2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
es
niemals wieder gut machen konnte.
»Dieser
Brief soll irgendetwas ändern? Denkst du wirklich, dass es damit
getan ist?«, fragte er streng.
Cat
sackte in sich zusammen und hielt inne. Vorsichtig legte sie ihre
Hand auf seine. »Ich wollte nur, dass du weißt, wie ich
mich fühle und es auch an mir nicht spurlos vorbeigeht. Der
Brief soll nichts ändern, aber du sollst es wissen.« Dann
ließ sie ihre Hand fallen und verschränkte sie mit ihrer
anderen im Schoß.
»Na,
das hoffe ich doch, dass der Tod unseres Kindes nicht spurlos an dir
vorbeigeht«, erwiderte er grimmig.
Als
sie es hörte, erhob sie sich und ging zur Tür. »Du
solltest vielleicht auch mal die Schuld bei dir suchen und nicht nur
bei mir.« Dann hatte sie den Raum verlassen, stand im Flur und
sah ihn an.
»Ach,
ich bin schuld, dass du nicht auf mich gehört hast? Ist ja
wunderbar«, entgegnete er wütend.
»Hättest
du mich nicht so von allem abgeschottet und mir ständig am
Rockzipfel gehangen, wäre ich nicht einfach gegangen.« Cat
verschwand aus seinem Blickfeld. Es war ihr bewusst, dass es ihre
Schuld war, aber sie konnte seine Vorwürfe nicht länger
ertragen. Cat ging hinunter ins Büro. Schwungvoll riss sie die
Türen des Waffenschranks auf. Sie wollte den Kannibalen suchen
und sich für das, was geschehen war, rächen.
Eston
folgte ihr einen Moment später. Er blieb im Türrahmen
stehen. »Er wurde am Tag nach dem Überfall auf dich
exekutiert«, sagte er leise.
Dennoch
wollte sie hinaus. Cat kam auf ihn zu. Sie machte den Versuch, an ihm
vorbeizugehen. »Du lügst doch!«
Estons
Augen verengten sich und er wurde sarkastisch: »In Ordnung, ich
lüge. Es gibt zwar keinen Grund dafür und das habe ich auch
noch nie getan, aber ich lüge. Ich verstehe.«
»Woher
willst du wissen, dass es genau dieser Kannibale war, der mich
angegriffen hat? Und wer hat ihn exekutier?«, fragte sie außer
sich vor Wut.
»Du
hast ihn mit einem Schuss verwundet und Hilliard ist der Spur des
Blutes gefolgt.«
Cat
sah ihn schuldbewusst an. »Es tut mir leid … Ich weiß
selbst nicht, wo mir der Kopf steht … Eston, ich habe unser
Kind verloren. ICH trage die Schuld und DU machst mich fertig mit
deinen Vorwürfen.« Ihre Stimme zitterte.
»Und
was soll ich sagen? Dass es in Ordnung ist?«
»Nein,
aber … Ich trage die Wunden und es schmerzt mich mehr, als
jeden anderen Menschen … Weil es MEINE Schuld ist.« Cat
sank vor ihm auf die Knie, ließ die Waffen auf den Boden
gleiten und weinte. Alles, was sie in diesem Moment wollte, war eine
Umarmung von Eston, aber sie wusste, dass sie diese nicht bekommen
würde.
»Du
wirst dir noch eine Menge Vorwürfe von mir anhören müssen,
Cat. Aber gottverdammt, ich liebe dich!«
Überrascht
sah sie zu ihm auf, doch sie blieb stumm. Cat streckte ihre Hand nach
ihm aus und war unendlich erleichtert, als Eston sie ergriff. Langsam
zog sie sich daran hoch. Sie hielt ihn krampfhaft fest und starrte
auf seine Brust. »Ich weiß, dass es einzig und allein
meine Schuld ist«, wiederholte sie.
Eston
nickte behäbig. Er rührte sich nicht, als Cat einen Schritt
auf ihn zu machte und ihre Arme um ihn schlang. Sie suchte Halt bei
ihm. Schüchtern streichelte sie seinen Rücken.
Eston
ließ seine Arme hängen und fing an zu weinen.
»Wir
werden irgendwann ...« Sie atmete mehrmals tief durch.
»Irgendwann haben wir Kinder.« Cat versuchte diesmal, die
Fassung zu bewahren.
»Ich
weiß nicht, ob ich das will. Ich weiß nicht, ob ich es
ein drittes Mal … überstehen würde.«
Cat
schüttelte den Kopf an seiner Brust. »Noch einmal bin ich
nicht so leichtsinnig … Ich halte mich an alles, was du sagst
und tue nichts Unüberlegtes«, versprach sie gedämpft.
»Cat,
es kann immer etwas passieren. Ich weiß nicht, ob ich es kann …
Dafür ist es noch viel zu früh«, erwiderte er
schwach.
»Ich
weiß.« Sie ließ ihn los. »Ich gehe in mein
Zimmer. Ich weiß, dass du … Zeit brauchst.« Sie
hob die Waffen auf, die sie fallen gelassen hatte, und brachte sie
zurück in den Waffenschrank.
»Du
solltest mich nicht zu lange allein lassen.«
Cat
sah Eston verwirrt an. »Es war doch dein … Wunsch.«
»Und
du meinst, dass ich derzeit klar im Kopf bin?«
»Du
kannst mich ja nicht mal berühren«, antwortete sie leise.
»Das
stimmt, aber von allein wird es nicht besser«, raunte er.
»Soll
ich heute Nacht in meinem Zimmer schlafen, oder bei dir?«,
fragte sie vorsichtig, weil sie ihn nicht überfordern
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