2136 - Die Trümmerscouts
alle waren in den Großen Tempel gebracht worden, woraus sie wie durch Geisterhand verschwunden waren. Nun war er davon überzeugt, dass es keine weiteren Zeugnisse des Bösen in AXXA mehr gab. „Der Staub wird sie aufnehmen, so, wie er es mit allem Bösen macht!", schrie Gomek.
Sie begeisterten sich für ihre Idee des offenen Kampfes gegen die Fremden. Dabei verdrängten sie das eigentliche Problem. Jetzt fragte keiner von ihnen noch, wie es möglich war, dass es trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnisse Leben außerhalb von AXXA gab. Sie wollten die Eindringlinge beseitigen und damit all das aus dem Weg schaffen, was mit ihrem bisherigen Weltbild nicht in Einklang zu bringen war.
Sie entwarfen Schlachtpläne, wobei sich die Schwierigkeit ergab, dass keiner von ihnen Erfahrung im Kampf gegen andere Wesen hatte vor allem nicht gegen derartig große Wesen. Da sie niemals Kontakt mit anderen Wesen gehabt hatten, war keiner unter ihnen, der wusste, wie sie vorzugehen hatten. Ary, der Stellvertreter Posons, wollte die drei Fremden in gleicher Weise überwinden und töten, wie es eine Horde von Jugendlichen mit dem vierten von ihnen gemacht hatte. „Dabei werden wir keinen Erfolg haben", wandte Poson ein. „Kundschafter haben mir berichtet, dass sie sich vollkommen in ihre Anzüge eingeschlossen haben, so dass wir sie mit unseren natürlichen Waffen nicht erreichen können. Und andere Waffen besitzen wir nicht." Ratlos blickten die Clanführer sich an. Sie alle hatten Kenntnis davon, wie der erste der Fremden getötet worden war. Nun ging ihnen auf, dass der Kampf nicht ganz so leicht zu führen war, wie sie gedacht hatten. „Außerdem ist zu bedenken, dass wir uns womöglich selbst schaden, wenn wir sie ausgerechnet jetzt vernichten, da sie ihr geheimnisvolles Treiben in der großen Halle aufgenommen haben", fuhr der oberste Clanführer fort. „Du bist zu ängstlich", warf ihm K. K. K. vor. Das war außerordentlich mutig Von ihm, da er der Rangniedrigste Von allen war. Eigentlich stand ihm Kritik nicht zu. Doch die anderen Clanführer vergaßen, dass sie ihn verachteten. Sie schlossen sich seiner Meinung an und forderten entschlossenes Vorgehen gegen die Fremden. „Wenn wir alle zusammen angreifen, sind wir ihnen tausendfach überlegen", stellte Akat, der Clanführer des Wassers, fest. „Wir erdrücken sie allein durch unser Gewicht. Sie haben keine Chance gegen uns."
Pos on war nicht gewillt, seine Position als Anführer so schnell aufzugeben. Geschickt zog er das Wort wieder an sich, rief die anderen zu Besonnenheit auf, betonte aber gleichzeitig, dass er gewillt war, mit aller Härte und Entschlossenheit gegen die Fremden zu kämpfen. „Wir werden in einem Moment, in dem sie ganz sicher nicht mit uns rechnen, aus unseren Verstecken hervorbrechen und über sie herfallen", verkündete er. „Bis dahin müssen wir uns Waffen verschaffen. Wir nehmen alles, was in irgendeiner Weise gefährlich für sie werden kann. Überlegt euch, welche Möglichkeiten wir haben. Messer, spitze Werkzeuge, Säuren - alles kann nützlich sein."
Die Clanführer sahen nicht ein, dass sorgfältige Vorbereitungen für den Angriff notwendig waren. Sie hörten ihm nicht zu, sondern entwickelten eigene Pläne. Sie waren sich ihrer Sache sicher. Also ließen sie ihn allein und riefen die Mitglieder ihrer Clans zusammen. Sie kannten sich in ihrer Welt aus wie niemand sonst. Aus diesem Grund besaßen sie einen außerordentlichen Vorteil gegenüber den Fremden. Sie konnten eine nach Zehntausenden zählende Streitmacht auf die Beine stellen. Vergeblich bemühte sich Poson, um ein besonnenes Vorgehen. Seine Ermahnungen halfen nicht weiter. Niemand hörte ihm mehr zu.
Nie zuvor hatten Chiru Euping, Umar Nanath und Koraq Thremihre archäologischen Arbeiten unter ähnlich belastenden Bedingungen vorangetrieben. Der Schock über den Tod Anret Danas saß tief, zumal sie keine Spuren jener gefunden hatten, die dafür verantwortlich waren. Es fiel ihnen schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Aus diesem Grund stellten sich vor allem bei dem allzu bedächtig vorgehenden Koraq Threm Fehler ein. „Reiß dich zusammen!", fuhr ihn der Kommandant an. „An... Anret ...", begann der kleine Medile mit stockender Stimme. „Vergiss ihn!", unterbrach Chiru Euping ihn. „Wenn wir später in der SPIT sind und uns von diesem Höllenplaneten entfernen, können wir immer noch an ihn denken und über ihn reden. Je besser wir uns jetzt konzentrieren und
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