2129 - Der Gewährsmann
einfach zu entdecken sein, wenn er gerade erst aus der Gefangenschaft befreit wurde und Verfolger zumindest theoretisch fürchten muss. Das hatte ich nicht genügend berücksichtigt. - Und noch etwas."
„Was denn, Ben?"
„Bleu Cefu träumte von einem Auftrag und einer Welt, die er erreichen muss, um diesen Auftrag zu erfüllen. Verstehst du, Tess? Er muss Shurriks verlassen, und das wahrscheinlich in einer bestimmten Zeit."
„Aber er hat nicht genug Geld dazu, oder?"
„Die CE-Tradicos, die er von uns bekommen hat, reichen für eine Passage nach anderen Planeten nicht aus. Ich hätte früher darauf kommen sollen! Es gibt hier in Caikango nur eine Möglichkeit, sein Geld schnell zu vermehren."
„Die Spielkasinos!", sagte Tess.
„Genau", bestätigte ihr Partner. „Damit steht fest, dass wir heute Abend nicht zur DRAGON zurückfliegen werden. Wir bleiben in der Stadt und sehen uns in den Spielhöllen um. Fühlst du dich noch fit genug?"
„Natürlich, Ben. Und wenn wir Bleu Cefu nicht in den Kasinos finden?"
„Dann bleibt uns immer noch der Zerotraum - und die Hoffnung, dass dies hilft."
Benjameen da Jacinta nahm Funkverbindung mit Ussuf auf und teilte ihm seine Entscheidung mit.
Sofort erklärten sich Ussuf und auch Arhan bereit, sich mit ihren Männern und Frauen in das Nachtleben von Caikango zu stürzen. Mehr konnten die Galaktiker jetzt nicht tun.
9.
Bleu Cefu: Das Ende einer Hoffnung Er war ein Gewährsmann des Trümmerimperiums. An das und nichts anderes hätte er jetzt denken dürfen. Die Vernunft sagte ihm, dass er einige Spielkasinos aufsuchen oder sich ein möglichst sicheres Quartier für die Nacht suchen sollte. Doch sein Herz sagte etwas anderes.
Duari!
War es wirklich seine Schwester gewesen, dort im Käfig? Hatte ein unglaubliches Schicksal sie hierher verschlagen? Er hatte sie längst tot geglaubt. War sie es gewesen, gegen alle Wahrscheinlichkeit?
Warum hatte sie ihm dann nicht geantwortet? Weshalb war sie vor ihm weggelaufen und hatte sich versteckt?
Bleu Cefu war den ganzen Rest des Tages über den Sklavenmarkt geirrt. Er besaß einen besseren Orientierungssinn als ein Terraner und würde den Käfig und Garachim auch im Dunkeln ohne Probleme wiederfinden - falls es in dieser Stadt überhaupt jemals wirklich dunkel wurde.
Zur Dämmerung hin hatte es sich bereits etwas gelichtet. Viele Besucher des Sklavenmarkts hatten genug gesehen, einige hatten ihre Geschäfte getätigt und waren in ihre Unterkünfte in den Hotels und Absteigen zurückgekehrt - vielleicht um am nächsten Tag noch einmal ihr Glück zu versuchen. Das galt natürlich hauptsächlich für jene, die heute leer ausgegangen waren. Viele von ihnen würden ebenfalls in den Kasinos die CE-Tradicos zu gewinnen versuchen, die ihnen am Kaufpreis für Sklaven noch fehlten.
Wie durch ein Wunder hatte es keine weiteren Angriffe auf Bleu Cefu mehr gegeben. Manchmal war es fast so weit gewesen, aber immer war ein seltsamer, zirpender Ton ertönt, und die Banditen waren in heller Panik geflohen.
Einmal hatte Bleu Cefu geglaubt, den Schwarzgekleideten - Hom-Barla - auf einem niedrigen Dach zu erblicken. Aber das konnte Täuschung gewesen sein.
Jetzt war es Abend. Die Straßen und Gassen leerten sich zusehends, und die ersten Sklavenhändler zogen sich in die Verschläge zurück, in denen sie hausten. Diese befanden ich in der Regel auf ihren Podesten und hinter den Käfigen. Bleu hatte beobachtet, wie die brutalen Händler ihren Gefangenen Futter in die Käfige geschaufelt hatten - furchtbares Zeug, auf das sich die Sklaven dennoch stürzten wie Verhungernde.
Der Hass keimte hoch. Kein Wesen, gleich welcher Herkunft, durfte so behandelt werden. Für ein ethisch hoch stehendes Geschöpf wie Bleu Cefu war allein schon der Anblick unerträglich. Er musste immer wieder an den Tag denken, an dem er sich dem Trümmerimperium angeschlossen hatte, und an die Hoffnung, die er damit verband. Konnte das Trümmerimperium diesen furchtbaren Zuständen in Tradom wirklich ein Ende bereiten? Trug die Botschaft, die er abzuliefern hatte, eventuell dazu bei?
Die Botschaft, Toko-Ro... das nötige Geld für die Passage...
Aber dagegen sprach eines: Duari, falls sie es war.
Bleu Cefu brauchte Gewissheit. Er fühlte, wie seine Kräfte langsam schwanden. Solange er noch auf beiden Beinen stehen konnte, musste er zurück zum Käfig mit der Medilin. Oder doch nicht? Was ging wirklich vor? Sein Auftrag - oder Duari?
Eine Fügung des
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