2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
herrschte sie ihn an.
Eston
kam einen Schritt näher, doch sie schubste ihn weg. Cat wusste
nicht, warum, aber sie wollte, nicht berührt werden. Jede Art
von Nähe sah sie als Belohnung für das, was geschehen war.
Eston
nickte schuldbewusst. »Ich weiß und es … tut mir
leid.« Er ging zurück zur Tür und blieb dort. »Ich
dachte nur an mich ...«
Sie
atmete tief durch und lief zum Wandschrank. Sie holte Kartons heraus,
die sie vor sich auf den Boden warf. Den Ersten faltete sie zusammen.
Dann begann sie, wie eine Verrückte, die Kindersachen
einzupacken. Eston kam an ihre Seite und nahm sich ebenfalls einen.
Er packte ein, allerdings langsamer als Cat. Für sie war es
schmerzhaft, alles wegzuräumen, doch empfand sie es schlimmer,
wenn sie diese Dinge immerzu sehen würde. »Lass mich das
allein machen«, forderte sie, als sie ihm die Kindersachen
wegnahm. Langsam stellte er den Karton ab, dann ging er zurück
zur Tür. Eston schaute ihr zu, auch bei ihm bildeten sich so
langsam Tränen in den Augen. Cat war völlig im Wahn und
packte eine halbe Stunde später noch immer eifrig ein. Als sie
dann den letzten Karton endlich verschlossen hatte, sank sie auf die
Knie und starrte erneut die Wiege an.
»Soll
ich sie wegbringen?«, fragte er leise.
Kopfschüttelnd
antwortete sie: »Ich mache das allein.« Schwerfällig
erhob sie sich und verließ das Kinderzimmer, nur um zwei
Minuten später mit einem Laken wiederzukommen und die Wiege
damit abzudecken. Die Kisten rückte sie zur Seite, damit sie aus
ihrer Sicht verschwanden.
Eston
blieb, wo er war, und blickte Cat an. Es tat ihm leid, dass er sie so
behandelt hatte, und schämte sich für sein Verhalten. Cat
seufzte, als sie fertig war, und schaute sich im Raum um. Als sie
zufrieden war, ging sie hinab in die Küche und begann das
Frühstück zuzubereiten. Eston runzelte die Stirn, weil er
nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Cat wollte sich mit all
der Hausarbeit ablenken. Sie konnte den Verlust kaum ertragen. Sie
vermied es, daran zu denken. Im Schlafzimmer zog Eston sich an und
machte sich dann auf den Weg nach unten. Er suchte das Erdgeschoss
nach Cat ab und fand sie schließlich in der Küche, als sie
den Tisch eindeckte. Dann setzte sie sich schließlich und sah
auf das Frühstück, das sie vorbereitet hatte. Rührei,
Brot, Aufschnitt und Obst waren bereit, verzehrt zu werden. Eston
betrat den Raum, näherte sich Cat und nahm ihr gegenüber
Platz. Er musterte sie, bevor er sich erhob und nach ihrer Hand
griff. Cat starrte auf die Tischplatte und legte mit ihrer freien
Hand Essen auf die Teller. »Du solltest frühstücken.«
Einmal mehr hatte sie leise gesprochen.
»Komm
mit«, erwiderte er ebenso gedämpft.
Cat
ließ sich von Eston hochziehen und gemeinsam gingen sie hinaus
in den Garten. Cat fragte sich, was es sollte und was er mit ihr
vorhatte, doch sagte sie nichts, sondern ließ von ihm bis zu
den Bäumen im hinteren Teil des Gartens führen. Unter einer
Ulme stand ein kleiner weißer Marmorstein, davor lagen
liebevoll arrangierte Blumen. Cat versteifte sich sofort. Sie
versuchte, Eston ihre Hand zu entziehen, doch er beachtete ihr
vehementes Kopfschütteln nicht. Er führte sie weiter zum
Grabstein und ließ sich davor auf das Gras nieder. ‚Nicholas
Blackmore‘ stand auf dem Stein. Cat wusste nicht, was sie
tun sollte. Sie war noch nicht so weit und entriss sich Estons Griff.
Er erhob sich wieder, dabei nickte er langsam, als hätte er es
verstanden. »Ich möchte, dass du weißt ...«
»WAS?
Dass ich an einem kleinen Stein Abschied nehmen soll? Dass ich die
Schuld trage?«, fragte sie wütend.
Eston
schüttelte den Kopf. »Damit du weißt, wo er ist«,
sagte er leise. »Du bist nicht schuld, Cat. Das bist du
wirklich nicht.«
»Er
ist tot … Das hier ...« Sie deutete auf den Stein. »...
bringt mir mein Kind nicht wieder.« Dann stürmte sie
davon.
Eston
setzte sich wieder vor den Grabstein.
Er
weinte.
Cat
wollte nur noch ins Haus, weg von dem Grabstein, weg von Eston, weg
von allem. Sie rannte hinein und hinauf ins Kinderzimmer. Cat zog das
Laken von der Wiege, anschließend setzte sie sich auf die
Fensterbank. Immer wieder brach sie in Tränen aus. Sie gab sich
die alleinige Schuld an dem Verlust von Nicholas. Bis sie wütend
den Blick hob. Wäre Eston nicht gewesen, dann wäre es nicht
so weit gekommen. Sie wäre nicht einmal schwanger geworden. In
diesem Moment dachte sie nicht daran, wie unfair sie war. Für
zwei Stunden
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