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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitreichende Konsequenzen mit sich. Darüber bitte ich dich nachzudenken. Auch wenn die Mehrheit deines Volkes zu dir steht, ist das noch nicht genug. Und es besteht keine Eile, wobei uns die Problematik natürlich hinreichend bekannt ist und sie bei den Prioritäten oben angesiedelt ist."
    Shoy stand auf. „Aber das genügt mir doch bereits. Mir geht es darum, dass wir weitermachen dürfen und gute Bedingungen bekommen. Wir müssen wissen, dass wir nach wie vor willkommen sind und dass wir, wenn es so weit ist, gemeinsam eine Entscheidung fällen, die uns allen dienlich ist."
    Die Mom'Serimer verabschiedeten sich und gingen.
    Auf dem Rückweg sagte Basch: „Denkst du, es war ein Erfolg?"
    „Ich werde nicht lockerlassen", meinte Shoy zuversichtlich. „Ich werde Atlan immer wieder darauf ansprechen, so lange, bis er einsieht, dass unsere Heimat auf der SOL ist. Eines Tages wird er uns offiziell anerkennen, da bin ich sicher. Vorher lasse ich ihn nicht in Ruhe."
     
    *
     
    Nachdem die beiden Mom'Serimer gegangen waren, diskutierten die Aktivatorträger mit den Mitgliedern der Schiffsführung noch eine Weile über Shoys indirekt vorgebrachte Bitte.
    Überrascht war niemand, alle hatten die Entwicklung beobachtet und Schlüsse daraus gezogen. Hery-Ann Taeg sah medizinisch keine Hindernisse; die Mom'Serimer waren robust und anpassungsfähig, ihr Metabolismus kein Buch mit sieben Siegeln.
    Porto Deangelis sah von der Logistik her ebenfalls keine Probleme.
    Die wichtigste Frage war eigentlich, ob die Mom'Serimer allesamt Shoys Entscheidung teilten oder ob das Volk sich in zwei Lager aufspalten würde. Darauf legte niemand Wert: Entweder siedelten alle um oder keiner. Man kam also überein, regelmäßig die Entwicklung vor Ort in Augenschein zu nehmen und die Alten in die Überlegungen mit einzubeziehen.
    Damit beendeten sie die Konferenz und wandten sich ihren jeweiligen Aufgaben zu; trotz des langen Fluges verging der Bordalltag schnell, denn es gab immer genug zu tun.
    Porto Deangelis wartete am Abend bereits in Fee Kellinds Kabine auf sie. „Du kommst heute spät", sagte er, umarmte sie und drückte ihr einen zärtlichen KUSS auf die Wange.
    „Ich bin sehr müde, Porto."
    „Setz dich, ich werde dir den Nacken massieren und das Abendessen auftragen lassen, dann wird es dir gleich besser gehen."
    Fee kam der Aufforderung nach und setzte sich an den mit Blumen und Kerzen dekorierten Tisch, aber sie hatte keinen Appetit. Mit abwesendem Gesichtsausdruck stocherte sie in ihrem Essen herum.
    „Denkst du, es wird besser, wenn du es noch ein bisschen mehr zerstückelst?", wollte Porto interessiert wissen.
    Die Kommandantin lächelte schwach, gab aber keine Antwort.
    Er legte die Gabel beiseite, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist heute sehr still. So kenne ich dich gar nicht. Willst du nicht mit mir darüber reden?"
    „Ich weiß es noch nicht", murmelte sie. „Ich hab's. selber noch nicht ganz verdaut."
    „Geht es um die Mom'Serimer?"
    „O nein, die machen uns kein Kopfzerbrechen. Du hast keine Bedenken geäußert, und ich habe auch keine.
    Außerdem wird die Entscheidung erst später fallen, darüber brauche ich jetzt nicht nachzudenken."
    „Mhmm."
    „Ich hab eben momentan keinen Appetit ..."
    „Servo, du kannst abräumen!", befahl Porto abrupt.
    „Aber wieso, du bist doch noch gar nicht fertig ...", sagte sie erstaunt.
    „Es schmeckt grässlich", behauptete er. „Du hast ganz Recht gehabt, es noch mal auf dem Teller auszuweiden.
    Andernfalls würde es sogar der Konverter gleich wieder ausspucken."
    Nun musste sie doch lachen. „Tut mir Leid. Du hast einen romantischen Abend vorbereitet, und ich habe ihn dir verdorben."
    „Was für ein Unsinn! Du bist hier, und das ist das Wichtigste. Möchtest du noch etwas schreiben?"
    „Nein. Ehrlich gesagt, möchte ich am liebsten gleich zu Bett gehen."
    „Auch keine schlechte Idee."
    „Aber ich ..."
    „Keine Sorge, Fee, heute spielen wir zur Abwechslung mal Brüderlein und Schwesterlein. Wir holen zwei Taschenlampen und Kekse, lesen unanständige Bücher unter der Bettdecke, über die wir blödsinnig kichern, und krümeln alles voll."
    „Porto, du bist einfach unmöglich!" Fee lachte zum zweiten Mal, und sie sah tatsächlich besser aus, gelöster.
    Als sie später im Bett lagen, verfiel sie allerdings wieder in Grübeleien und spielte gedankenverloren mit dem zabelonischen Fruchtbarkeitszwinkel. Porto drängte sie nicht, er

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