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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwinkel und warf es nach ihm.
     
    *
     
    Porto Deangelis war kein Mann, der wichtige Sachen auf die lange Bank schob. Also nahm er Fee den ersten Schritt ab. Bei der nächstbesten Gelegenheit rief er Atlan über Bord-Interkom in dessen Unterkunft an und bat um ein kurzes Gespräch unter sechs Augen. Der Arkonide war erstaunt, bot aber an, sofort bei ihm vorbeizukommen.
    Er empfing die Kommandantin und den Chef-Logistiker kurz darauf. „Worum geht es?"
    „Wir haben uns dazu entschlossen, die SOL wieder ihrer ursprünglichen Funktion als Generationenschiff zuzuführen", eröffnete Porto Deangelis ohne Umschweife das Thema.
    „Das ist sie doch bereits, was die Mom'Serimer betrifft", meinte Atlan.
    „Wir werden das auf den ... äh ... menschlichen Bereich ausdehnen", versetzte Porto.
    Der Unsterbliche starrte zuerst ihn, dann Fee an. Dann grinste er.
    „Es tut mir Leid", sagte Fee. „Ich habe gegen alle geltenden Regeln verstoßen und vor allem in meiner Funktion als Vorbild versagt. Ich bin selbstverständlich dazu bereit, die Konsequenzen zu ziehen und meinen Posten zur Verfügung zu stellen, damit die Ordnung im Schiff gewährleistet bleibt und ..."
    „Geht es dir gut?", unterbrach Atlan.
    „Ja, ausgezeichnet, danke", antwortete sie überrascht. „Die erste Untersuchung hat beste Ergebnisse gezeigt."
    „Wann wird es so weit sein?"
    „Ende Juli, Anfang August etwa." In Fees blauen Augen lag plötzlich ein Strahlen. „Es wird ein Junge."
    Der Unsterbliche lächelte. „Das ist nun wirklich eine absolute Überraschung. Ich muss gestehen, dass ich früher oder später zwar damit rechnete, da wir ja nun viele Jahre unterwegs sein werden und die Mom'Serimer schließlich mit gutem Beispiel vorangehen ... Aber an dich hätte ich dabei zuletzt gedacht, Fee."
    „Nun ja, grundsätzlich gilt ja ..."
    „Solche Regeln sind wichtig bei einem militärischen Einsatz und Kurzzeitflügen. Aber die SOL ist ein Fernraumschiff und für lang dauernde Expeditionen und Forschungen gedacht. Wir können von niemandem verlangen, dass er womöglich die besten Jahre seines Lebens hier verbringt, ohne eine Familie gründen zu können. Das würde auf Dauer zu Unzufriedenheit führen. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können, aber das geht nur, solange die Besatzung einen Sinn in dieser Reise sieht und sich an die SOL gebunden fühlt. Zu Recht wurden wir darauf hingewiesen, dass die SOL ausreichend Möglichkeiten für Nachwuchs bietet. Sie ist ein Lebensraum, eine kleine Welt für sich."
    Kurz schien der Arkonide abwesend, als ob ihn sein Extrasinn an die vielen Jahre erinnerte, die Atlan an Bord der SOL verbracht hatte.
    „Jedenfalls gratuliere ich euch beiden", sagte er dann. „Und ich wünsche euch ein gesundes Kind. Was deinen Posten betrifft, Fee - ich zweifle nicht an deinem Pflichtbewusstsein und deinen Fähigkeiten; ich sehe keinen Grund, was sich dahin gehend ändern sollte. Du bist schwanger, nicht krank. Du wirst also Kommandantin bleiben, solange du dich dazu in der Lage fühlst."
    „Danke. Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen", sagte Fee in ihrer gewohnten Förmlichkeit.
     
    *
     
    Merkt auf, liebe Besatzungsmitglieder, und lauscht eurer Nachtschwalbe Vesper! Wir haben tatsächlich den Zeitplan eingehalten und an diesem 28. Februar 1305 NGZ unsere Station Notrast erreicht - NGC 3735, eine Sterneninsel vom Typ SAc mit einem Durchmesser von 120.000 Lichtjahren.
    Die meisten von euch werden es nicht mitbekommen haben, und das ist auch ein Glück. Aber wir kommen hier sozusagen auf dem Zahnfleisch an. Unserem großartigen Wissenschafts-Team ist es zwar gelungen, Baupläne für Permanentzapfer zu erstellen, aber natürlich hat das Originalteil derweil nicht so gespurt, wie es sollte, und vor allem Myles Kantor mehr als ein graues Haar beschert. Reparaturen konnten nur notdürftig durchgeführt werden, da die Abteilung Material dummerweise keine Hyperkristalle einer ganz speziellen Bauart auf Lager hatte.
    Ich will euch damit auch nicht langweilen, wer von euch ganz genau ins Detail gehen will, soll sich bitte an Morten Racast wenden, der gibt euch gern Auskunft! Für mich ist ja dieser ganze Technobabbel nichts, ich sag's euch ganz ehrlich. Mich interessiert nur, dass ein Teil funktioniert - wie, ist mir völlig gleichgültig. Technik ist doch tot, die Natur hat viel interessantere Sachen zu bieten, von denen wir auch keine Ahnung haben, warum sie so und nicht anders existieren! Bei der Technik haben wir

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