Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte den Arm um sie gelegt und wartete geduldig.
    „Erinnerst du dich an unsere erste gemeinsame Nacht?", begann sie schließlich.
    „Natürlich. Die habe ich in meinem Herzen dick markiert, mein Schatz. Es ist ja auch noch nicht lange her, das war Anfang November."
    „Es dürfte ziemlich genau drei Monate her sein", bestätigte Fee. „Du hast gesagt, dass wir die Führung den Hormonen überlassen sollen und sehen, was dabei herauskommt."
    „Hab ich das gesagt? Ich glaube, das war gar nicht so dumm. Es kam etwas Wunderbares dabei heraus."
    Porto drückte seine Lippen in ihr Haar.
    „Wie man's nimmt", meinte Fee unbestimmt. „Weißt du, ich war heute bei Darla Markus, ich halte sie für vertrauenswürdig. Außerdem kennt sie sich mit inneren Krankheiten aus."
    Porto runzelte die Stirn und richtete sich auf. „Fee ..."
    „Ich ging zu ihr, weil ich seit ein paar Tagen Magenbeschwerden habe, so ein komisches Ziehen und Drücken, und außerdem ist mir manchmal übel und schwindlig. Ich dachte, es ist eine Gastritis oder so. Sie schaute mich an und fing zu lachen an. Untersucht hat sie mich erst danach und lachte wieder, weil sie Recht hatte."
    Er hob eine Augenbraue. „Du meinst, das Magengeschwür wird in den nächsten Monaten wachsen und gedeihen und irgendwann das Licht der Welt erblicken wollen, weil es ihm in dir drin zu eng wird?", fragte er langsam.
    Sie nickte. Nach einer Weile bemerkte sie: „Ich will nicht hoffen, dass dieses dämliche Zwinkel daran schuld ist."
    „Da kann ich dich beruhigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass da gewisse andere Dinge im Spiel waren." Porto ergriff ihre Hand. „Fee, ich muss gestehen, dass ich keinen Gedanken an Verhütung verschwendet habe. Und da du das offensichtlich auch versäumt hast..."
    „Tja, Porto, ich weiß auch nicht. Ich habe es einfach wie du ignoriert und bin wohl davon ausgegangen, dass so was mir nicht passiert. Sträflicher Leichtsinn, wie man so schön sagt."
    „Und was willst du jetzt tun?"
    Sie fuhr sich durch die blonden Haare. „Es ist eine ganz blöde Situation. Ich bin die Kommandantin, und ausgerechnet ich breche den Grundsatz, dass es an Bord von Raumschiffen keine Kinder geben soll! Ich habe mich sehr verantwortungslos verhalten. Das ist eben das, was ich befürchtete, mein Lieber - dass mich meine Gefühle alles andere vergessen lassen."
    Porto nickte. „Ich verstehe das, Fee. Aber bedenke dabei eines: Wir sind Menschen, keine Maschinen, und wer weiß wie lange unterwegs. Wir befinden uns nicht im Kriegseinsatz, sondern auf einem Forschungsflug. Ich glaube nicht, dass dieser Grundsatz ein festgeschriebenes Gesetz ist. Und auf Dauer lässt sich so etwas gar nicht vermeiden, wenn man jahrelang fern der Heimat ist."
    „Aber ich weiß nicht, wie ich das Atlan beibringen soll", flüsterte Fee. „Ich ... ich schäme mich. Das ist dumm, ich weiß, denn ich muss mich natürlich für nichts schämen. Aber trotzdem ..."
    „Du denkst, du verlierst dein Gesicht, nicht wahr? Die perfekte Fee Kellind trägt plötzlich einen Makel mit sich herum, der mit der Zeit deutlich hervortritt und sich nicht vertuschen lassen wird."
    „Porto, manchmal könnte ich dich ... Ich hasse es, wenn du so schonungslos bist. Denkst du, das höre ich gern?"
    „Trotzdem bleibt es wahr. Du hast hart an deinem Image gearbeitet. Aber glaubst du, du verlierst jetzt gleich alle Achtung, nur weil sich herausstellt, dass du doch ein Mensch bist?"
    „Ich trenne nun einmal Arbeit und Privatleben strikt voneinander, und ich lege Wert auf berufliche Distanz. Gerade deshalb fällt es mir so schwer, mit Atlan über etwas derart... Intimes zu sprechen. Aber ich muss es natürlich tun, und das so bald wie möglich."
    „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, das stehen wir gemeinsam durch. Denkst du, ich lasse dich in einem solchen Moment allein? Mir geht es jetzt aber um etwas anderes: Willst du das Kind?"
    Sie sah ihn an. „Ja. Obwohl ich zuerst so schockiert war, vor allem weil Darla lachte ... Aber sie schien sich wirklich zu freuen. Du hättest ihren Gesichtsausdruck sehen sollen, und sie zog gar nicht in Erwägung, dass ich das Kind vielleicht nicht behalten wollte."
    „Sie hat ja auch Recht." Porto zog sie fest in seine Arme. „Wenn du das Kind willst, werden wir es auch bekommen, Fee. Auch gegen eventuelle Widerstände, das ist mir völlig gleich. Es ist unser Kind, und ich bin ...
    sehr glücklich."
    „Werde jetzt bloß nicht sentimental, ich warne dich!" Sie nahm das

Weitere Kostenlose Bücher