2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
Großmutter ziehen. Die Hoffnung, dass er kam,
hatte sie bereits aufgegeben. Es schien ihr, als wäre sie nicht
mehr fähig zu weinen. Im Eingang blieb Eston stehen und
betrachtete Cat. Es tat ihm weh sie so zu sehen, doch sein Schmerz
war ihm immer noch näher, als seine Liebe zu ihr. Er sah, dass
ihre oberflächlichen Wunden gut heilten. Sie bemerkte ihn gar
nicht und starrte zum Fenster heraus. Eston konnte nur ein Wort
sagen, doch darin lag alles an Schmerz und Enttäuschung, was er
gerade fühlte. »Cat.«
Kurz
schloss sie die Augen, sicher hatte sie sich seine Stimme nur
eingebildet, wie schon mehrmals in den letzten Tagen, doch schaute
sie kurz darauf zur Tür und ihn an. Sofort versuchte Cat sich
aufzusetzen und ließ ihn nicht mehr aus den Augen.
Eston
schüttelte den Kopf, als er es sah und sie hörte seine
harte Befehlsstimme: »Bleib liegen!«
Nur
widerwillig gab sie den Versuch auf und legte sich wieder hin. »Ich
dachte, du kommst nicht«, sagte sie leise.
»Ich
konnte es nicht und … ich weiß nicht, ob ich jetzt
näherkommen kann.«
Dennoch
rutschte Cat im Bett etwas zur Seite, damit er sich zu ihr setzen
konnte, falls er sich doch noch näherte.
»Du
trägst die Schuld am Tod unseres Kindes«, sagte er ganz
klar fest.
Cat
wandte den Blick ab, abermals sah sie zum Fenster hinaus, doch nickte
sie leicht. Um jeden Preis wollte sie die Tränen vor ihm
verbergen. Cat wusste es selbst, doch hatte sie sich auf seine
Vorwürfe bereits gefasst gemacht. Cat ließ sie lieber
jetzt über sich ergehen, als später.
Eston
blickte sie an. Es zerriss ihn fast vor Schmerz. »Madam dachte,
sie kann sich gegen alles behaupten, hm?« Er war wütend.
»Und du fragtest dich, warum ich dich im Kampf nicht dabei
haben will?«
»So
ist es nicht ...« Sie wischte die Tränen weg. »Der
Bügel am Gewehr hat geklemmt und in einer unaufmerksamen Minute
kam dieser Mutant wie aus dem Nichts«, antwortete sie mit
tränenerstickter Stimme.
»Wenn
ich kämpfe, tue ich das mit meinen Männern an meiner Seite.
Wenn ich mich in gefährliches Gebiet begebe … bin ich
nicht allein oder habe mehrere Waffen. WAS hattest du?«,
herrschte er sie an.
»Ein
Gewehr.« Ihr versagte beinahe die Stimme.
»Und
du hast natürlich noch nie etwas von versagenden Waffen gehört?«
Cat
zog die Decke höher und drehte sich ächzend auf die Seite.
Sie wollte einmal mehr ihre Tränen verbergen. »Es hat
bisher nie versagt und ich habe nicht daran gedacht, dass etwas
passieren könnte, nachdem in der letzten Zeit keine Tiere oder
Kannibalen vor dem Dorf gesehen wurden.«
Eston
erwiderte nichts und starrte ihren Rücken an. Zu gern hätte
er sie in den Arm genommen, doch er war wie gelähmt.
Cat
seufzte schwer. »Ich werde bei meiner Großmutter
einziehen.« Sie hatte leise gesprochen, um ihre Heiserkeit zu
verbergen, denn gerade gab er ihr das Gefühl, sie nicht mehr zu
wollen. Es ließ sie heftiger weinen.
Eston
runzelte die Stirn. »Wenn du das willst … gut.«
»Ich
dachte, du willst es, weil … du die ganze Zeit nicht kamst.«
»Schon
in Ordnung, dann leb‘ bei deiner Großmutter«, sagte
er und drehte sich weg, um zu gehen.
Cat
kniff die Augen zu. Ihr Schluchzen wurde lauter. Zusammengekauert
vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen, weil er ihr Gefühl
bestätigte.
Er
ging und blieb auch weg.
Eston
vergrub sich in Arbeit. Er versuchte, Cat wegzuschieben und nicht an
sie zu denken.
Cat
konnte sich den ganzen Tag nicht beruhigen, die Tränen liefen
ohne Unterlass. Der Doc musste ihr ein Beruhigungsmittel
verabreichen, damit sie endlich zur Ruhe kam.
»Bitte,
lassen Sie mich gehen«, weinte sie. Sie wollte nicht mehr in
diesem Krankenzimmer sein, dort, wo sie dazu verdammt war, an Eston
zu denken. Das Mittel zeigte nur langsam seine Wirkung und der Arzt
beschloss, dass Cat am nächsten Tag gehen durfte. Spät
schlief Cat ein und fiel, dank Beruhigungsmittel, in einen ruhigen
und traumlosen Schlaf.
~
~ ~
Am
nächsten Morgen erwachte Cat früh. Sie bekam das Frühstück
gebracht, doch rührte sie es wieder nicht an. In den letzten
Tagen hatte man sie nur selten aufstehen lassen und sie wusste nicht,
wozu sie sich bei Kräften halten sollte. Eine Stunde nachdem
Mona das Tablett abgeholt hatte, betrat der Doc das Zimmer. »Du
darfst gehen, Cat. Deine Großmutter erwartet dich schon.«
Sofort
richtete sie sich auf. Er reichte ihr eine kleine Tasche, die Rose
bei ihrem Besuch mitgebracht hatte. »Danke.«
»Mach
dich in Ruhe
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