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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verflüchtigte sich in derselben Sekunde.
    Atlan sah, wie die Prinzenkrieger wieder ihren Kreis bildeten. Derjenige von ihnen, der eben gesprochen hatte, setzte seinen Monolog fort. Atlan hörte mit Schrecken, was er Soner alles vorwarf vor allem aber die „Schändung" des „heiligen Planeten" Zabar-Ardaran, womit die Evakuierung aller Besucher von Vision gemeint war. Und darauf stand - wie konnte es auch anders sein? - der Tod durch Enthauptung. Die Ehrenauffassung der Pfauchonen war nach den Begriffen des Arkoniden von extremer Klarheit beherrscht: Sehr häufig war der Tod die einzige Möglichkeit, eine verletzte Ehre wiederherzustellen.
    Neben dem Arkoniden materialisierte Startac Schroeder und streckte ihm seine Hand entgegen. Als Atlan sah, dass die Prinzenkrieger es nicht bemerkt hatten, schüttelte er den Kopf. „Ich will so viel wie möglich von dieser Verhandlung mitbekommen", flüsterte er. „Wir haben Strahlwaffen.
    Notfalls müssen wir sie einsetzen, um Soner und Sihame zu retten."
    „Du willst auf die Prinzenkrieger schießen?"
    „Notfalls ja - nachdem du uns hier heraus teleportiert hast."„Trim ist allein beim Turm", flüsterte Schroeder. „Wenn wir nicht kommen, wird er zu ihm gehen."
    „Damit rechne ich sogar", gab Atlan zurück. „Ich habe großes Vertrauen zu ihm." Startac schwieg. Auch er verfolgte jetzt gebannt den Ablauf des Ehrengerichts. Noch sprach der Ankläger. Seine Stimme troff vor Hass. Er hätte sein Plädoyer jetzt abbrechen können. Viel mehr gab es dem Herrn des Lichts nicht vorzuwerfen. Aber der Ankläger fand immer neue Verfehlungen Soners. Als er endlich aufhörte, hatte er anderthalb Stunden geredet. „Der Verteidiger möge vortreten!", rief der Ratssprecher. Sabal kam und begann mit seiner Rede. Als Verteidiger stellte er als Erstes die Autorität der Pfauchonischen Propheten in Frage und machte sie für alles verantwortlich, was seit ihrer fatalen Weissagung geschehen war. „Er riskiert viel", flüsterte Atlan Schroeder zu. „Mit seinem Vorwurf bewegt er sich hart an der Grenze des Erlaubten."
    „Die Gesichter der anderen Prinzenkrieger sind wie versteinert",flüsterte der Mutant. „Soner hat keine Chance."
    „Abwarten. Ich sagte ja, zur Not greifen wir ein." Startac Schroeders skeptischer Blick sagte alles. Er wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment wurde er von den Pfauchonen entdeckt. Die Prinzenkrieger unterbrachen die Verhandlung, drei von ihnen kamen auf das Netz mit den beiden Galaktikern zugelaufen. „Jetzt müssen wir weg!", rief Schroeder aus und nahm Atlans Hand. Die beiden Menschen entmaterialisierten, landeten auf einem Gebäude in der Nähe, von wo aus sie weiter beobachten konnten. Die Prinzenkrieger schimpften offensichtlich. Nur Soner kniete noch am Boden, und der Henker stand wie versteinert hinter ihm. Das Schwert in seinen Händen wurde ihm wahrscheinlich immer schwerer. Und im Hintergrund stand Prinzessin Sihame; sie wartete wahrscheinlich mit klopfendem Herzen auf den Ausgang des Ehrengerichts.
    Trim Marath erkannte die große Chance, die sich ihm bot. Der Pangalaktische Statistiker Raud war über ihm. Er musste ihn hören, wenn er jetzt zu ihm sprach. Eigentlich wäre es Atlans Aufgabe gewesen, aber wer konnte schon wissen, ob diese Gelegenheit jemals wiederkehrte. „Hör mir zu, bitte!", rief der Para-Defensor. „Meine Gefährten und ich sind aus einer weit entfernten Galaxis gekommen, um euch Statistikern einige Fragen zu stellen!"
    Er bekam keine Antwort. Das hatte er auch nicht erwartet. Dennoch begann er mit der ersten Frage, die Atlan in einer Charta formuliert hatte: „Raud - was sind die wahren Ziele der Thoregons?" Die Intensität der Aura, die er spürte, veränderte sich. War das eine Form der Antwort? „Raud - wer sind die Helioten?", stellte der Mutant die nächste Frage. Die mentale Ausstrahlung wurde immer noch stärker. Trim Marath musste darum kämpfen, klare Gedanken zu fassen. „Raud - wer hat die Brücke in die Unendlichkeit erbaut? Es ist wichtig für uns, das zu wissen. Ihr Pangalaktischen Statistiker seid unsere einzige Hoffnung! Von den Antworten kann das Schicksal der Menschheit und der gesamten Milchstraße abhängen!" Klarer denn je kam er sich wie ein Insekt vor im „Angesicht" eines übermächtigen, gottähnlichen Wesens - einer Superintelligenz vielleicht. War es nicht ein Frevel, es mit diesen drei Fragen zu belästigen, die für die Menschheit von existenzieller Bedeutung waren?
    Verstand Raud

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