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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gleiter hing mehr über der Stadt. Dafür flogen in den Straßenschluchten Transportfahrzeuge. Die Ahhani waren zur Tagesordnung übergegangen. „Kewin, endlich!" Leshishi machte aus seiner Erleichterung keinen Hehl. „Wir waren schon in Sorge." Kirrik runzelte die Kopflappen seines Ahhani-Körpers. „Was ist geschehen?"
    „Nichts. Du warst zehn Tage im Turm. Kamattagira verließ dich nach zwei Tagen, weil sie um dein Leben fürchtete. Nach fünf Tagen habe ich mehrmals versucht, zu dir vorzudringen. Es ging nicht. Du hast den Turm vollständig ausgefüllt. Und dein Bewusstsein weilte weit weg in den Tiefen des Universums."
    „Tiefen des Universums ...", hauchte Kewin. „Sie hat doch Recht gehabt, Get. Der Turm ist das Grab unserer Liebe."
    „Du bist immer noch ein Cyno in Ahhani-Gestalt."Kirrik öffnete sein Bewusstsein, damit der Techno daran teilhaben konnte. Seine Augen weiteten sich. „Nein!", stieß Get Leshishi hervor. „Du bist keiner mehr."
    „Ich weiß nicht, was ich bin - halt, lass mich nachdenken. Ich bin jetzt Rik, der Gott von Rik'ombir." Kewin Kirrik gab es von nun an nicht mehr.
    Wieder war es Nos Somba, der das Thema bei einem ihrer Treffen aufgriff. „Get Leshishi ist nach der Zeitrechnung von Zabar-Ardaran inzwischen 2200 Jahre alt", sagte er. „Rik zählt annähernd zweitausend Lenze. Von Kamattagira weiß ich es nicht. Wir anderen sind alle jünger, aber jeder hat mindestens dreizehnhundert Jahre auf dem Buckel. Wie soll es weitergehen? Wurde jemals ein Cyno so alt?"
    „Es beweist, dass unserer Lebensspanne keine Grenzen gesetzt sind", antwortete Rik fröhlich. „Ich spüre seit langem, dass wir zeitlose Wesen geworden sind, gewissermaßen Unsterbliche.
    Das gesamte Potential des Sterbenden ist damals auf uns übergegangen. Ist es wirklich erst. dreizehnhundert Jahre her? Mir kommt es vor, als seien es Äonen."
    „Das meinst du, weil du jeden Tag in deinem Turm verbringst", stellte Reto Noraud fest. „Wir können Neidgefühle nicht verhehlen."
    „Dann lasst uns weitere Türme bauen!"-, lachte Rik. „Wie damals Hütten in der Senke. Fhof einen, Ipox einen, Raud einen und so weiter." Sie hatten es mit dem einen Turm versucht. Jeder, der ihn einmal benutzte und dessen Membran sich auf ihre maximale Weite ausdehnte, wollte nicht mehr zurück in die Stadt. Also hatte Rik ihnen notgedrungen verboten, den Turm zu betreten. Sie fassten den Entschluss, neun weitere Türme zu errichten. „Der zweite soll in Tagira'ombir entstehen", schlug Rik vor. „Die Pfauchonen sind in den vergangenen tausend Jahren zur führenden Macht in Akhimzabar aufgestiegen. Ihre Ressourcen lassen sich bündeln. Wenn wir mehrere Türme in kurzen Abständen beginnen, können wir die Bauzeit für die neun Türme auf siebentausend Jahre verkürzen. Gemessen an unserer Lebensspanne dürfte das kein Problem sein."
    „Bestimmt nicht." Kamattagira sah ihn an. „Im Übrigen hast du mich nicht gefragt. Ich verzichte zu Gunsten von Get Leshishi. Wir bauen den zweiten Turm in Tshi'ombir."
    „Deine Rücksichtnahme ehrt dich." Get Leshishi erhob sich, verbeugte sich nach ahhanischem Brauch dreimal vor ihr und setzte sich wieder. „Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich kann bis zuletzt warten. Ihr könnt den dritten Turm also ruhig in Sba'ombir oder sonst wo bauen." Rik presste die Lippen zusammen. Er spürte die Zerrissenheit im Innern der Mago. In letzter Zeit fand er sie immer öfter am Raumhafen von Tagira'ombir. Sie pflegte intensive Kontakte zu den Pfauchonen. Dann kam sie wieder zu ihm, holte ihn am Turm ab. Gemeinsam flogen sie ins ehemalige Kamatta.
    Die Festung existierte längst nicht mehr. Kamattagira hatte vor sechshundert Jahren einen herrlichen Pavillon inmitten einer blühenden Gartenlandschaft bezogen. Hier betrieb sie biologische Studien über die Vermehrung von Pflanzen sowie die Anpassung fremder Gewächse an das etwas raue Klima Ukkhardins mit seiner alles beherrschenden Zentral wüste.
    Die Technos aus Riks ehemaligem Team wirkten in ihren Städten und den im Umland verteilten Siedlungen. Längst gehörte es für die Ahhani zu den Selbstverständlichkeiten ihres Lebens, in einer technologischen Kultur mit Raumfahrt und fünf dimensionalen Energieprinzipien zu leben. Sie handhabten alles, als hätten sie es vor tausend Jahren selbst erfunden. Die Götter galten als uneingeschränkte Macht, die jeden Fortschritt bestimmte.
    Solange sie auf Zabar-Ardaran weilten, waren der Fortbestand der Kultur

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