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2129 - Der Gewährsmann

Titel: 2129 - Der Gewährsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich inzwischen. Die ersten Händler boten über Lautsprecher ihre „Ware" an.
    Garachim war noch nicht so weit. Bleu sah die ersten abschätzenden Blicke auf sich gerichtet und fühlte unvorstellbare Scham.
    Nie mehr würde er Toko-Ro jetzt erreichen, nie seine Botschaft an den Stellvertretenden Schwarmer von Aarus-Jima übergeben können. Es war vorbei. Eher starb er als Sklave in diesem Käfig, als Tier!
    Garachim zeigte ihm die Tafel, auf der ein Preis stand - sein Preis. Er war so niedrig angesetzt, dass es nicht lange dauern konnte, bis ein Tradomer ihn bezahlte. Das dachte Bleu Cefu jedenfalls.
    Die kommenden Stunden belehrten ihn eines Besseren.
    Garachim stellte die Tafel vor dem Käfig ab und legte den Stab auf den Boden. Dann ging er und kam mit zwei Eimern zurück. Den Inhalt des einen entleerte er in zwei der anderen Käfige, den des anderen schüttete er zwischen den Gitterstäben hindurch vor Cefus Füße. Es waren kleine braune Brocken, die aussahen wie in Stücke geschnittenes, trockenes Brot.
    „Guten Appetit wünsche ich", höhnte der Sklavenhändler und nahm den Stab wieder auf.
    Die Medilin kam vorsichtig heran, schnappte sich ein paar Brocken und floh wieder in ihre Ecke. Als Bleu sich nicht rührte, wurde Garachim wütend.
    „Friss!", brüllte er. „Oder du siehst für die nächsten drei Tage keine Nahrung mehr! Dann wirst du froh sein, Stroh fressen zu dürfen!"
    „Friss es selbst!", schrie Cefu ihm so heftig entgegen, dass seine Lungen schmerzten.
    Die Antwort kam postwendend. Garachim stieß mit seinem Stab durch die Gitterstäbe nach ihm. Wo Cefu getroffen wurde, entstanden höllische Schmerzen. Er begriff, dass er mit einem Neurostab gequält wurde und weshalb Duari so überhastet aus dessen Reichweite geflohen war.
    Immer wieder stieß Garachim zu und rief: „Friss!", bis Bleus Widerstand gebrochen war und er tat, was der Sklavenhändler wollte. Selbst dabei ließ er ihn nicht in Ruhe.
    Es war wie eine Ewigkeit, bis Garachim sich genug ausgetobt hatte und lachend wegging. Die Medilin kam zurück und strich vorsichtig über Bleus Wunden. Jede Berührung war ein neuer Schmerz. Er glaubte, sein ganzer Körper müsse brennen.
    Aber er war ihr dankbar. Ob Duari oder nicht, er war nicht ganz allein in den Klauen dieses Verbrechers. Wahrscheinlich war sie eine Fremde, aber sie war das einzige Wesen, das sein Schicksal teilte.
    Nein, dachte er, als er sich umsah. Es sind Tausende.
    Und wer sollte ihn kaufen, selbst zu dem Spottpreis? Einen hinfälligen Humanoiden, dessen fahle Haut an vielen Stellen Blasen warf, verursacht von den Berührungen des Neurostabs?
    Einmal dachte Bleu Cefu an Hom-Barla, den geheimnisvollen Schwarzen, der ihm mindestens schon einmal geholfen hatte. Warum kam er jetzt nicht, um Garachim zu töten und ihn zu befreien?
    Eine halbe Stunde hatte er Ruhe. Die Medilin kniete bei ihm, und er begann, ihr von Duari und ihrer gemeinsamen Kindheit zu erzählen, ebenfalls in Sklaverei. Ein Kreis schien sich geschlossen zu haben. Er war vielleicht dazu geboren worden, Sklave zu sein.
    Als er in ihren Augen zu sehen glaubte, dass sie ihn verstand, kam Garachim mit seinem Neurostab wieder, und die Hölle begann von vorn.
     
    10.
     
    Tess und Benjameen: Die Spur Bisher hatten sie keinen Erfolg gehabt. Keine der drei Gruppen, Tess, Benjameen und Norman ebenso wenig wie Ussuf und Arhan mit ihren Arkoniden. Niemand hatte ein Wesen gefunden, auf das Benjameens vage Beschreibung zutraf oder das sich verdächtig benahm.
    Eine Spur des Gewährsmanns des Trümmerimperiums hatten sie nicht entdecken können. Zwar hatten die fähigen Leute der Admiralin im Laufe des Tages und der Nacht etwa hundert der 122 ehemaligen Gefangenen in der Stadt oder am Raumhafen wieder aufgespürt, aber der Gesuchte war nicht darunter gewesen.
    „Wenigstens sind wir ebenso wenig entdeckt worden", sagte Tess, nachdem sie sich am sehr frühen Morgen des zweiten Tages auf Shurriks wieder in ihr Hotel zurückgezogen hatten. „Von den Valentern, meine ich. Unsere minimale Verkleidung scheint für sie gut genug zu sein."
    „Vorausgesetzt, sie wissen, nach wem sie zu suchen haben", antwortete der Arkonide. „Obwohl ich bezweifle, dass sie selbst dann aktiv werden würden."
    „Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Wie gehen wir weiter vor?"
    „Schlafen", sagte Benjameen. „Schlafen und träumen. Irgendwann muss Bleu Cefu ja auch erschöpft sein."
    „Nicht wieder auf den Sklavenmarkt?"
    „Siehst du einen Sinn

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