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2136 - Die Trümmerscouts

Titel: 2136 - Die Trümmerscouts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machte sich auf den Weg. Als das Schott zur Zentrale sich hinter ihm geschlossen hatte, blieb er kurz stehen und blickte sich sichernd um. Er konnte nirgendwo etwas Verdächtiges entdecken. Entschlossen ging er weiter, wobei er in ständiger Funkverbindung mit Umar Nanath und Koraq Threm blieb. „Arbeitet weiter!", forderte er sie auf. „Lasst euch nicht ablenken. Hier ist nichts, was euch beunruhigen könnte."
    Der Medile gab sich sicherer, als er sich fühlte. Ihm war, als würde er von unzähligen winzigen Augen beobachtet, die ihn Schritt für Schritt verfolgten und sich keine seiner Bewegungen entgehen ließen. Der heiße Atem eines unbekannten Gegners schien ihm ins Gesicht zu schlagen. Daran änderte auch nichts, dass er seinen Helm und die Sichtscheibe geschlossen hatte.
    Er schritt rasch aus, um so wenig wie möglich Angriffsfläche zu bieten. Als er die Schleuse erreichte, spielte er kurz mit dem Gedanken, sich zur SPIT abzusetzen, doch diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Freunde im Stich zu lassen kam für ihn nicht in Frage. Der Trümmerscout öffnete das Schott und wartete darauf, den toten Anret Dana vor sich liegen zu sehen. Doch der Freund war nicht mehr da. Nur noch die leere Schale stand in der Schleusenkammer. Chiru Euping reagierte auf ungewöhnliche Situationen normalerweise sehr schnell. Jetzt aber erfasste ihn eine seltsame Lähmung. Er fragte sich, wer den Toten aus der Schleuse entfernt hatte und warum dies geschehen war.
    Möglicherweise gab es eine einfache Erklärung: Aus irgendeinem Grund hatte sich die Außenschleuse geöffnet, und Anret Dana war hinausgerissen worden. Nicht ganz von der Hand zu weisen war jedoch die Vorstellung, dass ihre unbekannten Gegner die Leiche geborgen hatten, um sie an anderer Stelle zu untersuchen. „Was ist los?", hallte es aus den winzigen Lautsprecherfolien in seinem Schutzhelm. „Warum meldest du dich nicht? Chiru!"
    „Ich komme zurück", kündigte der Kommandant an. „Ohne den Datenspeicher. Anret ist verschwunden. Und ich weiß natürlich nicht, wohin." Chiru schloss das Schleusenschott und machte sich auf den Rückweg, als die Wände um ihn herum und die Decke über ihm plötzlich lebendig zu werden schienen. Bevor er recht wusste, wie ihm geschah, stürzte sich der bis dahin unbekannte Feind auf ihn. Er schien von allen Sei ten gleichzeitig zu kommen.
    Die Bewohner von SC-VIER griffen mit einer derartigen Wucht an, dass es ihn von den Beinen riss. Rücklings stürzte der Trümmerscout auf den Boden. Er vernahm ein schrilles Kreischen. In aufkommender Panik schlug er um sich, wobei er vor allem bemüht war, jene Wesen zu entfernen, sie sich direkt auf die Sichtscheibe seines Schutzhelms geworfen hatten. Er wollte zumindest sehen, gegen wen er zu kämpfen hatte.
    Boranells Gesicht war wie versteinert. Der Stellvertretende Kommandant beobachtete Benjameen da Jacinta. Der junge Arkonide hatte sich mitten in der Zentrale in einen Sessel gesetzt, den Kopf nach hinten sinken lassen und die Augen geschlossen. Er erweckte den Eindruck, als sei er ein - geschlafen. Boranell hasste ihn für diese Haltung, die er als provokant empfand. Wenn der Verräter seine Fähigkeiten herausstellte, sollte er es wenigstens in seiner Kabine tun, wo ihn kein anderer Arkonide sehen konnte. Jeder in der Hauptleitzentrale wusste, dass er sich in den Dienst der Liga Freier Terraner gestellt hatte, und keiner hatte Verständnis dafür.
    Wäre es nach Boranell gegangen, hätte sich Benjameen nicht in der Zentrale aufhalten dürfen. Doch nicht er hatte zu entscheiden, sondern der Zaliter Trerok. Er wechselte einen kurzen Blick mit dem Expeditionsleiter. Die Tätowierung mit der doppelköpfigen Raubkatze glänzte eigenartig im Licht der Deckenelemente, als sei das Tier drauf und dran, lebendig zu werden. Die geöffneten Rachen mit den blitzenden Reißzähnen schienen sich auf Jacinta zu richten.
    Trerok nickte ihm kurz zu. Er schien seine Gedanken erraten zu haben. Auch in seinen Augen war der junge Arkonide ein Verräter. „Wir nutzen seine Fähigkeiten", sagte der Expeditionsleiter so leise, dass nur der Springer Vlostor und sein Stellvertreter ihn verstehen konnten. „Es ist immer am effektivsten, das in die eigene Strategie einzufügen, was jene stark macht, die nicht an unserer Seite sind."
    „Benjameen Jacinta hat sich in den so genannten Zerotraum versetzt", erläuterte Vlostor, der Kommandant. „Ich bin gespannt, ob er in der Hölle des Giftgasplaneten

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