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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich es mit eigenen Augen sehen möchte."
    Aber Soner winkte ab. „Ein andermal. Es gibt noch so viel zu schauen. Ich möchte am liebsten alles in mich einsaugen."
    Soner war von einer hektischen Unrast erfüllt, die es ihm nicht erlaubte, länger an einem Ort der Gläsernen Stadt als unbedingt notwendig zu verweilen. Ideal wäre es natürlich gewesen, mit einem der Fortbewegungsmittel eine Rundreise zu unternehmen. Doch da hätte er sich als Prinz zu erkennen geben müssen, und das war ganz und gar nicht in seinem Sinne.
    „Du musst uns unbedingt falsche Identitäten besorgen, Parkiru", verlangte Soner spontan. „Glaubst du, kannst du das schaffen?"
    „Das sollte kein unlösbares Problem sein", antwortete Parkiru, während er Soner zur Bosooba-Tangente folgte, die in östliche Richtung weiter vom Palast wegführte, dies jedoch keineswegs in exaktem Bogen, sondern mit unzähligen Unterbrechungen und Hindernissen.
    Am Beginn der siebten Stunde Kur ermahnte Parkiru den Freund: „Glaubst du nicht auch, dass es besser wäre, allmählich an die Rückkehr zu denken? Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."
    „Ich möchte unbedingt zum Zabar-Ardaran-Knoten."
    „Aber der liegt noch weiter vom Palast entfernt!", gab Parkiru zu bedenken.
    „Der Tag hat fast drei Stunden, das schaffen wir spielend", sagte Soner leichthin.
    „Ja, aber bedenke, dass mit Kaui der Palast für den Publikumsverkehr geschlossen wird."
    Kaui war die Abendstunde, die letzte Stunde vor Einbruch der Nacht.
    „Hast du nicht behauptet, einen Geheimzugang entdeckt zu haben, Parkiru?"
    „Ja ... aber der ist für Notfälle gedacht."
    „Na, dann haben wir doch keine Probleme."
    Sie erreichten den Zabar-Ardaran-Knoten bei Anbruch von Kuz, der zweiten Hälfte der siebten Stunde. Soner hatte sich schon lange darauf gefreut, einmal diesen markanten Knotenpunkt der Gläsernen Stadt aufzusuchen. Um so enttäuschter war er, als er ihn nun betrat und über ihn wandelte.
    Der Zabar-Ardaran-Knoten war eine riesige bewegliche Plattform mit 200 Metern Durchmesser von der Form eines unregelmäßigen Vieleckes. Es gab Richtpfeile zu vielen wichtigen Welten der Ukkhar-Kaza und Welten anderer Speichen und darüber hinaus eine Peilung nach Zabar-Ardaran, dem Planeten der Pangalaktischen Statistiker - daher der Name des Knotenpunkts.
    Die bewegliche Plattform richtete sich immer so aus, dass sie stets über die Richtpfeile auf die markierten Welten wies. Soner suchte den Richtpfeil nach Vision auf, und er hatte insofern Glück, dass er sogar aktiv war, was bedeutete, dass er Vision angepeilt hatte. Aber als er Position bezog, Vision über die Zieleinrichtung anvisierte und sich in Gedanken auf die Welt konzentrierte ... da passierte überhaupt nichts. Er erhielt kein Signal, nicht einmal ein besonders erhebendes Gefühl wurde ihm vermittelt. Er verspürte überhaupt nichts.
    Soner gab enttäuscht seine Versuche auf, eine Gedankenbrücke nach Vision zu schlagen. „Parkiru?"
    Er bekam keine Antwort. Er blickte sich um, konnte den Freund aber nirgendwo sehen. Er entdeckte nur drei größere Gruppen von Personen, vermutlich Touristen. Da löste sich von einer dieser Gruppen ein einzelner Pfauchone in unauffälliger Kleidung und kam auf ihn zu. Es war Parkiru.
    „Ich habe eine Mitfahrgelegenheit organisiert", rief er Soner schon von weitem zu. „Ich habe den Reiseleiter geschmiert, und wir können bis zur Unterkunft der Touristen im Schwebebus mitfliegen. Von dort ist es nicht mehr so weit zum Palast, so dass wir es gerade noch vor Einbruch der Nacht schaffen könnten."
    „Das hast du prima gemacht, Parkiru", sagte Soner ohne besondere Begeisterung; zu tief war noch die Enttäuschung über den ausgebliebenen Vision-Kick.
    Sie bestiegen mit dem Strom der Touristen den rundum verglasten Schwebebus, der gleich darauf startete. Von hier oben hatten sie einen phantastischen Überblick über die Gläserne Stadt, die sich knapp vor Ende von Kuz im rötlichen Schein der tief stehenden Sonne Ka präsentierte. Der Fremdenführer erklärte seinen Touristen, dass sich die Gläserne Stadt um diese Zeit in ihrem schönsten Flammen und Farben präsentierte - und selbst Soner fand, dass er damit nicht so sehr übertrieb.
    Aber er würde die Gläserne Stadt gerne einmal nach Kaui sehen, wenn Ka untergegangen war und sie im gesammelten Restlicht des Tages noch einmal erglühte.
    Der Schwebebus landete, und die beiden Freunde drängten mit den Touristen ins Freie. Sie setzten sich ein

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