212 - Das Skelett (German Edition)
geführt, es wurden nur Höflichkeiten ausgetauscht. Er freute sich für mich und begrüßte es, dass ich mich richtig austobe. Ich gebe auch das zu, es folgten Erfahrungen und Erlebnisse, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich begann zaghaft meinen neuen „Zauberstab“ - den Füller zu nutzen. Das elitäre Marbella, mit einer komplett durchzechten Nacht, in der größten Diskothek der Stadt, natürlich mit meinen beiden Elfen war beeindruckend. Die Disco „Ellipse“ gehört zum MIA-Imperium. Hunderte verrückte Partypeople jeden Alters feierten, als wenn es keinen Morgen geben würde. Ich, der Tanzmuffel vorm Herrn, zappelte stundenlang auf der von einer Million Strahlern beleuchteten ovalen Tanzfläche und anschließend in einer Schaumparty im riesigen ovalen Außenpool. Hier war vieles geometrisch so angeordnet wie der Name des Tanzklubs.
Wir wurden hofiert, ja und wie?
Natürlich - wie Könige. Erlesene Speisen und Getränke, ein abgetrenntes Rückzugsgemach, jeder Wunsch wurde vom superfreundlichen Personal erfüllt. Ich fühlte mich besonders und wurde auch noch beschützt. Denn irgend so ein dummer Kerl suchte Streit mit mir. Er verstand es nicht, dass zwei so süße Zuckermäuse mit mir zusammen und "beide" nur auf meine Person fixiert waren. Ich rief nach niemandem, es dauerte nicht einmal zehn Sekunden, da wurde der Typ von zwei Sicherheitsleuten diskret entfernt. Wow!
Das beeindruckte und gefiel mir .
War ich in einen Jungbrunnen gefallen?
Ja, so ähnlich. Es war positive r Stress, ich verlor mich mehr und mehr. Irina und Anastasia erzählten mir, dass diese Disco hier ganz nett wäre, aber kein Vergleich zu einer besonderen von „MIA“ auf Ibiza, in San Antonio. Warum hatten sie mir das nicht gesagt, als wir uns noch dort befanden? Aber egal, was kostet die Welt, es spielt doch keine Rolex.
Also schipperten wir wieder zurück nach Ibiza Stadt und hatten unbändigen Spaß.
E rst kleideten wir uns neu ein.
S o viele entzückende kleine Boutiquen aneinandergereiht, überforderten meine Augen. Die beiden suchten auch für mich aus. Ihr Stil übertrug sich so langsam, ich sah blendend aus. Und sie hatten recht, die Disco „Simple“ war wohl der beeindruckendste Tanztempel der Welt, soweit ich es beurteilen konnte. Eher eine Disco-Kleinstadt, mit mehreren zusammenhängenden Gebäuden, deren Design an asiatische Tempel angelehnt war. Kai, der sehr freundliche deutsche Geschäftsführer, zeigte und erklärte mir alles. Wieder ein Deutscher in leitender Position. Artjom umgab sich gern mit unserer preußischen Gründlichkeit, wie ich noch des Öfteren feststellen sollte.
Über zwanzigtausend Menschen fassend, war sie derzeit wirklich die größte Club-Discothek der Welt. Und wir hatten Glück, an einer der spektakulärsten Nächte der Saison teilnehmen z u können. Hier feierte der Pöbel genauso wie der Jetset dieser Welt. Kai stellte mir einige Berühmtheiten vor, die ich aus dem Kino oder Fernsehen kannte. Und andere, an denen ich jederzeit vorbeigelaufen wäre.
Mächtige Menschen mit extrem viel Geld, denen in den vielen verschiedenen Arealen des Clubs eigene Bereiche vorbehalten waren. Die halbe Nacht sah ich meine beiden Elfen nicht, sie tanzten sich auf den neun verschiedenen Tanzflächen die Seele aus dem Leib. Auch hier gingen die beiden nicht in der Masse unter, obwohl schöne Frauen zahlreich vertreten waren. Eigentlich hatte ich zuvor auch noch nie einen derartigen Ort besucht, an dem sich so viele schöne Menschen tummelten, Männer wie Frauen.
Im „Simple“ legten immer die angesagtesten Discjockeys der Erde auf, wie ich erfuhr. Ich wurde in einen elitären Kreis von auch drei Schiffseignern und ihrem anhängenden „Clan“ aufgenommen. Die, so glaubte ich zumindest, über meine kleine Sunseeker schmunzelten.
A lle kannten Artjom Chlebnikov, und wieder war es kein Zufall, hier gelandet zu sein.
M ein verschwunden geglaubter Geschäftssinn flackerte zwischendurch wieder auf.
Ich akquirierte wirklich ganz dezent neue Kundschaft für meine Klinik.
Ich unterlag doch in den let zten Jahren einem Trugschluss. Denn ich gehörte mit Sicherheit nicht zum Kreis der international erlauchten Superschönheitschirurgen. Das kühle Hamburg gehörte sicher nicht zum hochfrequentierten Ort des ganz hohen Geldadels. Die Leute in dieser Lounge hatten von meiner „Beautyfarm“ und mir noch nie gehört. Sicher gibt es in Hamburg mehr Millionäre als in jeder anderen Stadt in
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