2130 - Der Wurm der Aarus
öffentlich bekannt geworden, was ein Glück für dich und mich ist. Es war nicht viel los, und in dem Moment befand sich niemand nahe genug, um zu sehen, was tatsächlich vor sich ging." Firancas Stimme klang auf einmal milder. „Ein Glück auch, dass du noch nicht weit genug bist. Das wäre erst eine Katastrophe gewesen! Deswegen bin ich auch geneigt dir zu glauben, dass es nicht deine Idee war. Ich verstehe nur nicht, warum du mir diese fadenscheinige Lüge mit dem Unfall auftischst."
„Es ist der schlimmste Tag meines Lebens", flüsterte Cheplin tonlos.
„Meiner auch, Kind. Aber wir müssen zusehen, dass wir das Beste daraus machen. Ich werde mir jetzt keine Blöße geben, indem ich dich hinauswerfe, obwohl ich gestern nahe daran war. Aber es ist immer besser, sich zuerst in kaltes Wasser zu legen, bevor man Entscheidungen trifft. Wir werden jetzt hineingehen und nie mehr darüber sprechen. Obwohl ich dir nicht verzeihe, dass du mich belügst!"
*
Cheplin war erleichtert, nicht verbannt zu sein. Aber er wusste, dass er bei Firanca viel verspielt hatte. In Zukunft würde es vermutlich noch härter werden, aber sie würde ihren Gerechtigkeitssinn nicht wegen persönlicher Gefühle hintanstellen. Von nun an durfte er sich nur keine Fehler mehr erlauben.
Wenn Vaikiri überrascht war, seinen Rivalen zu sehen, so ließ er es sich nicht anmerken. Die anderen verhielten sich ganz normal - sie ignorierten ihn. Der Unterricht verlief wie gewohnt. Nicht einmal Vaikiri schien so dumm zu sein und einen Hinauswurf zu riskieren, indem er sich mit einem gelungenen Streich brüstete. Im Lauf des Tages löste sich Cheplins Anspannung, und er konnte dem Unterricht seine volle Aufmerksamkeit schenken.
Als er freihatte, wartete Susa draußen vor der Hauptschleuse auf ihn. „Bestimmt musst du heute wieder schrecklich viel lernen, aber ich wollte dich wenigstens ein paar Augenblicke sehen!"
„Falsch gedacht", erwiderte Cheplin. „Wenn du Lust hast, gehen wir zuerst in ein Abenteuerbecken und dann auf Roytanjagd! Heute brauche ich nämlich eine Wurmkur, so raucht mir der Kopf."
In diesem Moment kam Vaikiri zu ihnen. „Susa, was willst du immer von diesem Fettfisch? Er ist ein Versager, und das weißt du genau!"
„Lass ihn doch endlich mal in Ruhe, Vaikiri, und mich auch!", schnappte sie ärgerlich zurück. „Wenn du wüsstest, wie hässlich einen Missgunst macht! Dein ewig raspliges Getue nervt!"
„Du würdest ganz anders denken, wenn ich dir ein paar Sachen von ihm erzähle..."
„Ich will es nicht wissen, geht das nicht in deinen Kopf? Warum bist du nur immer so, wenn jemand dabei ist? Ich kenne dich auch anders, du kannst sogar nett sein."
„Ich will dir mal was sagen, Susa, ich werde immer nett sein, wenn du endlich diesen Versager links liegen lässt und meine Freundin wirst", schlug Vaikiri vor. „Ich verspreche dir, dann werde ich ihm nicht einmal mehr das Wasser abdrehen und seine Karriere nicht behindern. Ich kann es einfach nicht mit anschauen, wie ein Mädchen wie du sich mit einem wie dem abgibt! Aber das kann vorbei sein - es liegt ganz bei dir."
„Das ist nicht dein Ernst!"
„Mein voller Ernst, Susa. Auf diese Weise kannst du ihm sogar helfen. Es ist doch ganz einfach, oder?
Und du machst den besten Tausch, den du dir vorstellen kannst. Denn sicher werde ich die Genehmigung bekommen, unsere Zucht mit dir aufzufrischen, wenn wir beide erst so weit sind. Dann wärst du eine Markierte, Angehörige der mächtigsten Genetischen Familie! Normalerweise ein unerfüllbarer Traum, aber für dich kann er wahr werden!"
Vaikiri schien es wirklich so zu meinen, Cheplin hörte es an seinem Tonfall. Er hatte die ganze Zeit über geschwiegen, um nicht die Fassung zu verlieren. Deshalb wollte er in ein Abenteuerbecken - um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Sein Zorn war wie ein brennender Ballon in seinem Magen, der sich immer weiter aufblähte und dessen flammendes Zentrum weiß glühend wurde. Wenn der Ballon platzte, würde Cheplin sich nicht mehr in der Gewalt haben. Er wusste nicht, was er dann tun würde, aber Vaikiri umbringen war vermutlich noch die harmloseste Variante.
Susa gab mit den Kiemen ein seufzendes Geräusch von sich. „Du lernst es einfach nie, Vaikiri", sagte sie. „Für dich zählen immer nur Karriere, Ruhm, ganz oben zu sein. Das alles bedeutet mir aber nichts, verstehst du das? Ich lege Wert auf andere Dinge, und wie ich mein Leben gestalte, bestimme immer noch
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