2108 - Samahos Erbe
dafür benötigt werden. Die Leute werden in Gruppen und Schichten eingeteilt, ein häufiger Wechsel ist erwünscht, damit nicht der Großteil der Besatzung untätig herumsitzt. Mir ist klar, dass wir für die Suche vermutlich Monate benötigen werden, aber diese Zeit haben wir auch, solange wir uns im Hypertakt-Modus befinden. Vielleicht ist das Glück auf unserer Seite, und es geht schneller. Ich hoffe, dass ihr Erfolg haben werdet. Andernfalls ..."
„Natürlich werden wir Erfolg haben!", unterbrach Marth Ravved. „Das steht völlig außer Frage. Wir werden die beiden Flansche kartographieren und jeden Zentimeter abgrasen. Immerhin suchen wir nicht nach einer Stecknadel, sondern nach einer fünfzehn Meter langen Tonne. Und wir machen uns sofort an die Arbeit."
„Bitte sprecht euer Vorgehen mit mir ab", sagte Fee Kellind. „Benötigte Ressourcen wird euch die Abteilung Logistik zur Verfügung stellen."
Porto Deangelis nickte. „Wendet euch direkt an mich!"
Die drei Dookies erhoben sich. „Danke für euer Vertrauen", sagte Marth, „wir werden der Aufgabe gerecht werden."
Auch die Konimandantin stand auf. „Wenn ihr mich nicht mehr braucht, gehe ich ebenfalls. Wir haben auch noch einiges zu besprechen, Porto."
„Einverstanden." Der wuchtige Logistikchef war erstaunlich schnell auf den Beinen.
Sie verließen gemeinsam den Besprechungsraum; Atlan und Tek blieben allein zurück. Der Smiler musterte den unsterblichen Freund. „Warum lächelst du?"
„Oh, das ist nichts weiter", winkte der weißhaarige Arkonide ab. „Mir ist etwas aufgefallen, doch das fällt in den privaten Bereich."
Tek hob eine Braue. „Jetzt? Dann muss es wohl mit unserer unnahbaren Fee zusammenhängen. Also, raus damit!"
Atlan schmunzelte. „Ich glaube, da bahnt sich etwas an."
„Zwischen wem?"
„Fee und Porto."
„Wie bitte?" Der Smiler lachte. „Wie kommst du ausgerechnet darauf?"
„Ich habe sie beobachtet. Die beiden suchen die Nähe zueinander, und jeder betrachtet den anderen heimlich auf eine sehr emotionale Weise. Ich glaube, sie wissen es beide noch nicht, aber ich konnte das Geknister bis zu meinem Platz hören, als sie dicht hintereinander hinausgingen."
„Das wäre ja eine Sensation, mein Freund. Ich bin gespannt, ob Fee es schafft, ihre Gefühle nicht für ihr Pflichtbewusstsein aufzugeben und sich doch als Mensch zu präsentieren. Denn wir sind viele Jahre in dieser Suppenschüssel unterwegs. Da bleiben solche Entwicklungen nicht aus."
*
„Ich werde es bereuen, ich werde es bereuen", flüsterte Basch Fatingard vor sich hin. „Noch ein paar Tage mehr, aber nein! Shoy Carampo hat Angst, vor seinem fünften Geburtstag tot umzufallen, und möchte deshalb vorher noch einmal das Trümmerfeld sehen."
„So falsch ist das auch nicht, Basch, denn ich sehe immer noch mit Schrecken den uralten Crom Harkanvolter vor mir, dabei ist er erst fünfzehn."
„Ich weiß. Aber Kosch und Shah haben auch den Wechsel aus der NACHT mitgemacht und zeigen keine solchen Verfallserscheinungen. Von dem vertrockneten Stap Crumero ganz zu schweigen. Es kann also auch nicht damit zusammenhängen, dass Crom Eunuch ist."
„Sei ehrlich, Basch!", forderte Shoy den Freund auf. „Hättest du es noch einen Tag länger ausgehalten?"
Basch nahm einen Gehirntentakel zwischen zwei Finger und ließ ihn hindurchgleiten. „Also gut: Nein! Aber ich bereue es trotzdem!"
„Das macht nichts, solange du mitgehst", meinte Shoy vergnügt.
Die beiden Jugendlichen hatten sich bei der erstbesten Gelegenheit wieder davongeschlichen. Sie hielten es einfach nicht aus, jeden Tag demselben Geschwafel der Indoktrinatos lauschen zu müssen, gefolgt von elterlichen Predigten am Abend. Um sie herum gab es eine Welt, die es zu ergründen galt.
Nun gab es sogar ein Geheimnis mehr, denn die Schatztaucher waren schließlich nicht umsonst aufgetaucht.
Sicher suchten sie nach etwas! Allerdings legten die beiden Mom'Serimer keinen Wert darauf, nochmals den unfreundlichen Riesen zu begegnen, daher streiften sie jetzt nicht mehr unbeschwert in der Trümmerlandschaft umher, sondern achteten auch hier auf Heimlichkeit, Unauffälligkeit. Und das machte fast noch mehr Spaß, denn es galt nunmehr, alle zu überlisten - und es verstärkte das abenteuerliche Kribbeln.
Es war, als beträten sie wieder Neuland. Seit ihrem letzten „Besuch" hatte sich sehr viel verändert, und sie fanden nicht einen einzigen bekannten Pfad wieder. Dafür aber gab es nun gut
Weitere Kostenlose Bücher