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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eurer Neugier riskiert ihr euer Leben?"
    „So gefährlich ist es auch wieder nicht", spielte Shoy herunter. „Bisher ist uns nichts passiert."
    „Ja, weil ihr anscheinend mehr Glück als Verstand habt. Ihr seid töricht und ignorant, ihr widersetzt euch den geltenden Regeln. Das ist kein übliches mom'serimisches Verhalten."
    Basch öffnete den kleinen Mund, seine Augen waren weit aufgerissen. Trotz der sanften Stimme des Lord-Eunuchen entwickelte sich dies nun doch zu einer Standpauke. Crom Harkanvolter schien sich nicht für ihre Argumente zu interessieren, er sah einen Verstoß gegen die Vorschriften, und das genügte. Basch wollte etwas entgegnen, aber ihm fiel nichts Schlaues ein. Er klappte den Mund wieder zu und blickte Shoy hilflos an.
    „Wollt ihr das etwa leugnen?", fuhr der Lord-Eunuch fort. „Ihr wisst nicht einmal mehr den Unterricht wertzuschätzen! Die Indoktrinatos bringen euch die Geschichte von ESTARTU bei, aber ihr hört nicht zu. Ihr solltet alles über die Galaktische Krone wissen, aber vermutlich wisst ihr kaum, was der Name bedeutet!"
    „Na ja, es ist achtzehn Millionen Jahre her", murmelte Shoy. „Wie kann uns das heute weiterhelfen?"
    „Aber Kinder, ihr dürft doch nicht eure Herkunft vergessen!", versetzte Crom schockiert. „Das ist unsere Identität, die Bedeutung unseres Volkes! Wie könnt ihr das nur ablehnen?" Unvermittelt wechselte er das Thema.
    „Sagt mir, welches Datum wir heute haben!"
    Shoy schaute verdutzt. Basch zog ein ratloses Gesicht.
    „Nun? Ich warte. Sicher kennt ihr das heutige Datum! Oder soll ich glauben, dass ihr gänzlich dumm und ungebildet seid?"
    „Heute ist der 26. März 1304 Neue Galaktische Zeitrechnung", antworteten Basch und Shoy daraufhin gleichzeitig.
    „Falsch!", sagte Crom Harkanvolter streng, beinahe zornig. „Wir schreiben den 944.8741.88-10. Segaf!"
    „Ahm", machte Shoy. „Das ... das kann aber auch nicht stimmen."
    „Ja!", stimmte Basch eifrig zu. „Wir müssen nämlich noch einen Haufen Millionen Segaf hinzuzählen, wegen des Zeitsprungs! Deine Zeitrechnung berücksichtigt das nicht!" Strahlend sah er Crom an. „Diese Prüfung haben wir aber jetzt bestanden, oder?"
    „Leider nein", sagte der Lord-Eunuch traurig. „Denn ihr wisst gar nichts mehr von der alten Zeitrechnung. Ihr kennt nur noch die NGZ der Terraner, und ihr unterhaltet euch sogar in deren Sprache, wenn ihr unter euch seid. - Streitet es nicht ab, ich weiß es doch."
    Shoy und Basch schlugen die Augen nieder.
    „Was soll ich nur mit euch machen?" Croms Stimme klang kummervoll. „Ich will euch doch nicht bestrafen, sondern beschützen, ihr unschuldigen Kinder. Wir sind Gäste auf der SOL. Irgendwann werden wir sie verlassen.
    Es hat keinen Sinn, die kulturellen Gepflogenheiten der Terraner zu übernehmen und zu vergessen, wer man ist.
    Sonst können wir nicht auf einem fremden Planeten überleben. Wenn ihr jetzt aufhört, in Segaf zu rechnen und in Frendo-Prom zu sprechen, wenn ihr vergesst, wer ihr seid, werdet ihr nach dem Verlust von NACHT-Acht ein zweites Mal entwurzelt, sobald ihr die SOL verlasst. Und dann ist unser Volk dem Untergang geweiht."
    Shoys Gehirntentakel rieben sich aneinander, und er schwieg eine ganze Weile, während auf seinem Gesicht die widersprüchlichsten Gefühle tobten. Dann wagte er einen erneuten Einspruch: „Aber warum müssen wir an der Vergangenheit festhalten, mit den Geschichten über ESTARTU und die Galaktische Krone? Das hilft uns doch nicht, uns an einen neuen Planeten anzupassen!"
    „Und erneut beweist du, dass du dem Indoktrinato nicht lauschst!", erwiderte Crom sofort. „ESTARTU verschwand zwar einst aus der NACHT, aber inzwischen wissen wir, dass sie in ES sozusagen wiedergeboren wurde und später eine eigene Existenz mit eigener Mächtigkeitsballung begann. Wir sind immer noch ihre Diener, daher werden wir weiter nach ihr suchen und eines Tages wieder unsere Pflicht für sie erfüllen können. Dieses Ziel dürfen wir nie aus den Augen verlieren, und es stimmt mich traurig, dass ihr so schnell schon vergessen wollt."
    „Es ist, weil ... Alles ist schon so unendlich fern von uns", sagte Shoy leise. „Die NACHT existiert nicht mehr, und ESTARTU ist weit, weit entfernt, über Raum und Zeit hinweg. Die Superintelligenz erinnert sich nicht mehr an uns."
    Crom Harkanvolter richtete sich auf, und für einen Moment brannte wieder ein jugendliches Feuer in seinen sonst müden Augen.
    „Das genügt jetzt", sagte er mit eisiger

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