Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jahren war es ihnen vergönnt, den Resonanzboden eines Turms zu benutzen.
    Diesmal bestand keine Gefahr, dass er nach kurzer Zeit zu klein sein würde. Übergangslos wechselte er in seinen Gedanken auf die mentale Ebene über. Er sah die Membran, empfand sie wie immer in den vergangenen Jahrhunderten als zuckendes, hundert Meter großes Etwas. Es spiegelte seinen Inhalt in seinem Bewusstsein. Kewin Kirrik war der Reflektor, die Membran das eigentliche Wesen. Der Schemen hat damals in voller Absicht gehandelt, durchzuckte ihn der Gedanke. Er hat sich in zehn Splitter zerlegt und auf uns verteilt. In jedem von uns ist eine neue Membran gewachsen. Längst hatten alle Technos mit ihrer Fähigkeit den Rand von Wassermal erreicht. Sie standen Kewin und der Mago in nichts mehr nach. Kamattagiras Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Sie klammerte sich an ihn. „Tu es nicht!", hörte er sie rufen. „Bleib da!" Er konnte es nicht aufhalten. Seine Membran dehnte sich schlagartig aus, und die der Mago tat es ebenfalls.
    Jede belegte exakt die Hälfte des Resonanzraums. Die Rückkopplung trat fast gleichzeitig ein. Der Resonanzraum katapultierte seine Sinne geradezu in den Kosmos hinaus. Die Grenzen Akhimzabars bildeten einen winzigen Lichtimpuls. Der nächste musste Salthi-Mbokka oder eine andere Galaxis sein. Der Galaxiencluster schrumpfte schnell zu einem Fleck ganz in seiner Nähe.
    Millionen Lichtjahre! Nein, mehr. Hundert Millionen Lichtjahre! Das halbe Universum in einem halben Resonanzraum! Sein Bewusstsein war in der Lage, Abertausende von kosmischen Vorgängen zugleich aufzunehmen und in ihrer Natur zu erfassen. Und das sozusagen in Nullzeit. Für Kewin Kirrik stellte es die erhebendste Erfahrung in seinem Leben dar. Noch nie war er der Unendlichkeit so nahe gewesen. Sein Ahhani-Herz schlug im Rhythmus des Alls. Je länger er diesem Puls lauschte, desto deutlicher war er sich bewusst, dass er zu einer neuen Lebensform geworden war. Er besaß eine beliebige Gestalt, und sein Bewusstsein war durch die Membran so groß wie das Universum. Er selbst war die Membran und somit ein Teil der Gefährten, die sie ebenfalls in sich trugen. Der Begriff von den Zehngöttern erhielt übergangslos eine völlig neue Bedeutung für ihn.
    Damals, als die Transformation misslungen war, hatte er die schweren Worte gesprochen, dass sie keine Cynos mehr waren. Über tausend Jahre später traf es endgültig auf sie zu. Er lauschte in sich hinein. In der Euphorie entdeckte er eine Störung. Sie hinderte ihn, die grenzenlose Freiheit des Kosmos vollständig zu genießen. Kamattagira! Gleichzeitig mit der Erkenntnis raste bitterer Schmerz durch sein Bewusstsein. Sie konnten nicht zu zweit in einem Turm existieren. Ihre Membranen stießen sich gegenseitig ab. Aber auch der Schmerz blieb die Erfahrung eines Augenblicks und verschwand übergangslos. Sie hatten es überwunden. Kewin Kirrik spürte Kamattagira nicht mehr. Er war frei.
    Sein Bewusstsein eilte durch den Kosmos. Die Membran dehnte sich endgültig auf ihre maximale Größe aus. Ein flirrendes Netz kosmischer Linien brannte sich in seine mentale „Netzhaut" ein. Es erinnerte an ein Wegenetz, dem er nur zu folgen brauchte. Nach einer Weile löste es sich auf, als habe er es lange genug gesehen, um es sich einzuprägen. Die Fülle der Ereignisse und Inhalte des Kosmos strömte auf ihn ein, nahm ihn mit auf die Reise ins Irgendwo. Waren es die Linien des psionischen Netzes, die das Universum durchzogen und deren Kontrolle die Kosmonukleotide ausübten?
    Der Gedanke lenkte ihn von der Trunkenheit durch die gewaltigen Eindrücke ab. In der Welt der Körperlichen warteten die Gefährten auf sie. Ihnen mussten sie Bericht erstatten. Kewin Kirrik wurde sich seines Körpers wieder bewusst. Er tastete um sich, fand keinen Orientierungspunkt, keine Wärmeinsel, nach der er sich sehnte. „Tagira?"
    Sie war fort. Er hing allein im Turm. Es bedurfte keiner Worte, den Automaten seinen sehnlichsten Wunsch begreiflich zu machen. Das Kraftfeld trug ihn abwärts, aus dem Turm hinaus auf die spiegelnde Fläche des Bodens. Vergebens hielt er nach der Mago Ausschau. Sie war nicht in der Nähe.
    Aber er spürte die Membranen der Gefährten und erkannte, dass sie sich alle noch in Rik'ombir befanden. Am Rand des Platzes tauchte eine Gestalt auf. „Kewin!" Es war Get Leshishi. Der Techno rannte auf ihn zu. Verwirrt registrierte Kewin Kirrik, dass der Himmel in allen Richtungen blau leuchtete. Kein einziger

Weitere Kostenlose Bücher