212 - Das Skelett (German Edition)
das will.«
Wieder lachte Roger laut und dreck ig.
»He nryk, du willst, glaube mir. Du wirst Artjom nie mehr los! Das mussten andere, und auch ich am eigenen Leib erfahren. Er hielt an der Kanzlei meines Vaters schon neunundvierzig Prozent, geerbt habe ich den Rest. Ich weiß bis heute nicht, wie er das hinbekommen hat.
Aber mittlerweile interessiert es mich auch nicht mehr. Denn heute bin ich so vermögend, wie ich es mir nie in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Artjom war das Beste, was mir passieren konnte. Er hat mich dauerhaft an seine n Unternehmen beteiligt, das bedeutet bei ihm auf Lebenszeit. Dafür habe ich nicht einen Penny bezahlt. Warte es doch ab, vielleicht macht er dir ja nach fünf Jahren auch ein Angebot. Du denkst in kleinen Schubladen, befreie dich von allem Übel. Das ist besser so, glaube mir. Er muss sich nur auf dich verlassen und dir vertrauen können, dann hast du einen wirklichen Freund für immer und ewig.«
Ich setzte eine ernste Miene auf:
»Was würde passieren, wenn ich just in diesem Moment sagen würde, dass ich den Kontrakt mit Artjom auflösen würde?«
»Dann würdest du in den nächsten Tagen einem tödlichen Unfall erliegen.«
Nun lächelte ich den Dicken wieder an, ich schob „sehr schnell“ alle Zweifel beiseite.
Außerdem hatte ich solch eine Aussage ja erwartet. Ich antwortete wieder entspannt:
» Alle Artjoms dieser Welt müssen wohl so handeln; also begießen wir das Ganze mit einem eiskalten „Q“?«
» Henryk, hast du mal auf die Uhr geschaut? Nein, ich muss wirklich los, ein anderes Mal gern. Ich müsste schon längst in der Luft sein. Wie lange bleibst du noch auf der Yacht?«
»Ich weiß es nicht, ich benötige Zeit, um zu mir zu finden. Es ist alles ein wenig viel und dann der beginnende Rosenkrieg. Ich habe gestern mit meinem Anwalt telefoniert, Beate schießt aus allen Rohren.«
Roger war leicht erzürnt:
»Nochmals! Als Erstes entbindest du deinen Verkehrsanwalt von seinen Pflichten. Wir werden dir auch für diese Angelegenheit einen Spezialisten suchen, der die Sache ein wenig pfeffert. Ich habe da schon jemand im Auge. Deine Alte liebt doch ihre Pferde über alles und hat doch sicher einen Lieblingsgaul darunter oder?«
»Ja, eine Stute namens Madleen, wieso?«
»Wenn du möchtest, dann lassen wir es vergiften oder besser die Beine brechen. Vielleicht hilft das schon, sie wieder in die Spur zu bringen. Du musst es nur sagen, dann schiebe ich was an.«
Das meinte Roger so, wie er es gesagt hatte. Ganz cool, ganz sachlich. Mir fiel alles aus dem Gesicht.
» Nein Roger! Ich mag das Pferd auch. Besorge mir einen speziellen Scheidungsanwalt, das wird schon reichen. Danke.«
» O. K. Wenn du deine Meinung änderst, wir haben für solche Dinge wirklich gutes Personal.«
Auch das g laubte ich ungesehen. Mir schossen sogar in diesem Moment Bilder vor Augen, wie ein skrupelloser Mensch unser Pferd mit einem Baseballschläger bearbeitet.
Als Roger wenig später von Bord ging, ließ ich mir von Manuel, eine m meiner beiden guten spanischen Seelen, eine Flasche „Q“ an Oberdeck bringen. Ich befand mich nun im Bugbereich, streichelte mit meinen Fingern fast ehrfürchtig über die glänzende Reling, wie auch meine Augen die komplette prächtige Yacht streichelten.
Alles roch noch so neu, es war das erste Mal, das s ich diese feine Handwerks- und Ingenieursleistung so richtig wahrnahm.
Ich fühlte mich lebendig, es prickelte in meinem Bauch – meine Angst vor allem , was noch vor mir liegen würde, entschwand.
Meine Frau, meine Scheidung war mir so was von egal, ich musste ganz andere Dinge sortieren. Das wollte ich ganz sicher nicht mit Roger besprechen. Die Sonne brannte gnadenlos auf meinen nackten Oberkörper, ich genoss es.
Ich befand mich an einem wundervollen Ort, ich war noch lange nicht reizüberflutet .
Meine beiden süßen und teuren Elfen gesellten sich wieder zu mir. Ich zeigte ihnen stolz meinen Füllfederhalter und wusste, dass sie das herzlich wenig berührte. So verließen wir den Hafen von Ibiza und fuhren wieder gemächlich Richtung Marbella. Wir drei betranken uns an diesem Tag so sehr, dass wir mal nicht dazukamen, uns zu vergnügen. Ich genoss die nächsten, wahrlich paradiesischen und ruhigen Tage in vollen Zügen. Niemand wollte irgendetwas von mir - außer Spaß. So musste sich ein frisch gekrönter König fühlen.
Kapitel 11
In den folgenden zehn Tagen hatte ich nur zwei kurze Telefonate mit Artjom
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