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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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großen dunklen BMW, der sehr schnell auf sie zukam. Zu schnell.
    Es krachte gewaltig, Louise Fichter flog im hohen Bogen durch die Luft. Dass sie hart auf dem weichen Rasen eines nahen Grundstücks aufschlug, bekam sie nicht mehr mit.

Kapitel 31
     
    Einen Tag später.
     
    Das Klinikum rechts der Isar, manchmal ein Ort hektischen Treibens. Dieses Zimmer aber war ein Hort der Ruhe – noch. Barbara Fichter saß an der rechten Seite des Krankenbetts ihrer geliebten Mutter und hielt zärtlich streichelnd ihre Hand. Sie unterhielt sich leise mit Herrn Dreihorn, der auf einem von zwei blauen Plastikstühlen in der Nähe des Betts saß. Louise Fichter erlangte ihr Bewusstsein wieder und versuchte noch mit geschlossenen Augen zuzuhören, aber sie sprachen zu leise, sodass sie nichts mitbekam. Vorsichtig blinzelnd schaute sie sich um. Sie befand sich definitiv in einem Krankenhaus, in einem typischen Zimmer, aber sie lag allein in diesem Raum. Ein Einzelzimmer, was für ein Glück. Sofort dachte sie an ihre Gallenoperation im Frühjahr des letzten Jahres, wo sie mit drei anderen Frauen auf einem Zimmer lag und die grausamsten fünf Tage ihres Lebens verbracht hatte. Sie wäre wegen einer schnarchenden Nachbarin beinahe zur Mörderin mutiert – Mörder! Schmerzen!
    Sie spürte keine. Louise begann kraftlos:
    »Haben diese Verbrecher das Manuskript gestohlen ?«
    »Mama … !«
    Barbara lächelte mit Träne n in den Augen ihre Mutter an, beugte sich runter und küsste sie.
    »Mama, was machst du denn für Sachen. Du kannst doch nicht einfa …«
    Louise unterbrach ihre Tochter, es war zu wichtig.
    » Barbara, hallo, Herr Dreihorn.
    Es geht nicht um mich! Das Manuskript , welches ich bei mir hatte, gibt es nur einmal. Es wurde von einem Hamburger Schönheitschirurgen verfasst. Es beruht auf wahren Begebenheiten.
    Gestern kam dieses Paket zu uns und landete bei mir. Ich habe es aus Zeitmangel mit nach Hause genommen und schon gelesen. Er beschreibt unvollstell bare Dinge, das glaubt ihr nie!
    Dieser russische Verbrecher Artjom Chlebnikov hat jemand beauftragt, mich zu überfallen und das Manuskript zu stehlen.
    Dr. Dachsler lebt vielleicht noch, ihm muss geholfen werden.
    Wir müssen die Polizei verständigen . «
    Louise h atte wieder ein hochrotes Gesicht, noch dunkler als sonst. Sowohl Barbara als auch Herr Dreihorn kannten dieses Farbenspiel ja zur Genüge. Sie mussten etwas für sie tun, damit sie nicht noch kollabierte. Nun erhob sich Herr Dreihorn, zog seinen Stuhl hinter sich her und rückte noch näher ans Bett. Fast schon liebevoll wandte er sich an Louise:
    »Frau Fichter , es tut mir aufrichtig leid, es ist nicht so, wie sie meinen. Bitte beruhigen Sie sich erst einmal. Oder sollen wir einen Arzt rufen, der nach Ihnen schaut?«
    Louise schüttelte unsicher den Kopf.
    » Sie wurden von keinem russischen Überfallkommando heimgesucht. Es war ein leidlich normaler Unfall. Sie fuhren etwas zu zügig in unsere Straße ein und unser Nachbar, Herr Rechtsanwalt Schüttorf, war wohl auch zu schnell unterwegs und konnte nicht mehr ausweichen. Gott sei Dank ist Ihnen außer einer Schulterprellung und ein paar Schürfwunden nichts Schlimmeres zugestoßen. Ein wahres Wunder! Den Karton mit dem brisanten Inhalt konnten wir mit Ihrem verbeulten Fahrrad sicherstellen. Alles wäre in bester Ordnung, wenn nicht Ihr Unfall geschehen wäre.
    Ich möchte Ihnen jemand vorstellen . «
    Herr Dreihorn begab sich zur Tür, öffnete sie und rief jemande m etwas zu. Kurz darauf betrat Dr. Henryk Dachsler aus dem entfernten Hamburg das Krankenzimmer. In seiner Hand hielt er den größten Blumenstrauß, den Louise jemals gesehen hatte. Charmant begrüßte er zuerst Louise und dann Barbara. Galant zog er aus dem Strauß eine hellrote Rose heraus, gab diese Babsy und den farbenprächtigen Strauß voller Rosen und Lilien, Louise. Babsy nahm ihn ab und machte sich auf, eine passende Vase zu suchen. Sie fand ein Behältnis, einen Plastikeimer. Für diesen Strauß müsste eine Vase angefertigt werden.
     
     
     
    Braun gebrannt, wie bekannt blendend aussehend, fing der gute Dr. Dachsler an, die Situation aufzulösen:
    » Verehrte Damen, ich hoffe inständig, dass Sie mir diese kleine Charade verzeihen können. Natürlich auch Herrn Dreihorn, meinem Mitwisser.
    Herr Dreihorn und meine Wenigkeit haben sich das Ganze aus einer Laune heraus bei einem gemeinsamen Skiurlaub ausgedacht. Erst einmal sind wir beide froh, dass es Ihnen, verehrte Frau

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