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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur eine große Abzocke."
    „Bitte folgen!", forderte Chap sie auf und wackelte los. „Ihr werdet jetzt eine Führung durch die Stadt erleben."
    „Na, hoffentlich bricht er unterwegs nicht zusammen", meinte Startac.
    „Vielleicht würde es etwas helfen, wenn wir einen anderen Roboter nehmen?", schlug Mondra vor.
    „O nein, o nein!", quäkte Chap. „Alle Roboter haben dieselbe Programmierung, stehen den Delegationen zur Verfügung. Die Wahl ist egal. Aber Roboter, die gar nicht mehr gewählt werden, werden stillgelegt. Meine Programmierung ist noch sehr gut! Nur ein Madim, und ich bringe alles! Ich bin nicht schlechter als andere, vielleicht nur ein bisschen, wenn Chip nicht dabei ist."
    Atlan seufzte. Die anderen grinsten sich an.
    „Was soll's, genießen wir doch einfach die Führung; das Wetter ist herrlich, und ein wenig Sightseeing in einer weit entfernten Galaxis hat doch was, findet ihr nicht?" Mondras Gesicht hellte sich plötzlich auf. „Wir sollten nicht immer so verbissen unser Ziel verfolgen, lassen wir die Dinge doch einfach mal geschehen. Entspannen wir uns! Wir sind nach der langen Anreise nur zu ungeduldig."
    Wie am Tag zuvor auch herrschte geschäftige Betriebsamkeit; überall waren Spinnenroboter mit Delegationen unterwegs. Natürlich brannten die Wissensdurstigen darauf, mehr über die Stadt herauszufinden, in der ein Pangalaktischer Statistiker residierte.
    Das Stadtbild konnte dadurch nicht bunter werden. So viele verschiedene Wesen hatte Trim Marath noch nie auf einen Haufen gesehen. Da war es für ihn beinahe eine Erleichterung, einige bekannte Gestalten zu erkennen.
    Vor allem die Kichi Ihatha waren zahlreich vertreten und bewegten sich in der für ihr Volk typischen hektischen Betriebsamkeit durch die Straßen.
    Sogar in den oberen Etagen herrschte wie gestern geschäftiger Rummel. Chap suchte einige Händler auf, um typische Erzeugnisse zu zeigen, die in ganz Wassermal beliebt waren. Da alle Mitglieder der Expedition inzwischen denselben Anhänger trugen, dessen Symbol deutlich sichtbar auf Chaps Kasten prangte, wurden sie weitgehend in Ruhe gelassen. Nur selten versuchte jemand, ihnen eine Ware aufzudrängen.
    Einige von den Händlern gehörten dem Volk der schwarzhäutigen Ayrfi an. Den Echsenwesen waren die sieben von der SOL bereits bei ihrer Anreise auf der Malischen Dschunke begegnet. Darüber hinaus zeigte ihnen Chap viele weitere Völker, benannte sie und erzählte dazu eine kurze Anekdote, die jeweils charakteristisch war.
    Bald schwirrte Trim der Kopf von den vielen Namen und Geschichten. So genau muss ich das ja gar nicht wissen, dachte er bei sich, Atlan hat schließlich ein fotografisches Gedächtnis und kann alles wortwörtlich rekapitulieren, wenn wir es brauchen sollten.
    Dann allerdings wurde er doch auf ganz bestimmte Wesen aufmerksam, die nur in Gruppen auftraten. Es waren höchstens 1,20 Meter kleine, gnomenhafte, verhutzelte Geschöpfe in himmelblauen Kutten, die immer häufiger auftauchten, je mehr sie sich dem Zentrum näherten.
    Erstaunlich war, dass jeder, und wenn er es noch so eilig hatte, den zerbrechlich wirkenden Gnomen aus dem Weg ging. Das war gar nicht so einfach, denn sie stolperten mehr, als dass sie gingen, taumelten und fingen sich mit ruckartigen Bewegungen wieder auf. Es war, als hätten sie nie richtig gelernt, mit ihren Körpern umzugehen, als fehlte ihnen die Fähigkeit der Koordination. Ihre Körper waren humanoid und, soweit man sehen konnte, völlig haarlos und von rotbrauner Hautfarbe. Ihre Augen waren von dunklem Rotbraun, an den Händen saßen fünf dünne, knochige Finger.
    „Welcher Art sind diese Wesen?", erkundigte sich Trim bei Chap.
    „Die Visienten, die Ureinwohner des Planeten", gab der Fremdenführer ausnahmsweise einmal eine prompte Antwort. „Sie hatten sich einst weit verstreut über den ganzen Planeten ausgebreitet und eine einfache, friedliche Zivilisation entwickelt. Und dann wurde ihnen der Fortschritt geschenkt, und die Städte wurden auf dem Hauptkontinent Ukkhardin errichtet, Vision wurde das Zentrum Wassermals. Die Visienten, die nie zahlreich gewesen waren, siedelten in die Städte um, und der Rest des Planeten blieb somit naturbelassen."
    „Aber auf diese Weise haben sie ihre eigene Kultur eingebüßt, oder?", meinte Trim.
    „Sie sind einen Schritt in der Entwicklung weitergekommen, und darauf kommt es an. Nun sind sie die wichtigsten Mittler zwischen den Statistikern und den Suchenden. Denn sie sind die

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