublicher Langsamkeit drehte er sich um.
    „War gelogen!", rief Basch.
    Sie wieselten und schlängelten sich sekundenschnell durch das Aufgebot an Riesen und entwanden sich rechtzeitig jedem Zugriff. Sie sahen die nach ihnen greifenden Hände wie in Zeitlupe herankommen und hatten keine Mühe, ihnen auszuweichen.
    Doch dann prallten sie auf den letzten und größten aller Schatztaucher, der diese Aktion vielleicht doch vorausgesehen und sich rechtzeitig so postiert hatte, dass kein Durchkommen mehr möglich war. Er bückte sich und griff mit je einer Hand zu, packte die beiden Jugendlichen im Nacken und hob sie hoch.
    „Na, nun haltet doch endlich mal still, ihr kleinen Kobolde!", sagte er mit vergleichsweise gutmütiger Stimme.
    „Hurtige, freche kleine Kerlchen, was?" Der Anführer stampfte zu ihnen.
    Shoy und Basch mussten einsehen, dass sie sich dem Griff nicht entziehen konnten. Sie gaben die Gegenwehr auf und erschlafften. Mit aufgerissenen Mandelaugen starrten sie flehend zu dem Schatztaucher hoch.
    „Bitte, wir verschwinden jetzt und werden ganz brav sein", unternahm Shoy einen letzten Überredungsversuch. „Wir haben doch nicht gewusst, dass wir hier im Weg sind. Wir wollen niemanden stören, wir wissen, dass wir geduldete Gäste sind. Gebt uns noch eine Chance, bitte! Ihr Terraner verzeiht doch normalerweise einen Fehler, das haben wir gelernt!"
    „Wir sind aber Dookies, ihr rosahäutigen Naseweise", erwiderte der Anführer. „Und ich denke gar nicht daran, euch einfach laufen zu lassen. Euch muss eine Lektion erteilt werden, die wirklich sitzt. Erst dann kann ich sichergehen, dass ihr uns hier nie mehr stört."
    Alle Beteuerungen nutzten nichts, er blieb unnachgiebig, ebenso wie der Griff ihres Fängers. Sie hatten verloren, und das Strafgericht würde bestimmt alles übertreffen, was sie hier je an Gefahren finden könnten.
    „Jetzt haben wir aber ganz schönen Itsch am Hals", wisperte Basch kummervoll.
    Shoy sagte nichts. Er verschränkte die Arme vor der schmächtigen Brust und zog ein beleidigtes Gesicht.
     
    3.
     
    Herberge oder Heim Die Mom'Serimer waren in einigen leer stehenden Sektionen der SZ-2 untergebracht worden; es waren insgesamt acht ringförmige Etagen ehemaliger Wohnsektoren in Höhe der SZ-2-Zentrale, die je 600 Meter Innendurchmesser aufwiesen. Insgesamt standen gut zehn Millionen Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche zur Verfügung. Davon entfielen etwa 40 Prozent auf Gänge und Gemeinschaftsbereiche; von den verbliebenen 60 Prozent standen jedem der 95.000 Mom'Serimer theoretisch 63 Quadratmeter zur Verfügung.
    Sie hatten den Bereich in Wohnanlagen, eine zentrale Verwaltung und die Schule aufgeteilt; außerdem hatten sie mit terranischen Mitteln eine behelfsmäßige Krankenstation eingerichtet. Das war die wichtigste aller Einrichtungen, denn die Mom'Serimer waren ein schnelllebiges Volk, sie erreichten gerade mal 20 Standardjahre. Entsprechend hektisch verlief ihr Leben: Sie kamen praktisch als „Nestflüchter" auf die Welt und brachten mit spätestens sieben Jahren ihre ersten Nachkommen zur Welt.
    Die im Schnitt 1,20 Meter großen, zierlichen Wesen mit ihren auf Terraner drollig wirkenden Knollengesichtern lebten ständig im Wettlauf mit der Zeit, als könnten sie etwas versäumen. Am liebsten wollten sie alles gleichzeitig erledigen und jeden Tag so intensiv wie möglich nutzen. Geduld war nicht ihre Stärke, ebenso wenig ruhiges

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