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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geendet hatte, ließ er sich wieder in ihre Arme zurückfallen wie ein kleines Kind, das sich von der Mutter Trost erhoffte. Aber er war der Prinzenkrieger und sie „nur" seine Gemahlin! „Hör mir zu, Soner", begann sie...
    Sie sprach zunächst beruhigend auf ihn. ein. Dann wurde sie ernster. Soner stand auf und ging zum Tisch. Eine Servoautomatik, ein Anachronismus in dieser eher mittelalterlichen Umgebung, nahm ihre Bestellungen auf. Kurz darauf wurde von einem Servo-Roboter ein extrem vitaminhaltiges Getränk gebracht, dazu die gewünschten Speisen. Soner trank und fühlte sich danach um ein ganzes Jahr jünger.
    Er aß, zum ersten Mal wieder mit richtigem Appetit und Genuss. Sihame nahm nur wenig zu sich und betrachtete ihn die ganze Zeit über. Die Sorgen und die Verzweiflung hatten neue Linien in sein schönes Gesicht geschnitten. „Was kannst du mir raten, Sihame?", fragte der Prinzenkrieger schließlich. „Was ich dir raten soll? Du bist bestimmt schon selbst zu dem richtigen Schluss gekommen."
    „Und zu welchem?", fragte er. „Ich bin mit dir einer Meinung, dass es nach den Gesetzen gewöhnlicher Logik und Berücksichtigung aller Ehrbegriffe keine Lösung für dich gibt."
    „Keine einzige?", fragte er desillusioniert. „Und ich hatte mir von dir versprochen ..."
    „Eine Chance gäbe es vielleicht", unterbrach sie ihn. „Welche?" Sein Blick heftete sich wie gebannt auf ihren Mund. „Es fällt mir nicht leicht", sagte sie. „Alles in mir sträubt sich dagegen. Aber um dem Volk der Pfauchonen und der ganzen Galaxis willen musst du dich dem Ehrengericht der Prinzenkrieger stellen."
    „Nein!", entfuhr es ihm. „Nur nicht das! Ich hätte keine Chance - nicht nach dem, was geschehen ist!"
    „Es wäre die einzige Möglichkeit, deinem Schicksal als Weltenvernichter zu entgehen, Soner", sagte sie. „Das Ehrengericht ..." Soner klang sehr unsicher. Es war die höchste juristische Instanz, die es für das Volk der Pfauchonen gab, insbesondere für seine Herrscher. Soner sah seine Gemahlin an. Sie wich seinem Blick nicht aus nahm seine Hand und drückte sie zärtlich. „Du musst es tun, Geliebter", sagte sie leise. „Und solltest du vor diesem Gericht dein Leben verlieren, so werde auch ich meinem Leben ein Ende bereiten und dir folgen. Wir werden dann immer vereint sein, ob in Ehre oder nicht."
    „Das ... würdest du für mich tun?"
    „Selbstverständlich. Du weißt es, Soner." Der Prinzenkrieger senkte den Blick. In seinem Kopf arbeitete es.
    Tatsächlich hatte er selbst bereits an das Ehrengericht gedacht, aber den Gedanken immer schnell wieder verworfen. Er hatte keine Gnade zu erwarten - aber ebenso wenig eine Alternative. Vor seinen Augen sah er den Ring, er sah die Vergangenheit, er sah die Frau, die zu lieben ihm bestimmt war...
    Was also sollte er tun? Wenn er starb, würde auch Sihame sich das Leben nehmen. Konnte er dies verantworten? Auch wenn sie dadurch ihre Liebe ewig machten? „Gut", sagte er schließlich. „Ich werde mich dem Ehrengericht stellen, aber unter bestimmten Bedingungen."
    „Welche sind das?", fragte die Prinzessin des Morgens. „Das Ehrengericht muss auf Zabar Ardaran stattfinden, und es wird niemand teilnehmen als die Prinzenkrieger.
    Dann erst werde ich mein Haupt dem Gericht beugen."
    Es war die Umschreibung für das Bereitmachen zum Empfang der Todesstrafe durch das Schwert des Henkers, der sich aus den Reihen der Prinzenkrieger rekrutierte. Soner hatte keine Angst um sich selbst. Im Gegenteil, wenn das Ehrengericht zusammentrat und ihn zum Tode verurteilte, konnten sich die schlimmen Prophezeiungen nicht erfüllen. Er würde keine Kriege führen und nicht für den Tod von Milliarden Pfauchonen verantwortlich sein können. „Ja", sagte er bestimmt. „Das Gericht soll zusammentreten. Ich selbst werde die anderen Prinzenkrieger dazu auffordern."
    Dann aktivierte Soner das Funkgerät an seinem Handgelenk.
     
    8.
     
    Die Prinzenkrieger Nach einer Weile schüttelte Startac Schroeder enttäuscht den Kopf. „Es hat keinen Sinn", sagte er. „Ich kann weder Sihame noch Soner erspüren. Das Feld ist zu stark."
    „Dabei müsste es einfach sein", meinte Trim Marath.„Die beiden sind außer uns die einzigen intelligenten Lebewesen auf diesem Planeten."
    „Du vergisst die Pangalaktischen Statistiker", sagte Atlan. „Und die Visienten." Er grinste. „Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die noch richtig intelligent sind."
    „Die Statistiker vergesse ich überhaupt

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