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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Kilmaaro
    Die beiden Rozieren waren in der Mitte der Senke gelandet. Ihre halbstarren Trägerballons schaukelten im zunehmenden Wind. Sämtliche Luken waren geöffnet.
    Mboosi überprüfte noch einmal Ventile und Schalter auf dem Armaturenbrett. Neben ihm kniete Lysambwe vor einer offenen Kiste. Es war einer der Behälter, in denen sie das Serum transportierten. Das Innere der Kiste war mit rotem Samt gepolstert. In den eingelassenen Mulden lagen die Ampullen.
    Lysambwe war dabei, sich etwa zwanzig der Glasröhrchen in eine Art Patronengürtel zu stecken, den er schräg über seiner Brust auf der nackten Haut trug. An dem Gürtel befestigte er auch das kleine Lederetui mit dem Spritzbesteck. »Notration!«, raunte er dem alten Piloten zu.
    »Hab mir so was schon gedacht. Aber meinst du wirklich, da draußen laufen Gruh herum?«, grummelte der Alte und humpelte zur Ausstiegsluke.
    Hauptmann Lysambwe wiegte den Kopf. »Wir sind weit von der Großen Grube entfernt. Aber ich will nichts riskieren.«
    Draußen erwarteten ihn elf Gardisten in voller Ausrüstung und der zweite Pilot, der sich Adler nannte.
    Adler war mit seinen fünfundzwanzig Jahren der Älteste der zwölf Gardisten und trug die schwarze Uniform der Flieger.
    Als Mboosi das Steppengras neben dem Luftschiff betrat, salutierte der zweite Pilot. »Roziere gesichert! Gardisten bereit!«, brüllte er.
    »Schon gut, Junge. Ich bin zwar fußlahm, aber nicht taub! Gib mir meine Armbrust und den Stock.«
    Der junge Mann in der schwarzen Uniform bückte sich und hielt dem Alten einen hüfthohen Knüppel und eine Armbrust entgegen.
    Der stupsnasige Mikando, der ganz in der Nähe stand, bekam Stielaugen, als er den Knauf des Stockes sah: ein vollbusiger Frauentorso. Mboosi warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Da staunst du, was?« Seine faltige Hand legte sich zärtlich um das dunkle Holz. »Miranda, meine verstorbene Frau!« Der Alte kehrte dem errötenden Jungen den Rücken und machte sich auf den Weg zu den verunglückten Roulern.
    Mikando schaute ihm eine Weile mit offenem Mund nach. Schließlich wandte er sich an den rothaarigen Gardisten neben sich. »Hat er denn keine Angst vor den Gruh?«
    Der Angesprochene antwortete nicht. Mit unbewegter Miene starrte er dem humpelnden Mboosi nach.
    »Rönee redet nicht mit jedem«, mischte sich der sommersprossige Lengaasie ein. »Schließlich ist er der Enkel von Hauptmann Spitzbart!«
    Mikando schaute irritiert von einem zum anderen.
    Während Lengaasie dreckig grinste, zuckte Rönee nicht einmal mit der Wimper. Mikando war erst vor kurzem von der Gardistenschule in Wimereux-à-l’Hauteur in die Garnison von Orleans gewechselt. Aber er hatte schon vom »Spitzbart« gehört. Der war auch als Hauptmann Cris bekannt und galt seit seinem Abstieg in die Große Grube bei Kilmalie als verschollen. Dass der Rothaarige sein Enkel war, hatte Mikando allerdings nicht gewusst.
    Als Rönee auf Lengaasies Bemerkung nicht reagierte, setzte der Sommersprossige noch einen drauf: »Vielleicht will er auch nichts sagen zum Thema Angst vor den Gruh. Es wird schon seinen Grund haben, warum sein Großvater ihn nicht mitgenommen hat in die Große Grube, sondern als einzigen Gardisten wieder nach Hause schickte!«
    Jetzt richteten sich alle Blicke auf Rönee. Die grünen Augen des Rothaarigen waren nur noch schmale Schlitze.
    Der Handknöchel an seinem Speer schimmerte hell unter der kakaofarbenen Haut hervor. Die andere lag auf dem Dolchknauf in seinem Gürtel. »Ich wurde nach Hause geschickt, weil ich einem Kameraden, der mich beleidigt hatte, die Zunge heraus geschnitten habe!«, sagte er mit ruhiger Stimme.
    Ein Raunen ging durch die Reihe. Lengaasie schnaubte verächtlich. Bevor er etwas erwidern konnte, donnerte die Stimme des Kommandanten zu ihnen herüber: »Seid ihr für euren ersten Einsatz bereit?«
    Sofort standen die jungen Rekruten stramm. »Oui, mon Commandant!«, riefen sie im Chor.
    Lysambwe wandte sich an Adler, den zweiten Piloten.
    »Du bewachst die Rozieren. Such dir dafür drei der Grünschnäbel aus.« Dann lief er mit ausholenden Schritten an der Gardistenreihe vorbei. »Die anderen folgen mir!«
    Die jungen Männer setzten sich in Bewegung.
    Plötzlich drehte sich der Kommandant noch einmal um.
    »Rönee und Mikando, dort hinauf!« Er deutete auf den Hang, der die Senke im Osten begrenzte. »Beobachtet das Umland! Wenn euch etwas Verdächtiges auffällt, gebt ihr Bescheid!« Er zog seine blaue Uniformjacke stramm und

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