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2129 - Der Gewährsmann

Titel: 2129 - Der Gewährsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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richtete sich wieder auf, um zu sehen, wie die beiden Verbrecher ihre Köpfe zusammensteckten und offenbar ihr Vorgehen gegen ihn besprachen. Und dann kamen sie auch schon.
    Sie wollten ihn in die Zange nehmen. Einer kam von rechts, der andere von links. Auch sie hatten ein Messer, aber nur eins. Sie warfen sich die Waffe immer wieder gegenseitig zu, um Bleu zu verwirren.
    Dabei kamen sie unaufhaltsam näher. Jetzt trennten sie nur noch drei Schritte von ihm. Weiter heran kamen sie nicht, wahrscheinlich aus Angst, ebenfalls durch einen Tritt in die zerbrechliche Körpermitte zu sterben.
    „Bleibt stehen!", schrie Cefu. „Ich warne euch nur einmal!"
    Der Medile hatte einen dicken Kloß im Hals. Seine Hände waren feucht, fast entglitt ihnen das Messer.
    Immer noch blutete er am rechten Arm. Bleu zwang sich dazu, nicht daran zu denken. Dennoch musste dieser Kampf schnell entschieden sein, sonst würde er das Bewusstsein verlieren.
    Plötzlich sprang der linke Quintane vor. Das Messer blitzte in seiner Hand. Bleu Cefu ließ sich zur Seite fallen. Auch das war eine rein instinktmäßige Bewegung. Wieder landete er zwischen Dosen und anderem Abfall.
    Kleine Tiere huschten quiekend davon, wie in einer Explosion. Eines biss sich in Cefus Bein fest. Er schrie vor Schmerzen, doch bevor er daran denken konnte, es abzuschütteln, waren beide Angreifer über ihm.
    Der mit dem Messer holte weit aus. Bleu Cefu sah dem Tod entgegen. Zu einem weiteren Tritt war er nicht fähig. Seine Beine, sein ganzer Körper war wie gelähmt.
    Ich darf ihnen das Geld nicht geben!, dachte der Medile. Selbst wenn ich es jetzt täte, würden sie mich nicht am Leben lassen! Und ich brauche es für die Passage!
    Da fauchte ein Schuss durch die Luft. Der Bewaffnete stieß einen schrillen Schrei aus und ließ das Messer fallen. Auf dem Brustteil seiner Kombination erschien ein schwarzer Fleck. Dann färbte es sich grün. Seine Hände öffneten und krampften sich knackend zusammen.
    Der Quintane sank röchelnd und mit gebrochenen Facettenaugen zu Boden. Vor Cefus Füßen blieb er verblutend liegen.
    Sein Komplize starrte ihn an. Bleu Cefu kannte die Mimik der Quintanen von der gemeinsamen Gefangenschaft her einigermaßen gut und wusste, dass der letzte überlebende Bandit entsetzt war.
    Wahrscheinlich überlegte er in diesen Sekunden, was er tun sollte - fliehen oder kämpfen.
    „Du Bastard!", kreischte er den Medilen an. „Dafür wirst du bezahlen!"
    Damit warf er sich herum und rannte davon, so schnell ihn seine Beine trugen, und das rettete ihm das Leben.
    Er rannte Haken. Dort, wo er eben noch gewesen war, zischten Strahlschüsse in den Boden. Erst als er in einer Seitengasse verschwunden war, hörten die Schüsse auf.
    Bleu Cefu wurde auf den Balkonen gefeiert. Jetzt zeigten sich auch Bewohner der Stadt in der Gasse und kamen neugierig näher. Cefu lag mit dem Rücken auf dem Abfallhaufen. Mit letzter Kraft erreichte er das am Boden liegende Messer und schnitt sich damit das rattenähnliche Tier vom Bein. Die Schmerzen brachten ihn fast um.
    Er sah alles wie durch Schleier. „Geht weg!", stöhnte er. „Lasst mich in Ruhe!"
    Die Armwunde blutete noch immer. Mehr Blutverlust konnte Cefu nicht verkraften, und bestimmt würde sich die Bisswunde am Bein entzünden.
    Das war das Ende. Er hatte versagt. Seine Botschaft würde ihr Ziel nie erreichen.
    Bleu Cefu sank in sich zusammen. Er sah gerade noch, wie die neugierigen Stadtbewohner eine Gasse bildeten. Durch diese Gasse kam mit kräftigen Schritten eine humanoide, hochgewachsene Gestalt in einer schwarzen Kluft.
    Gegen die Sonne konnte er ihr Gesicht nicht richtig erkennen, aber er hatte den Eindruck, dass es ebenfalls schwarz war. Eine Maske?
    Bleu Cefu rang nach Atem. Die Luft brannte höllisch. Instinktiv spürte er, dass ihm von dem Fremden keine Gefahr drohte. War er es, der den Banditen von hinten erschossen und seinen Kumpan davongejagt hatte?
    Der Medile wollte sich aufrichten. Er wollte etwas sagen, eine Frage stellen. Aber plötzlich war nur noch Schwärze vor seinen Augen.
    Bleu Cefu verlor das Bewusstsein.
     
    *
     
    Als er wieder zu sich kam, brauchte Bleu Cefu eine Weile, um sich seiner Umgebung bewusst zu werden.
    Er befand sich nicht mehr in der Sackgasse, sondern in einem halbdunklen Raum. Er lag auf einer weichen, feuchten Liege. Es stank nach Moder. Er konnte gut genug sehen, um die Schimmelflecken an der niedrigen Decke und an den Wänden zu erkennen.
    Das wenige Licht fiel

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