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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte die Prinzessin des Morgens und ließ ihn los. Sie wandte sich von ihm ab und starrte in den Himmel hinauf. Wann würden die ersten Boote der Prinzenkrieger landen? „Sihame?"
    Sie drehte ihren Kopf wieder zu dem Prinzenkrieger um. „Ja?" Er machte ein gequältes Gesicht. „Siehst du nicht, dass ich leide?"
    „Ich leide mit dir, mehr, als du dir vorstellen kannst. Aber das Ehrengericht muss sein. Du kannst nicht allein auf die Hilfe der Pangalaktischen Statistiker hoffen. Du musst dich hier und jetzt verantworten."
    „Ja", hauchte er. „Aber ich habe Angst davor. Die Prinzenkrieger werden mich nicht einmal anhören."
    „Sie werden, Geliebter. Sie werden es müssen!"
    „Warum bist du so sicher?"
    „Weil es eine Zeugin gibt - nämlich mich. Ihre Ehre muss ihnen sagen, dass sie mich anhören müssen. Es ist um der Ehre willen sogar nötig, mich anzuhören, und das muss man ihnen sagen. Hören sie mir nicht zu, zerstört es ihre Ehre."
    „Du hast sicherlich Recht", sagte der Prinzenkrieger der Speiche Kaza. Er umarmte seine Gefährtin und wünschte sich, sie nie wieder loslassen zu müssen. Doch als er sie losließ und aufschaute, sah er das erste pfauchonische Beiboot aus dem Himmel zur Stadt heruntersinken. Der erste Prinzenkrieger kam. Das Ende seiner Zukunft hatte begonnen - ob gozin oder nicht.
    Atlan drückte die Arme auseinender, um sich Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Das Netz gab nach, doch es kostete ihn große Mühe, das Vibratormesser in seinem Gürtel zu erreichen und zu ziehen. „Wartet einen Augenblick!", riet er seinen Gefährten. „Dann sind wir frei!"
    Der körperlich Unsterbliche durchtrennte mit der Klinge die Maschen des Netzes, bis er herausschlüpfen konnte. Anschließend befreite er Trim Marath und Startac Schroeder. Von Chaparu-138 war nichts mehr zu sehen. „Elender Verräter!", fluchte Schroeder, als sie befreit waren. „Wir hätten dem Roboter von Anfang an nicht trauen dürfen."
    „Das konnten wir nicht wissen", sagte Atlan und leistete im Stillen seinem Extrasinn Abbitte. Der Logiksektor reagierte nicht darauf. „Soner war über unser Kommen unterrichtet", stellte Trim Marath fest. „Nur Sihame kann ihm davon berichtet haben. Es ist so, wie wir befürchtet hatten."
    „Und wo sind sie jetzt?", fragte Startac Schroeder. „Am Raumhafen", sagte der Arkonide. „Wenn sie nicht hier sind, dann nur am Landefeld."
    „Oder unter oder im Turm", orakelte Trim Marath. Atlan sah ihn von der Seite an. „Du gibst nicht auf, oder?", fragte er. „Nein", antwortete Marath. „Ich will in diesen Turm und mit Raud reden, bevor der Statistiker herabgestiegen ist und nur noch Augen und Ohren für Soner hat. Bei Rik war ich kurz davor, mit dem Statistiker zu sprechen, vielleicht klappt es jetzt bei Raud."
    „Das ist ein Argument", stimmte Schroeder zu. „Also gut." Atlan seufzte theatralisch. „Ich gebe mich geschlagen. Ich sehe ein, dass du die besten Wahrnehmungsmöglichkeiten von uns hast, Trim. Startac wird dich unter den Turm bringen. Vorher allerdings teleportiert er mit uns auf ein möglichst hohes Gebäudedach nahe am Turm - also an einen Ort, wo man keine Eindringlinge erwartet."
    Startac Schroeder streckte ihnen ohne Kommentar die Hände entgegen. Fünf Sekunden später waren sie aus der Herberge verschwunden. Die drei materialisierten zunächst in der Luft. Schroeder orientierte sich und konzentrierte sich auf ihr eigentliches Ziel, einen Hochbau zwischen Turm und Landefeld. Sofort legten sie sich flach auf das Dach und schoben sich so weit vor, dass sie das Feld übersehen konnten. „Da sind sie", flüsterte Trim Marath. „Zwei Pfauchonen am Rand des Raumhafens. Das können nur Soner und Sihame sein."
    „Du hast Recht", sagte Atlan. „Aber was tun sie hier? Sie scheinen auf etwas zu warten."
    „Du weißt es nicht?", tat Schroeder überrascht. „Du selbst warst doch vorhin noch so überzeugt davon, dass wir sie hier vorfinden würden."
    „Wohin sollten sie sich sonst auch gewendet haben?", meinte der Arkonide. „Hier liegt Soners Schiff - mit Machtmitteln, die wir nicht kennen. Hier kann er sich sicher fühlen und verfügt über Nahrungsvorräte."
    „Raud", sagte Trim Marath leise. „Ich spüre seine Nähe immer deutlicher. Startac soll mich endlich zum Turm bringen!"
    „Wartet!", sagte der Arkonide und deutete zum Himmel hinauf. „Ein pfauchonisches Beiboot!", entfuhr es dem Teleporter. „Nein, da kommt noch eins - und noch zwei." Sie zählten weiter. Am

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