2108 - Samahos Erbe
und Dookies abgehalten, um das weitere Vorgehen zu erörtern.
An dieser Stelle muss ich wieder einmal einen persönlichen Kommentar loswerden, meine lieben Mitbesatzungsmitglieder: Wissen wir, dass wir nur nach dieser einen kleinen Hinterlassenschaft suchen, oder gibt es da noch mehr? Ein gewisser, nicht mehr unter den Lebenden weilender Torr Samaho war ja nun auch nicht gerade gut auf uns zu sprechen und hatte ausreichend Möglichkeiten, die SOL zu weit mehr umzubauen, als es bis jetzt den Anschein hat, und dann gab es natürlich jemanden namens Shabazza ... und ich frage noch weiter: Ist die Suche wirklich efolglos verlaufen, oder steckt da doch mehr dahinter...?
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„Was nun?", fragte der Smiler. „Kurz bevor ZENTAPHER in die Luft flog, erhielt die SOL ein kleines Geschenk - eine zusätzliche Masse von exakt 1,888 Tonnen, was uns automatisch zu der Annahme verleitet, dass es sich um eine herübertransportierte Nekrophore handelt. Eine einzige reicht schon aus, um bei der Öffnung in einer ganzen Galaxis die DORIFER-Pest auszulösen. Somit befinden wir uns an Bord einer Zeitbombe ..."
„Das Gewicht stimmt nun einmal bis auf die Kommastelle überein", sagte Atlan düster.
Ronald Tekener kniff die Augen zusammen. „Aber warum hat dieser Cairol das überhaupt getan? Er musste doch damit rechnen, dass uns die Massezunahme auffällt. Was bezweckt ein Kosmokratendiener mit einem Chaotarchenwerkzeug? Nach unseren bisherigen Erkenntnissen müssten wir das für absurd halten!"
„Wirklich? Ich dachte, wir würden uns allmählich daran gewöhnen, dass wir regelmäßig benutzt werden", versetzte der Arkonide sarkastisch. „Zu unserer SOL-Agenda füge ich im kleinen Kreis eine vierte Frage hinzu: Für welchen Zweck wird die SOL missbraucht?"
Marth Ravved räusperte sich. „Es ist vor allem für mich und meine Brüder eine Blamage. Endlich sind unsere Warnungen ernst genommen worden ... und nun versagen wir!" Der sonst aggressive Polterer zeigte sich ungewohnt kleinlaut.
Der zentrale Antigravschacht, der von der SZ-1 durch das Mittelteil zur SZ-2 verlief, war immerhin problemlos passierbar. Von dort aus konnten die beiden Flansche gut erreicht werden - aber danach sah es wüst aus. Zahllose zu Schlacke verschmolzene Aggregate, eingestürzte Gänge und Trümmerfelder machten ein Durchkommen zu den meisten Sektionen praktisch unmöglich. Die vielen georteten Hohlräume konnten auch von den Mikrosonden kaum erreicht werden. Immerhin konnten solche „Höhlen" außer Acht gelassen werden, in denen ein Fass von 15 Metern Länge keinen Platz fand. Aber es blieben immer noch genug übrig, die mit Massetastern untersucht werden müssten.
Im SZ-1-Flansch waren einst riesige Automat-Werkstätten, technische Lager und ein weitläufiger Kabinenbereich untergebracht gewesen. Die Projektoren für einen hoch entwickelten Ortungsschutz waren ebenfalls zerstört.
Im SZ-2-Flansch steckten ursprünglich neue Schutzschirmprojektoren und viele weitere Sektionen, deren ursprüngliche Funktion bis heute unbekannt geblieben war. Zum Glück unversehrt war der besonders gesicherte Permanentzapfer.
„Das Problem ist", versuchte Dustaff Ravved das Ganze zu mildern, „dass das gesamte Trümmergebiet irgendwie ein Eigenleben besitzt. Wir können uns nie hundertprozentig auf unsere Messungen verlassen, und es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass wir uns dem Ziel nahe glaubten, jedoch auf etwas ganz anderes stießen. Ferner verschwinden immer wieder Wege."
„Solche Dinge siedle ich eher im Bereich der Fantasie an", warf Tek ein. „Sicherlich mag es dort kleine Lebensformen wie Schmarotzer geben, die kaum anzumessen sind; jedes Schiff hat solche. Aber dass Wege einfach verschwinden oder das Trümmerfeld lebt... das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Hier werden Legenden hineingedichtet. Ich bitte doch sehr darum, keinen derartigen Aberglauben zu verbreiten."
Marth zog eine düstere Miene. „Ich weiß ja, dass ihr uns für Spinner haltet, aber so ist es nun einmal. Ich werde es dir gern beweisen!" Er wandte sich Atlan zu. „Wie sollen wir nun weiter vorgehen?"
„Um den gesamten Mitteilteil auf die Schnelle durchforsten zu können, brauchten wir einen Werftaufenthalt", überlegte der Arkonide. „Diese Möglichkeit haben wir nicht. Daher wird die Suche fortgesetzt, aber nicht mehr mit diesem Personalaufwand. Du und deine Leute, Marth, werden ein möglichst effizientes Vorgehen planen und kalkulieren, wie viele Personen
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