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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Worte nicht.
    Ihm schien dieser Umstand nichts auszumachen, ich denke , der Hubschrauber war für ihn sein Haupttransportmittel. Wir landeten auf einer Anhöhe, auf der sich ein Restaurant befand, mit dazugehörigem Hubschrauberlandeplatz. Kurz darauf saßen wir uns auf der Terrasse an einem schön gedeckten Tisch gegenüber, wir waren die einzigen Gäste. Roger, jünger als ich, sah aber erheblich älter aus. Kleiner und eindeutig zu übergewichtig. Ich glaube, er hatte einen erhabenen Status erreicht, der da hieß: „Hallo Erdenbürger, ihr könnt mich alle mal …“
    Sein schlecht sitzender grauer Anzug war extrem zerknittert. An seinem Hemd spannten die Knöpfe derart, dass ich Angst hatte, sie würden mir vielleicht ins Auge springen. Seine schwarzen Haare lagen etwas wirr um seinen Kopf herum. Am schlimmsten war sein säuerlicher Schweißgeruch, der mir im Hubschrauber schon arg zu schaffen machte.
    Oh Gott, nun gut – er hatte Hunger!
    » Ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen, da dachte ich, wir könnten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Also habe ich meinen alten Freund Julio angerufen, und der versprach mir, seine Küche noch ein wenig offen zu halten. Hier sind wir ungestört, die Clubs machen mich immer wuschig. Ich hasse alle Orte, wo sich mehr als zehn Menschen aufhalten. Mögen Sie Paella, Dr. Dachsler? Dann bestelle ich eine riesige Portion für zwei, ja?«
    »Bitte, ich probiere aber nur ein wenig, ich habe heute Mittag schon zu viel gegessen.«
    »Schön .«
     
    Ich glaube, Roger freute sich insgeheim darüber. Es war lecker, meine drei - vier Gabeln voll, die ich abbekam.
    Ihm beim Schaufeln zusehen zu müssen, grenzte schon an Körperverletzung. Roger schwitzte, als wenn er Höchstleistungen vollbringen würde. Ich hörte auf zu zählen, wie viele Servietten er zum Abtupfen seines Gesichtes verbrauchte. Wusste er, was er seinem Körper antat? Roger wusste es.
    Es war noch angenehm warm, da kam die eiskalte Karaffe Sangria gerade recht, sie war äußerst lecker. Schon nach wenigen Sätzen wusste ich, warum er der Hausjurist von Artjom Chlebnikov war.
    »Ich weiß, Sie sind irritiert und entsetzt über mein Äußeres. Machen Sie sich nichts daraus, das geht allen so. Sie fragen sich, was macht diese fette Sau so gut, dass sich Artjom mit ihm umgibt? Stimmt`s?«
    »Ich reduziere niemanden auf sein Äußeres !«
    Nach diesem Satz hätte ich mir gern ein Spiegel vor mein Gesicht gehalten.
    Hatte ich das gesagt?
    »Dann sind Sie aber nicht der Dr. Dachsler, von dem ich ein ausführliches Dossier vorliegen hatte .«
    Roger lächelte mich eiskalt an. Seine Worte holten mich wieder auf den harten Boden der Tatsachen, sein britisches Englisch gab dem Nachfolgenden eine besondere Würze:
    »Sie sind ein vom Leben verwöhnter Wichser, D oktor. Ich weiß nicht, warum Artjom Sie an seinen Unternehmungen beteiligen will, er wird es besser wissen. Noch weniger kann ich nachvollziehen, warum er Ihnen für einen neunundvierzigprozentigen Anteil an Ihrer Klinikgesellschaft, einhundertzwölf Millionen Euro in den Rachen stopfen will. Der Buchwert liegt, bei großzügiger Betrachtung, vielleicht bei fünfzehn Millionen Euro.
    Ich habe mir erlaubt , mich mit Ihrer Steuerberatergesellschaft in Verbindung zu setzen. Die haben mir alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung gestellt, nachdem ich denen eine Vollmacht von Ihnen vorgelegt hatte.
    Die habe ich für Sie , mit meiner normalen Unterschrift unterzeichnet. Ich denke, die haben nicht einmal draufgeschaut.«
     
    Sein eiskaltes Lächeln behielt er bei:
    » Ihre GmbH ist nicht einmal Eigentümer der Immobilie, die Sie nutzen, Sie zahlen eine horrende Miete. Wenn Sie ein derart erforderliches Gebäude vor Gründung der Gesellschaft gebaut hätten, wäre es heute schon bezahlt! Sie müssen sich von Ihren dilettantischen Beratern trennen, mein Lieber. Ihre Rendite liegt unter dem Durchschnitt der Branche, Sie bezahlen Ihr zu zahlreiches Personal zu üppig, mein Lieber. Und dann Ihre privaten …«
    Mir platzte der Kragen:
    »Hey, Fettbacke, ich bin nicht Ihr Lieber! Ich kann Ihre dummen Belehrungen nicht mehr ertragen, kommen Sie auf den Punkt. Oder besser stecken Sie sich alles in Ihren dicken Hintern.«
    Hatte ich das alles gesagt? Ich war nicht mehr der reservierte, besonnene Doktor, der ich einmal war. Ich stand wutentbrannt auf und wollte gehen. Sein lautes Lachen donnerte über die Terrasse.
    »Dr. Dachsler , setzen Sie sich wieder

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