2147 - Die große Konjunktion
Erscheinen des Statistikers. Die Begegnung mit einem Gott - das zumindest war Rik für alle Besucher aus Wassermal und für viele Besucher aus anderen Galaxien.
Mit ihren Antigravs nahmen Trim und Atlan Kurs auf die SOL.
Sie trieben über verschnörkelt modellierte Dächer, über Millionen leere Balkons und verzweigte Terrassenparks ohne Leben und beschleunigten schließlich aufwärts gen Himmel.
Das Hantelschiff wachte im Glanz der Solonium-Hülle zwanzig Kilometer oberhalb der Stadt.
Der Anblick wirkte majestätisch, so atemberaubend, dass Atlan einen Moment lang sein Herz rasen spürte. In einer fernen Galaxis. Auf der Spur kosmischer Geheimnisse, im Raumschiff SOL. Daraus war das Abenteuer gemacht.
Ein Traktorstrahl zog sie ins Innere des Hantelriesen. Atlan schlug den Weg zum zentralen Antigravschacht ein, der beide Zellen und das Mittelstück in direkter Linie verband.
Vor dem Einstieg fasste Trim Marath ihn an der Schulter: „Warte, Atlan ..."
Sie blieben beide stehen.
Der schmächtige junge Mann, immerhin ein Mutant, wirkte bleich und überfordert.
„Atlan, ich komm nicht mit in die Zentrale. Ich will mit Startac sprechen. Vielleicht mit Keif an.
Richte den andern einen schönen Gruß aus, ja?"
Der Arkonide legte ihm die Hand auf die Schulter und nickte.
„Denk dran, wer deine Freunde sind", gab er Marath mit auf den Weg.
*
Sie standen allesamt um Atlan versammelt: Tekener, Kellind, Tolot und die anderen.
Lediglich Kantor und Tangens der Falke fehlten. Und natürlich Mohodeh Kascha, der letzte Kimbaner, der auf eigene Faust die Erforschung der Kosmologischen Mediotheken betrieb.
„Um es vorwegzunehmen", begann Atlan. „Ja, wir hatten Kontakt zu Rik. Ja, wir wissen über Geschichte und Natur der Pangalaktischen Statistiker Bescheid. Und ich habe die Koordinaten immer noch nicht, wo wir die Helioten finden können."
Der Arkonide gab einen minutiösen Bericht ab. Kein Problem für ihn mit seinem fotografischen Gedächtnis. Atlan sprach von zehn gestrandeten Cynos, von einer uralten kosmischen Geschichte, und er sprach über das Prinzip strengster Neutralität, das allein die Statistiker vor der Vernichtung durch Ordnung oder Chaos bewahrte.
Ebenso sprach er über den geheimnisvollen zehnten Turm, der seit Äonen leer stand.
Im zehnten Turm hatte einst eine Cyno-Frau gelitten, eine Mago. Heutzutage hatte die Mago jedoch längst ihren Turm verlassen und ihr Glück gefunden. Sie war bekannt als Guter Geist von Wassermal.
„Tja, Freunde ... Und da beginnt unser Problem. Die Statistiker haben nämlich Trim Marath eine Art unmoralisches Angebot gemacht. Sie wollen ihn als zehnten Statistiker in ihre Reihen aufnehmen.
Trim soll den leer stehenden zehnten Turm besetzen. Er muss dazu seinen Körper in eine Art Sarg legen und sich vergeistigen. So wie die anderen neun."
„Ist Trim deswegen nicht gekommen?"
„Ja. Er will in seiner Kabine darüber nachdenken."
„Heißt das, er nimmt das Angebot ernst?", fragte Tekener entgeistert.
„Wer würde das nicht? Ihr wart nicht im Turm. Die Erfahrung da oben ist außergewöhnlich."
Schockiertes Schweigen.
Bis Icho Tolot auf den Kern zu sprechen kam: „Atlanos, das ist gewiss ein wichtiges Problem. Aber wann erhalten wir die Koordinaten, die wir brauchen?"
„Rik hat es nicht gesagt." Atlan zuckte auf hilflose Art mit den Achseln.
„Ich gehe davon aus, dass die Statistiker vor Beginn der Konjunktion noch irgendetwas erledigen wollen. Und das ist keine Kleinigkeit, sonst hätten sie nicht deswegen die ganze Prozedur verzögert.
Vielleicht danach, wenn sie fertig sind."
Der riesenhafte Haluter fragte weiter: „Hältst du es für möglich, dass die Statistiker die Thoregon-Daten erst ermitteln müssen?"
„Für möglich halte ich einiges, Tolotos."
Noch einmal kehrte Schweigen ein, bis Tekener beiläufig anmerkte: „Wir haben ebenfalls Neuigkeiten, Atlan. Wir haben einen Patienten. Oder einen Gefangenen, wenn man so will. Wenn wir hier fertig sind, möchte ich, dass du dir Rom An Machens ansiehst."
Der Arkonide zuckte zusammen. Er fixierte Tekener, dann blickte er aufmerksam in die Runde.
„Die Versammlung ist beendet. Für den Augenblick dürfte alles gesagt sein."
Es war ein Augenblick, auf den Fee Kellind anscheinend gewartet hatte. „Wir haben nach wie vor Alarmzustand!", schnitt sie mit lauter Stimme allen anderen das Wort ab. „Ich bitte die Offiziere um Einnahme ihrer Posten, vielen Dank!"
*
Tekener und der
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