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2129 - Der Gewährsmann

Titel: 2129 - Der Gewährsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Müdigkeit war wie weggefegt. Bleu Cefu atmete tief ein und machte sich auf den Weg zum erstbesten Spielkasino.
     
    *
     
    Keine zweihundert Meter Von Bleu Cefu und seinem Getränk entfernt: Verborgen in den Schatten, stand Garachim mit einem hundegroßen, gelb bepelzten Tier mit einer ausgeprägten Spürnase am Käfig der Medilin.
    Der Sklavenhändler ließ das pelzige Tier an dem Schloss und den Gitterstäben schnüffeln, die Bleu Cefu berührt hatte. Auf seinem Gesicht stand ein grausames Lächeln.
     
    *
     
    Es war weit nach Mitternacht, als Bleu Cefu das Kasino verließ. Er war jetzt ein wohlhabender Medile. Das Guthaben auf seinem Kreditchip hatte sich mehr als verdreifacht. Anfangs hatte er fast sein ganzes Geld verloren, bei Spielen, deren Regeln ihm vollkommen fremd waren. Erst als er schon geglaubt hatte, alles verloren zu haben, setzte sich Marbo zu ihm.
    Marbo war ein Pombare, mit 1,90 Metern ziemlich groß für sein Volk und bucklig. Sein Brustgesicht lachte verschmitzt, und Marbo begrüßte Bleu mit den Worten: „Die Seele in meiner Brust ist froh, dir zu Gefallen sein zu können."
    Und dann hatte er den Vorschlag gemacht, mit Bleu Cefus letzten CE-Tradicos für diesen zu spielen.
    Die einzige Bedingung war, dass sie sich den Gewinn teilten.
    Bleu Cefu hatte nichts mehr zu verlieren gehabt, deshalb ging er darauf ein. Und Marbo spielte mit unglaublichem Geschick. Nach einer Stunde hatte er Bleus ursprüngliches Guthaben wieder hereingeholt und nach zwei Stunden versechsfacht.
    Dann hörte er urplötzlich auf, aus Gründen, die er Cefu nicht nannte. Doch die Hälfte des Gewinns war mehr als genug für eine Passage nach Toko-Ro. Bleu Cefu konnte sich sogar noch eine kleine Mahlzeit leisten.
    Jetzt strich er durch die Straßen und suchte nach einem Platz, um in Frieden den Rest der Nacht zu verbringen. In seiner rechten Tasche steckte eine kleine Energiewaffe, die er sich von seinem Gewinn ebenfalls gekauft hatte. Er hatte keine Lust, erneut überfallen zu werden.
    Bleu Cefu spürte, wie er müde wurde. Die Wirkung der Droge hielt nicht lange an. Er brauchte einen Platz zum Schlafen, bevor er über seine eigenen Beine fiel und liegen blieb. Aber wo sollte das sein?
    Um ein Hotel oder eine öffentliche Unterkunft aufzusuchen, war es ihm zu spät. Außerdem hatte er Angst vor potentiellen Verfolgern, die ihn gerade dort suchen würden.
    Bleu Cefu entschied sich dafür, den Rest der Nacht im Freien zu verbringen. Am anderen Tag wollte er sofort zum Raumhafen und einen Flug nach Toko-Ro buchen.
    Irgendwo fielen Schüsse. Irgendwo schrie ein Wesen, das so unvorsichtig gewesen war, bei Nacht die Straßen der Stadt zu durchqueren. Gefangene winselten gequält.
    Der Medile schleppte sich in eine dunkle Gasse. Trotz seiner schlechten Erfahrungen glaubte er, hier am sichersten zu sein. Er stolperte und richtete sich mit letzter Kraft wieder auf. Oben auf einem Balkon stritten sich zwei Eingeborene.
    Bleu Cefu hätte sich gewünscht, Guar und seine Artgenossen wieder zu finden. Bei ihnen wäre er sicher gewesen. Aber aus dieser fremden Gasse kam er nicht mehr heraus. Ihm fehlte die Kraft dazu.
    Jetzt bezahlte er den Preis für die scheinbare Stärke, die ihm das Aufputschmittel verliehen hatte.
    Im hintersten Winkel der Gasse knickte er in den Knien ein und ließ sich auf die Seite fallen. Das wenige aus den Fenstern der Häuser fallende Licht reichte gerade aus, um ihn eine Stelle finden zu lassen, die frei von Unrat War.
    Bleu Cefu zog die kleine Waffe aus der Tasche. Die andere Hand presste er auf die Tasche mit dem Kreditchip darin. So schlief er ein.
     
    *
     
    Als ihn das Geräusch weckte, war es für Bleu Cefu schon zu spät. Kaum dass er die Augen aufgeschlagen hatte, schlug ihm ein heftiger Tritt die Waffe aus der Hand. Sie flog in hohem Bogen in einen Haufen von Müll, unerreichbar für den Medilen. Er schrie benommen um Hilfe, aber ein weiterer Tritt stopfte ihm den Mund. Dann beugte sich eine massige Gestalt über ihn und zerrte ihn grob in die Höhe.
    Es war immer noch Nacht. Nur wenige Fenster waren erleuchtet, aber jetzt gingen weitere Lichter an.
    Die Bewohner der Häuser, von seinem Schrei aus dem Schlaf gerissen, kamen auf die Balkone, um nachzusehen, was sich auf der Straße tat.
    Noch einmal schrie Bleu. Diesmal brachte ihn ein Schlag in den Unterleib zum Schweigen. Er musste würgen, und dann, im fahlen Licht, sah er seinen Peiniger ganz nahe vor sich.
    Er erkannte ihn auf Anhieb wieder.

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