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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bald klar. Die Minuten vergingen, und erst nach einer guten Stunde schwieg Soner. Dafür begann einer der übrigen Prinzenkrieger mit einem monologartigen Vortrag - Ankläger oder Verteidiger? „Vielleicht ist es ein gutes Zeichen", räumte Startac Schroeder ein. „Vor Stunden noch standen sich die neunhunderttausend Schlachtschiffe im All um Vision gegenüber. Und nun reden die Mächtigen miteinander."
    „Was du so reden nennst", meinte Marath. „Ihm wird gnadenlos der Prozess gemacht. Das ist doch alles nur Schau!" Der Mutant sprach hastig, abgehackt, als wäre er überhaupt nicht ganz bei der Sache. „Was spürst du, Trim?", fragte Atlan. „Falls es dich interessiert", sagte der Para-Defensor giftig. „Raud kommt! Und zwar immer näher. Ich fühle seine Nähe immer stärker! Lass mich jetzt zu ihm, Atlan!"
    In diesem Moment war von über ihnen ein leises Summen zu hören. Die drei Galaktiker sprangen auf und sahen gerade noch mehrere Roboter, bevor diese ein riesiges Netz über ihnen fallen ließen, in dem sich Atlan, Schroeder und Marath sofort verfingen. „Sehr einfallsreich sind die Blechkerle nicht!", schimpfte der Arkonide. „Wartet, gleich habe ich uns wieder befreit." Doch so einfach machten es ihnen die kleinen Roboter diesmal nicht.
    Im Gegenteil, das Netz zog sich schnell und fest zusammen. Diesmal konnte Atlan das Messer nicht aus der Gürtelscheide ziehen. Bevor er es sich versah, fühlte er sich und seine beiden Begleiter in die Luft gehoben und vom Flachdach hinweggebracht.
    Die Prinzenkrieger unten auf dem Platz blickten auf. Derjenige, der gerade gesprochen hatte, unterbrach seinen Monolog und erstarrte in Schweigen.
    Auch in die anderen kam Bewegung. Nur Soner und sein Scharfrichter verharrten in ihrer Stellung - Soner kniend, Orlarg mit erhobenem Schwert.
    Die fliegenden Roboter sanken mit ihrer Beute und bugsierten das Netz auf den Boden des Platzes, keine zwanzig Meter von den Pfauchonen entfernt. Sofort näherten sich drei von ihnen und richteten die Spitzen ihrer Schwerter auf die Hälse der neuen Gefangenen. „Nicht!", rief in diesem Augenblick Soner. „Tötet sie nicht! Wenn ihr mich verurteilt, bringt auch sie um. Wenn ihr aber von meiner Unschuld überzeugt seid, lasst sie gehen!"
    Atlan war überrascht. Er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Soner, der ihnen die erste Falle gestellt hatte, sich jetzt so vehement für sie einsetzen sollte. Er war total in dem Netz verheddert. Hilfe konnte nur von außen kommen. Aber da machte er sich keine Illusionen, Soners Appell in allen Ehren, doch die anderen Prinzenkrieger würden ihnen diese Störung einer Ehrenzeremonie nicht vergeben. „Ich unterbreche die Verhandlung des Ehrengerichts", sagte der Pfauchone, der offenbar so etwas wie ein Sitzungspräsident war. „Wer seid ihr? Wie kommt ihr nach Zabar-Ardaran, durch die von Prinzenkrieger Soner verhängte Blockade?"
    „Denke es dir doch selbst!", rief ihm Startac Schroeder entgegen. Atlan sah, wie der Teleporter die Hand ausstreckte. Er selbst konnte ihn nicht erreichen, wohl aber Trim Marath. „Sieh her!"
    Maraths und Schroeders Hände berührten sich. Ihre Finger schlossen sich zusammen. Im nächsten Augenblick waren die beiden verschwunden. Atlan hörte nur das Geräusch der ins plötzliche Vakuum schlagenden Luft und wusste, dass Trim und Startac per Teleportation entkommen waren. Dafür war er nun der Willkür der Prinzenkrieger hilflos ausgeliefert. Ein Hieb oder ein Stich mit einem der Schwerter, und es war aus mit seiner Unsterblichkeit. „Die beiden können nicht entkommen", sagte der ihm unbekannte Prinzenkrieger. „Ihre Teleportation beeindruckt uns nicht. Der Planet selbst ist ihr Gefängnis. Kannst du aufstehen?"
    „Nein", antwortete Atlan, obwohl er es versuchte. „Das ist gut." Der Prinzenkrieger schaute ihn an. „Ich spüre deine Aura. Du bist ein Ritter der Tiefe."
    „Nein." Atlan versuchte zu nicken. „Ich war es, aber es blieb nur meine Aura zurück von meiner Ritterwürde."
    „Es tut ohnehin nichts zur Sache." Die Miene des Pfauchonen verzog sich. „Dein Schicksal auf dieser Welt ist gozin. Wir geben Soners Bitte statt, dich bis zur Urteilsverkündung am Leben zu lassen. Dein Schicksal ist von nun an mit seinem verknüpft - und mit dem von Prinzessin Sihame."
    „Verschont wenigstens sie!", rief der Arkonide. „Sie ist doch völlig schuldlos!"
    „Das musst du schon dem Gericht überlassen", sagte Jatlar.
    Die beiden Mutanten

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