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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erhalte ich auch diese Vollmacht?"
    „Auch diese", bestätigte Kewin Kirrik milde. „Und wenn es tausend Jahre dauert. Wir werden die Archive in dem Fall vorübergehend schließen. Ist nun alles besprochen?"
    „Ja."
    „Gut. Denn die Zeit drängt."
    Der Cyno schob den doppelt großen und dreifach schweren Kimbaner von dem Computer weg, scheinbar ohne Aufwand, und berührte in rasendem Tempo Punkte auf einem Sensorfeld.
    Über die Holoschirme huschten Daten, die Kascha als Schemen wahrnahm. Dann erlosch alles.
    Vorbei, von einer Sekunde zur nächsten.
    Rik entnahm einem Fach an der Seite einen glitzernden Gegenstand, den der Ritter als Speicherkristall erkannte.
    „Du wirst dich von deinen Freunden in der SOL verabschieden, Kascha. Nimm dies für Atlan mit.
    Die Daten über Salthi und die Aura der SOL. Wir haben,: nicht viel Zeit. Ich muss diesen Cyno-Körper in seine Gruft bringen. Dann leite ich die Klimax ein."
     
    *
     
    Die Aura der Statistiker explodierte förmlich, der Planet wurde in einen Dunst gehüllt, dem man im hintersten Ukkhardin nicht entkam. Schon gar nicht in der SOL, zwanzig Kilometer über der Stadt Rik'ombir.
    Das Wissen der Statistiker, ein süchtig machender Strom seit zwei Tagen, entpuppte sich gegen die Wahrheit als Rinnsal. Es brach wie die Sintflut über sie herein.
    Als es losging, fühlte sich Trim Marath in der SOL gegen die Wand gedrückt.
    Er konnte sekundenlang kein Wort mehr sagen. Endorphine überschwemmten sein Hirn und transformierten sein Herz in ein pochendes Kraftwerk.
    Dann kam er hoch, mit wunder Zunge und einem nagenden Gedanken an Machens, dem er den Tod wünschte; er schleppte sich zu Startac und versuchte ihn aus seinem Sessel zu reißen.
    „Startac, komm! Du musst uns da runterbringen!" Er deutete auf das Holo des Turms.
    „Was willst du?" Startac sah aus wie unter Drogen. Die Augen aufgerissen, bebende Nasenflügel.
    Im Gesicht bleicher als je zuvor.
    „Startac ... teleportieren! Wir müssen näher ran!"
    Bei dem Teleporter machte es endlich klick. Er tastete nach Trim, fasste seine Hand, kniff einen Moment konzentriert die Augen zu.
    Ein Blitz, veränderte Schwerkraft.
    Sie materialisierten in der Menge unterhalb des Turms. In der Luft Gestank nach Fäkalien, der Druck nahm ihnen den Atem. Aber sie traten nicht den Rückzug an.
    Eine alles umhüllende innere Wärme legte sich über die Wesen, über die Städte, über den Kontinent.
    Trim Marath glaubte sich zurück im Mutterleib. Obwohl er wusste, es war Rik mit seiner Membran.
    Eins sein mit dem Kosmos, mit den Statistikern. Die Sterne fühlen. Den Kosmos atmen. Wäre da nicht Machens gewesen, der Cyno.
    Die intensivste Stunde im Leben des Mutanten dauerte subjektiv eine Ewigkeit an. Trim empfand den Vorgang wie eine surreale, unglaubliche Karussellfahrt. Wie eine Gravo-Achterbahn, die am Teufelsgrat auf Touren kam und temporale Loopings fuhr.
     
    *
     
    Die Große Konjunktion endete am Mittag des 12. Januar 1312 NGZ. Als sie zu Bewusstsein kamen, hatte Trim Marath das Gefühl, es müssten Tage verstrichen sein.
    Die Menge unter Riks Turm löste sich auf, ganz allmählich und ohne Eile, und die Visienten strebten mit platzenden Köpfen zu den Archiven zurück, um frisches Wissen für die Ewigkeit zu sichern.
    Die Pangalaktischen Statistiker stiegen in ihre Türme empor.
    Hoch oben in der Finsternis schrumpfte das zuckende Etwas Rik zu einem Nichts - auf dem Weg zurück ins Universum.
    Es war das letzte Mal, dass Trim ihn zu Gesicht bekam.
    „Trim!" Startacs Stimme. „Gib mir deine Hand, Trim. Wir verschwinden."
     
    *
     
    Mohodeh Kascha steuerte den Gleiter über die prächtigen Dächer von Rik'ombir.
    Unten pulsierte wieder das Leben. Aber nur für kurze Zeit, denn die Konjunktion war vorbei. Die Malischen Dschunken, am Stadtrand geparkt wie himmelhohe Segel aus blauem Kristall, würden bald ihre Passagiere zurückrufen. Es würde in der Stadt ruhig werden.
    Der Ritter von Dommrath blickte mit einem wehmütigen Gefühl auf die goldene Hantel, die schwerelos am Himmel hing.
    In seiner Tasche trug er den Kristall. Der Kristall war das Wichtigste.
    „Wie lange habe ich Zeit, Mohodeh?", fragte Keifan nervös.
    „Eine halbe Stunde."
    „Das reicht nicht einmal, um ... Ach, es reicht."
    In einem Hangar der SOL-Zelle-2 ging der Gleiter nieder. Keifan wandte sich Richtung Kabinentrakte, um von Startat und Trim Abschied zu nehmen.
    Mohodeh Kascha folgte vier Kilometer weit dem Antigravschacht, der die SOL

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