2130 - Der Wurm der Aarus
ich."
Vaikiri klickte mit den Zähnen. „Na gut, Susa, ich warte einfach eine Weile, bis du erwachsen und geschlechtsreif bist. Dann wirst du einsehen, dass ich Recht hatte, und zu mir kommen. Ich werde dir verzeihen, wie immer. Genieß bis dahin die Zeit mit dem Dickwanst."
Ohne Cheplin eines Blickes zu würdigen, schwebte er davon. Susa wandte sich ihrem Freund zu. „Was für ein Angeber! Aber davon dürfen wir uns nicht die Freizeit verschuppen lassen. Jetzt wollen wir endlich los!"
„Nein, noch nicht", lehnte Cheplin überraschend ab. Er war erstaunt, dass er normal sprechen konnte, die Worte kamen höchstens etwas gequetscht heraus. „Mir ist eingefallen, ich muss noch schnell etwas erledigen. Wir treffen uns einfach dort, sagen wir, in einer Stunde, ja? Also bis gleich." Er wartete Susas Antwort nicht ab, sondern flog los.
*
Cheplin verfolgte Vaikiri bis zu dessen Wohnwelt. Unbemerkt betrat er den Erholungsbereich. Viel Zeit blieb ihm vermutlich nicht, da sein Todfeind sich bestimmt mit den Kumpanen traf, um weitere Bosheiten auszuhecken.
Eine günstige Gelegenheit ergab sich in einem Durchgang zwischen zwei Ebenen, der gerade nicht frequentiert war. Cheplin war in der künstlichen Schwerkraft zwar nicht sonderlich beweglich, aber der Zorn beflügelte seine Schritte.
Er erwischte Vaikiri in der Mitte des Durchgangs, packte ihn am Portensor auf seinem Rücken und wirbelte ihn herum. Bevor Vaikiri sich überrascht zur Wehr setzte, griff Cheplin mit der rechten Hand nach seiner Balkennase und drückte sie leicht nach unten, den Daumen bedrohlich nahe am Auge. Mit seinem Körpergewicht quetschte er den Rivalen an die Wand.
Vaikiri stieß einen leisen Schmerzenslaut aus und versuchte sich freizuwinden, aber diesmal kam Cheplin sein Gewicht zugute: Er war zwar kleiner, aber schwerer und bei der Schwerkraft nicht so einfach beiseite zu schieben.
„Schweig und hör zu!", zischte er mit vorgeschobenem Mund und weit entblößten Zähnen. „Diesmal bist du zu weit gegangen, Vaikiri! Es wäre mir ein Leichtes gewesen, dich zu verraten, und wir wären beide von der Schule geflogen. Das hast du wohl nicht bedacht, wie? Firanca hat herausgefunden, was gestern passiert ist, und mir gedroht, aber ich hab ihr eine Lüge erzählt, die sie geglaubt hat."
Cheplin schoss diese Behauptung ins Blaue ab, aber an Vaikiris Reaktion erkannte er, dass der Rivale tatsächlich nicht wusste, auf wen er in der Sphäre getroffen war.
„Oder hast du gedacht, ich könnte die Schande nicht ertragen? Weit gefehlt! Ich habe tatsächlich daran gedacht, dich anzuschwärzen. Aber mir ist es lieber, du schuldest mir etwas."
Cheplin bog die Nase noch ein Stück nach unten, und Vaikiri winselte; er gab jegliche Gegenwehr auf. „Du hast stets alles getan, was du konntest, um mich in der Wüste vertrocknen zu lassen, aber das war ein Schritt zu viel. Diesmal bist du zu weit gegangen. Das werde ich dir nie vergessen, und du wirst dafür büßen, Vaikiri, und dir wünschen, nie geschlüpft zu sein! Ich werde mich rächen, aber du wirst nie wissen, wann. Sei dir von jetzt an immer gewahr, dass ich hinter dir bin und dich überallhin begleite und auf den richtigen Moment warte. Wie einfach ich dich erwische, hast du gerade gesehen, obwohl ich so klein und fett bin, wie du meinst. Also merk dir Folgendes: Ich behalte unser kleines Geheimnis für mich, solange du dich von Susa fern hältst. Außerdem schuldest du mir etwas, und das werde ich eines Tages einfordern. Und zum Dritten..."
Cheplins tödliche Zähne waren jetzt fast an Vaikiris Hals. „Ich werde mich rächen... und ich habe keine Angst vor dir. Niemals!"
Er ließ Vaikiri los, aktivierte seinen Portensor und flog mit Höchstgeschwindigkeit den Weg zurück.
Vaikiri rief ihm etwas nach, aber er verstand es nicht, und es interessierte ihn auch nicht.
Jetzt erst fühlte er sich erleichtert, die Last des vergangenen Tages fiel von ihm ab, und sein Zorn verrauchte.
In höchst wurmiger Stimmung flog er zu Susa und tobte sich mit ihr beim Abenteuerspiel aus.
4.
Wundersame Begegnung Susa bemerkte sehr wohl, dass Vaikiri auf einmal Abstand zu ihr einhielt und sie nicht mehr verfolgte. Ebenso aber war zu sehen, dass sich die Feindschaft zwischen ihm und Cheplin zu unauslöschlichem Hass vertiefte, der wohl das ganze Leben anhalten würde.
Solche Konflikte gab es hin und wieder bei den Aarus, und sie endeten meistens tödlich - wenn die Kontrahenten sich zu sehr
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