2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger
dem unser Volk viel zu verdanken hat, im Grunde genommen alles. Er war es, der uns aus der NACHT in Sicherheit brachte. Ohne ihn gäbe es keine Mom'Serimer mehr. Wir bitten euch, ihm und seinen Gefährten zu helfen, solange Hilfe noch möglich ist. So, das war es schon. Mehr wollte ich nicht sagen." Er meinte Atlan.
Shoy Carampo war so höflich und zurückhaltend, dass er weder den Namen noch das eigentliche Anliegen seines Volkes aussprach. „Dem möchte ich mich anschließen", ergriff die Hüterin der Hydroponischen Gärten und Wälder das Wort. Zitonie Kalishan setzte sich in Bewegung, ging auf das Terminal der Kommandantin zu und setzte den Blumentopf darauf ab. „Die Rose ist ein Symbol des Friedens", verkündete sie den verblüfften Zuhörern. „Sie soll euch daran erinnern, dass wir im Namen des Friedens unterwegs sind. Nicht Krieg und Kampf sind unser Ziel. Die SOL befindet sich in großer Gefahr. Dennoch sollten wir Atlan folgen und ungeachtet der Flottenstärken im Zielsystem auf den Frieden setzen."
„Deine Worte klingen sehr überzeugt", sagte Tekener. „Was gibt dir die Sicherheit?"
„Die Auren meiner Pflanzen verkünden mir eine Botschaft. Ich verstehe sie so, dass der Gute Geist von Wassermal schützend die Hand über uns hält."
„Die Pflanzen ..." Fee Kellind gab sich einen Ruck. „Selbst wenn du Recht hast, bleibt die Bedrohung des Planeten Vision als Tatsache erhalten. Diese Galaxis ist nicht so friedlich, wie Mohodeh Kascha immer geglaubt hat."
„Das gilt erst seit wenigen Stunden. Wollt ihr denn wirklich tatenlos zusehen?"
„Nein, Zitonie. Wir werden deine Einschätzung und die. der Mom'Serimer in unsere Entscheidungen einbeziehen. Ich danke euch." Zitonie Kalishan und Shoy Carampo verabschiedeten sich. Fee blickte ihnen nach. Der Lord verwickelte die Kamashitin in ein Gespräch über die Sensibilität pflanzlicher Organismen. „Viena", wandte sich Fee an Major Zakata. „Ruf die Space-Jets zurück!"
Die Space-Jets kehrten vollzählig zurück. Es hatte keinerlei Schwierigkeiten gegeben, obwohl sie von zahlreichen Ortungsimpulsen getroffen worden waren.
Die automatischen Kleinraumschiffe übertrugen die gewonnenen Daten in die Rechner des Hantelschiffs. Die Auswertung durch SENECA dauerte nicht länger als ein paar Sekunden. Die Bewohner der SOL erfuhren mehr über das Volk der Pfauchonen. Es lebte in einer Welt von Ehrbegriffen, die durchschnittliche Menschen als antiquiert bezeichnen mussten. Für dieses Volk stellten sie so etwas wie das Lebenselixier dar. Der Kodex schien ursächlich dafür zu sein, dass es über Vision bislang zu keinem Schusswechsel gekommen war. Andererseits war die Situation über der Welt der Pangalaktischen Statistiker durch einen Bruch des Ehrenkodex entstanden, begangen von Prinzenkrieger Soner. Der Widerspruch lähmte das festgefügte System, nach dessen Regeln die Pfauchonen ihren Dienst für die Wesen in den Türmen verrichteten.
Fee Kellind musterte ihr Terminal. Besatzungsmitglieder reichten Dutzende von Vorschlägen für das weitere Vorgehen der Schiffsführung ein. Die Kommandantin dachte intensiv nach. Ein Beiboot oder eine der SOL-Zellen reichte nicht aus, um in dem drohenden Konflikt etwas zu bewirken. Die SOL als Ganzes vielleicht auch nicht, aber immerhin mehr, als wenn sie sich in ihre Einzelteile zerlegte. Eine der Kugeln als Rückendeckung zurückzulassen brachte angesichts der riesigen Flottenverbände ebenfalls nichts. Sie wäre nie in der Lage gewesen, die Rest-SOL „herauszuhauen". „Die SOL fliegt als gesamte Einheit, und zwar sofort." Fee Kellind erntete mit dieser Entscheidung nicht überall Zustimmung. Skeptische und auch missbilligende Blicke trafen sie. „Kurs Horani-Hamee", ordnete die Kommandantin an. „Alle auf die Sicherheitspositionen. Vollzugsmeldung in zwei Minuten." Nacheinander trafen die Klarmeldungen ein. SENECA blendete den Countdown in die Hologramme ein. Der Permanentzapfer fuhr hoch, das Hypertakttriebwerk meldete Einsatzbereitschaft. „Keine Schutzschirme", sagte Fee Kellind. „Ein Schirm kann von den Pfauchonen als feindseliger Akt ausgelegt werden. Die Lage über Vision ist angespannt genug." Die Kommandantin atmete tief durch. Kurz blickte sie sich in der Zentrale um. „Viena, setze folgenden Diamal-Funkspruch auf Dauersendung", sagte sie dann. „Nur zwei Sätze: >Raumschiff SOL an Prinzenkrieger. Wir kommen in friedlicher Mission und wünschen Kontakt.< Das muss genügen." Kurz darauf sprang das
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