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2136 - Die Trümmerscouts

Titel: 2136 - Die Trümmerscouts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonot sah ein, dass es keinen Sinn hatte, noch länger in der Zentrale auszuharren. Musik und Rhythmus waren so intensiv, das sie SC-FÜNF in ihren Grundfesten erschütterten. Dabei schienen sie immer lauter und mächtiger zu werden.
    Als sie die Zentrale verlassen hatten, sahen sich die bei den Medilen einem Boden gegenüber, der sich auflöste. Risse bildeten sich, und Löcher entstanden, als das Verkleidungsmaterial nach unten wegsackte. Marage Orha trieb zur Eile an, obwohl dies unter den gegebenen Umständen nicht nötig war. Die beiden Medilen nutzten die Antigravs ihrer Schutzanzüge, um schneller voranzukommen. Als eines der Schotten, die sie passieren mussten, sich nicht sogleich öffnete, feuerte Kusska Sonot mit seinem Desintegratorstrahler darauf. Dass ausgerechnet er es tat, der sonst unendlich geduldig sein konnte und sich kleinlich Schritt für Schritt an schwierige Aufgaben heranarbeitete, war für Marage ein Zeichen, dass es buchstäblich um Kopf und Kragen für sie ging.
    Sie sprangen nacheinander durch die entstandene Öffnung und sprengten auch das nächste Schott weg, weil es ebenfalls nicht zur Seite glitt. Wände, Decken und Boden vibrierten sichtbar. Obwohl die beiden Männer ihre Raumanzüge geschlossen und sich nun schon weit von der Zentrale entfernt hatten, konnten sie die Musik hören und den zerstörerischen Rhythmus wahrnehmen. „Teufel auch", fluchte Marage Orha, „wenn die Projektoren für den Schutzschirm ausfallen, ist es aus mit uns."
    „Das wird nicht passieren", gab sich Sonot optimistisch. „Sicherlich sind sie von allen Einrichtungen am besten abgesichert. Schließlich hängt alles von ihnen ab."
    „Hoffentlich!" Die beiden Medilen erreichten die Schleuse, durch die es hinausging. Nun war ihr Landeboot in greifbarer Nähe. Das Innenschott glitt zur Seite und gab den Weg in die Schleuse frei. Die Wissenschaftler hasteten hindurch. Dann beobachteten sie, wie sich das Schott quälend langsam schloss. Als sie sich dem Außenschott zuwandten, geschah es. Das innere Schott brach auseinander. Da in der Schleusenkammer noch kein Druckausgleich stattgefunden hatte und das Außenschott bereits einen Spaltbreit offen stand, schoss Gas vom Inneren der Station mit verheerender Wirkung herein.
    Der jäh ansteigende Druck sprengte die Schleusenkammer und ließ weite Teile des sich anschließenden Ganges auseinander fallen. Die Decke stürzte ein, und der Boden brach weg. Innerhalb von Sekunden schien die gesamte Station zusammenzufalten. Die beiden Medilen versuchten verzweifelt, sich aus der Falle zu befreien und durch das Außenschott zu entkommen. Doch Trümmerstücke schlugen ihnen wuchtig entgegen und schleuderten sie zurück. Während sie noch nach Halt suchten und sich an einen Träger klammerten, versagten die Projektoren für das schützende Prallfeld von SC-FÜNF. Das war das Ende.
    Mit infernalischer Wucht brach das Giftgas der außerordentlich dichten Atmosphäre Cocindoes über die Station herein, während deren Antigravs ausfielen. Die gewaltige Schwerkraft das Planeten riss die Trümmer der Station in die Gasmassen hinein und zerfetzte, was bis dahin noch unversehrt geblieben war. Die beiden Medilen hatten keine Chance. Sie versuchten, einen letzten Notruf abzugeben und Chiru Euping zu informieren, doch in dem Chaos der tobenden Elemente und unter dem Einfluss der Hyperstrahlung des Planeten kamen sie nicht durch. Bevor sie ihre Meldung zu Ende bringen konnten, wurden sie von Trümmerstücken erfasst. Ihre Schutzanzüge zerrissen, und das für die Medilen lebensbedrohende Gasgemisch tötete sie innerhalb weniger Sekunden.
    Poson, Anführer des Clans der Seele, stand unter einem schweren Schock. Allerdings erging es ihm nicht so schlecht wie fast allen anderen seines Volkes. Immerhin hatte er schon einmal erlebt, dass Fremde in AXXA eingedrungen waren. Damals waren es Maschinen gewesen, und er hatte sie gesehen, während nahezu alle anderen im Heiligen Schlaf versunken gewesen waren.
    Was aber war jenes Ereignis im Vergleich zu dem gewesen, was nun geschah! Das Weltbild der Axxas brach zusammen. Sie hatten den Beweis für den größten Irrtum ihrer Geschichte buchstäblich vor Augen. Gigantische Lebewesen waren in ihre Welt eingedrungen und hatten schier unvorstellbare Veränderungen bewirkt. Mit ihrem Erscheinen waren unerklärliche Bilder mitten in den Räumen entstanden, die so echt und überzeugend aussahen, dass sie schon beinahe nicht mehr als Bilder erkennbar waren,

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