2129 - Der Gewährsmann
spucken.
„Was verlangst du für sie?", fragte er krächzend.
„Für den Anfang - fünftausend CE-Tradicos."
Das war mehr als das Dreifache von dem, was Bleu besaß. Aber auch sonst hätte er keinen Preis der Welt bezahlen können. Vielleicht täuschte er sich ja, wahrscheinlich sogar.
Es konnte nicht Duari sein. Jede Wahrscheinlichkeit sprach dagegen. Aber wenn doch?
„Ich muss mir die Sklavin aus der Nähe ansehen", hörte der Medile sich sagen. „Erst dann kann ich ein Gebot abgeben."
„Ein Medile bietet für eine Medilin!", höhnte Garachim. „Das gefällt mir. Komm herauf, Freund, und sieh dir die Sklavin genau an."
„Ich will mit ihr sprechen", verlangte Bleu. Er wusste selbst nicht, woher er den Mut nahm. „Bevor ich für sie biete, will ich mehr von ihr wissen."
„Du bist anspruchsvoll", sagte Garachim. „Aber bitte - es sei dir gewährt."
Bleu Cefu stieg die kleine Treppe zum Podest hinauf. Er wusste genau, er hatte sich nicht exponieren wollen. Der Weg zum Podest kam ihm vor wie zu einem Schafott. Aber dann stand er vor dem Käfig und umklammerte die Gitterstäbe. Er hatte Glück, dass es sich nicht um Stäbe aus reiner Energie handelte, wie bei den meisten anderen Käfigen. Links von ihm sah er darüber hinaus eine Tür mit einem metallenen Schloss. Garachim schien nicht zu den Anbietern zu gehören, die sich durch Reichtum moderne Käfige leisten konnten.
Die Medilin hatte ihn bemerkt. Langsam kam sie auf ihn zu, eher kriechend wie ein wildes Tier. Aus den Augenwinkeln heraus sah Bleu, wie Garachim sie beobachtete, wenn er nicht gerade lautstark die Vorzüge seiner anderen Sklaven pries.
„Wer bist du?", fragte Cefu, als die Gefangene ganz nahe bei ihm war. „Kannst du sprechen?"
Sie machte eine Kopfbewegung, die eine Verneinung ausdrücken sollte.
Cefu holte tief Luft. „Kannst du mich denn wenigstens verstehen?", wollte er wissen.
Diesmal antwortete sie stumm, aber bejahend. Erleichtert atmete er auf und fragte: „Kennst du deinen Namen? Ist er Duari?"
Er hatte kaum ausgesprochen, da ließ sie die Gitterstäbe los und rannte mit heiserem Kreischen davon.
Unter einem Büschel Stroh versteckte sie sich.
Garachim kam heran und fragte wütend: „Was hast du ihr gesagt, Medile? Was hat sie so erschreckt?"
„Nichts." Bleu Cefu bemühte sich, ruhig zu bleiben, obwohl sein Blut kochte. Wieso hatte sie auf diese Weise auf seine Frage reagiert? „Ich fragte sie nur, ob sie von mir gekauft werden wollte."
Garachim grinste, „Das kann ich verstehen. Es war von vorneherein eine schlechte Idee, dass eine Medilin von einem Medilen gekauft werden sollte. Scher dich hier weg!"
Bleu Cefu tat nichts lieber als das. Aber er schwor sich wiederzukommen, sobald die Dunkelheit eingebrochen war.
8.
Benjameen und Tess: Im Dschungel der Stadt Drei junge Eingeborene lenkten sie ab. Sie fragten nach einem Sklavenhändler namens Wistash; mitten im Gedränge entwickelte sich ein Gespräch. Tess und Benjameen kannten überhaupt keine Sklavenhändler auf Shurriks, geschweige denn einen Wistash.
Aber sie kannten sich inzwischen in Caikango gut genug aus, um die Absicht der drei offensichtlich sehr jungen Wesen zu erkennen. Sie warfen sich einen Blick zu.
Tess nickte und redete mit den Eingeborenen. Benjameen wartete fünf Sekunden, dann wirbelte er herum und packte die Hände eines anderen Planetariers, die sich eben in die Taschen ihrer Kombinationen schieben wollten.
Der Bursche schrie auf und wollte davonrennen. Benjameen versetzte ihm eine saftige Ohrfeige, bevor er losließ. Norman verpasste ihm noch einen Hieb mit dem Rüssel.
„Ben, sie wollen Ärger!", rief Tess.
Der Arkonide hatte sich schon wieder umgedreht. Er sah die Messer in den Fäusten der drei Jungen, deren Aufgabe es war, sie abzulenken. Er stöhnte.
„Warum macht ihr es euch so schwer?", fragte er seufzend. „Euer Kumpan ist doch schon weggelaufen..."
Die drei jungen Banditen griffen an, mitten im Gewühl der Marktbesucher. Tess und Benjameen machten kurzen Prozess und setzten die Dagorgriffe ein, die sie seit Jahren übten. Im Nu waren die drei Banditen entwaffnet. Tess sammelte die scharfen Messer auf und steckte sie sich in den Gürtel.
„Vielleicht können wir sie noch gebrauchen", sagte sie. „Das war jetzt schon der dritte versuchte Überfall, seitdem wir in dieser verkommenen Stadt sind. Seltsam, dass es die Banditen besonders auf Norman abgesehen haben."
„Für sie ist er exotisch - und daher
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