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2112 - Verschollen in Tradom

Titel: 2112 - Verschollen in Tradom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Geräusch und sah gleichzeitig, wie die Tür geöffnet wurde. Die Quintanen hatten mich gefunden!
    Ein Lichtschein fiel in den Raum, schien jedoch schon nach wenigen Schritten einfach im Dunkel zu versickern. Auch die Quintanen schienen keinen Lichtschalter zu finden, besaßen zudem keine Lampen.
    Es war mir nur recht.
    Die Angst wollte mich zwar tiefer in den Raum treiben, doch die Vernunft sagte mir, dass ich den einzigen Vorteil nutzen musste, den ich hatte. Das Aufstellen der Haare kostete sehr viel Kraft; in meinem geschwächten, erregten Zustand würde ich es nicht sehr lange durchhalten.
    Ich huschte zurück zur Tür, blieb im Schatten der Wände, Regale und Container. Die beiden Quintanen zeichneten sich meinen Augen als verschwommene Umrisse vor dem Lichtviereck ab.
    Mein Ultraschallsinn erfasste sie genau. Sie unterhielten sich aufgeregt und so schnell in ihrem zischenden Idiom, dass ich kein Wort von dem verstand, was sie sagten.
    Sie sahen mich nicht in dem dunklen Raum, wohingegen ich sie dreidimensional wahrnahm. Doch als ich sie fast erreicht hatte, fuhren sie zu mir herum; sie mussten mich gehört haben.
    Ich warf mich vor, prallte gegen das Metall der Tür. Pfeifend wich die Luft aus meinen Lungen, und ein glühend heißer Schmerz zuckte durch meine Schulter - doch die Tür fiel zu, wie ich es erhofft hatte.
    Nun war es wieder völlig finster.
    Ich kroch schnell weg, stieß mit den Haaren gegen einen Behälter, verlor kurz die Orientierung, doch dann nahm ich die Insektoiden wieder deutlich wahr. Sie richteten ihre Waffe auf die Stelle, an der ich gerade noch gelegen hatte, schössen.
    Ins Leere.
    Ich sprang hoch, rempelte den ersten Quintanen an. Er griff mit allen vier Armen um sich, suchte Halt, fand keinen, stürzte. Ich trat ihm in eine Gelenkkehle. Chitin knirschte und brach dann unter der Wucht meiner Bewegung. Das Wesen schrie schrill und gellend auf.
    Schon wirbelte ich zu dem zweiten herum, der seine Waffe durch das Dunkel schwenkte. Fast hätte ich gelacht, so unbeholfen sah er aus, als er den Kopf drehte, um mich ausfindig zu machen.
    Aber er blieb eine tödliche Gefahr, auch ohne den Strahler in seiner Hand. Er war mir kräftemäßig weit überlegen - und er war nicht allein.
    Ich verdrängte den Gedanken, dass er jederzeit Unterstützung von einem seiner Konsorten bekommen konnte, suchte nach dem Strahler, den der erste Quintane verloren hatte, fand ihn in meiner Aufregung nicht.
    Das Insektenwesen schoss. Aus reiner Verzweiflung, vermutete ich, blindlings, um mich vielleicht im Licht des Energiestrahls auszumachen, doch Anguela schien sich von mir abzuwenden. Ich spürte die fürchterliche Hitze an meiner Seite, obwohl der Pirat mich gar nicht getroffen, nur zufällig in meine grobe Richtung gezielt hatte, und ließ mich fallen, tauchte unter dem Schuss hinweg.
    Mit drei, vier Schritten war ich bei dem Quintanen, er hörte wohl meine Annäherung und schrie vor Angst schrill auf, riss den Arm mit der Waffe herum, doch es war zu spät. Ich hatte ihn erreicht, legte alle Kraft in einen einzigen Schlag - und verfehlte die verletzbare Stelle am Halsansatz.
    Das Insektenwesen ging in die Knie, griff mit den Armen um sich, streifte mich mit einem, bekam mich aber nicht zu fassen. Das gab mir die Zeit für einen zweiten Schlag, und nun traf ich den Gliederring, trieb die Faust erneut in die Weichteile, bis sie tief im Körperinneren auf Widerstand traf.
    Der Quintane kreischte einmal laut auf und lag dann still.
    Schwer atmend stützte ich mich an der Wand ab, sog die köstliche Luft in die Lungen, versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Die Ruhepause währte nur wenige Sekunden. Dann wurde die Tür des Raums erneut geöffnet.
    Der Quintane sah mich sofort.
    Und auch seine beiden Artgenossen, die auf dem Boden lagen, einer tot, einer vor Schmerzen wimmernd.
    Der Pirat hob die Waffe in seiner Hand.
    Er war klüger als seine Kumpane. Er tastete mit zwei seiner vier Arme so lange, bis er tatsächlich einen Schalter gefunden hatte, mit dem er die Beleuchtung einschalten konnte.
    Grelles Licht flammte auf. Ich stöhnte. Es war kein Raum ohne Kunstlicht.
    Hatte ich zwei Feinde unter größten Mühen besiegt, nur um jetzt von einem dritten getötet zu werden?
    Mein leises Lachen kam mir völlig fremd vor. Von einem dritten? Wie viele hatten die. AUGENSTERN geentert? Wie wollte ich ihnen allen entkommen und gleichzeitig von dem Schiff fliehen?
    Doch in der aufkommenden Verzweiflung entdeckte ich

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