2143 - Gegen die Fensterstation
sondern in allen Stationen stehen wieder die Waffen zur Verfügung, und sie können ihren derzeit entrückten Zustand verlassen."
Trerok bemerkte, dass ihm ein kaltes Kribbeln die Wirbelsäule emporstieg. Vor seinen Augen formten sich die Impressionen von durch das Sternenfenster stoßenden Katamar-Geschwadern, deren blaue Strahlen - der VAI-Kanonen? - in wenigen Sekunden die Schiffe der Arkoniden, der Terraner und der Posbis in Glutwolken verwandelten, dann weiterflogen, über bewohnten Welten auftauchten und auch hier Tod und Vernichtung hinterließen.
Wir haben keine Wahl!, durchfuhr es ihn. Wir müssen alles riskieren. Umso wichtiger wäre es, die Daten des Panzerbrechers auf die andere Seite zu bringen. Mit ihm - sollte er schnell genug und in ausreichender Menge reproduziert werden können - hätten unsere Leute vielleicht eine gewisse Chance ...
Parrot wandte sich an die Siganesen: „Oberstleutnant Caar Vassquo, ihr müsst versuchen, so unauffällig wie nur möglich bei den Aarus eine >Unfallserie< herbeizuführen. Das uns zur Verfügung stehende Zeitfenster muss auf minimal drei Stunden erweitert werden.
Wir werden also einen der Energiezapfer so manipulieren, dass die Anlagegegen jegliche Sicherung durchgeht und DREI vernichtet. Kurz zuvor werden die Aarus und die Dhyraba'Katabe zweifellos eine Evakuierungsaktion einleiten - der wir uns >anhängen< werden. Alles nicht ganz einfach ohne Teleporter. Aber wir haben kaum eine andere Wahl. Irgendwelche Bedenken oder Gegenstimmen?
Keine? Also los!"
Trerok beteiligte sich nicht an den nun beginnenden Vorbereitungen, sondern konzentrierte sich weiterhin auf seine Idee, den Datensatz über die theoretisch existierende, interne Kommunikationsleitung der Stationen EINS bis ACHT in die Milchstraße zu übermitteln.
Angesichts der geringen Personalstärke in DREI konnte sich das Einsatzkommando eigentlich den „Ausfall" eines Wissenschaftlers nicht leisten. Parrot, in seiner Eigenschaft als Expeditionsleiter, befahl Trerok mehrfach, an die Arbeit zu gehen; doch der Zaliter leistete den Befehlen keinerlei Folge.
Unterdessen schafften es die ausgeschwärmten und unsichtbar agierenden Siganesen der beiden USO-Katsugos, eine Serie von Zwischenfällen und kleineren Katastrophen auszulösen, durch die die Aarus in ihrer Arbeit wiederholt behindert und zurückgeworfen worden. Trerok bekam davon bestenfalls am Rande mit, konnte sich aber ausmalen, wie die nicht einmal handgroßen Winzlinge vorgingen und das ihnen zur Verfügung stehende Potenzial zur Sabotage nutzten.
Hier durchtrennte Datenleitungen, scheinbar durch Materialermüdung zerbrochen. Dort ein mit irrwitzigen Berechnungen „durchdrehender" Computer. Aggregate, die durch die Einspeisung von Überrangkodes ihre Funktion verweigerten oder auf Steuerbefehle der Aarus falsch reagierten, in Uberlastbereiche hinauffuhren oder zu „stottern" begannen. An wieder anderer Stelle waren plötzlich die Datenspeicher blockiert oder gelöscht ...
Troym LeCaro und die Galaktiker setzten Zug um Zug ihren Plan in die Tat um. Ziel ihres Angriffs war der größte und leistungsfähigste Energiezapfer von Station DREI. Mit Hilfe des Oberhaupts der Eltanen gelang es, Sicherheitssperren zu umgehen oder außer Kraft zu setzen.
Dennoch war es ein zähes Ringen. Die Anlagen und Rechnernetze der Fensterstation reagierten wiederholt träge, verweigerten - plötzlich mit einer Art „Selbsterhaltungstrieb" versehen -, die Zugriffe auf Programme und Dateien.
Neunmal war Troym LeCaro gezwungen, seine Eltanen-Legitimation nachzuweisen, musste Hochrangbefehle neu formulieren, abwarten, drängen, wiederholen. Insgesamt erwies sich das Vorgehen als ein nervenaufreibendes Procedere, das immer stärker unter Zeitdruck geriet, während an anderer Stelle allerdings die Aarus ebenfalls in Bedrängnis gerieten.
Schließlich war es dann doch geschafft, und sie mussten nur noch abwarten, bis eines der aarusischen Arbeitskommandos auf den Zapfer zuzugreifen versuchte, damit es wie „eigene Schuld" aussah - denn im gleichen Moment begann für die Fensterstation der finale Countdown ...
6.
Ehrwürdige und andere Wissenschaftler: Der Zapfer Tarfein verabscheute nicht nur Aherrn Roa, sondern mittlerweile auch die gesamte Fensterstation.
Nirgendwo Wasser.
Wasser, das ihn wärmte und umschloss und stützte und seinen Körper von der niederdrückenden Masse befreite.
Aus dem Wasser kommen wir, ins Wasser kehren wir zurück.
Kein Moos,
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