2147 - Die große Konjunktion
unbekannter Vorgang hatte eine Art Zeremonie gestört, die sich Große Konjunktion nannte.
Machens stand mit der Beinahe-Katastrophe in Verbindung. Denn während einer Rettungskation hatte man ihn an der Oberfläche des Planeten aufgestöbert.
Rom An Machens machte eine vertyrische Geste der Hilflosigkeit. „Ich bin durch einen irregulären Zeitbrunnen hierher gelangt. Falls dir das etwas sagt, Ronald Tekener. Ich hatte keine Kontrolle darüber. Deshalb kann es sein, dass der Zeitbrunnen die Große Konjunktion gestört hat. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich keinerlei Hintergrundinformation besitze."
Der Fremde schwieg einen Augenblick verblüfft. „Wie kann das möglich sein? Wurde das System der Zeitbrunnen nicht vor langer Zeit stillgelegt?"
Machens war nur eine Sekunde überrascht. Dieser Ronald Tekener beherrschte die Sprache der Mächtigen - warum sollte er nicht über Zeitbrunnen Bescheid wissen?
Die Kombination war gefährlich. Der Techno beschloss, sich keinesfalls als Cyno zu erkennen zu geben.
Rom An Machens, Vertyre - so viel reichte.
„Ich kann darauf keine Antwort geben. Ich bin ebenfalls davon ausgegangen, dass es keine Zeitbrunnen mehr gibt."
Tekener gab an eine Person in einer weißen Kombination ein Zeichen. Machens hörte endlich zu rotieren auf. Aber nur, damit Tekener ihn besser beobachten konnte: „Ich kann eine Million Wesen über Zeitbrunnen befragen, Machens. Sie werden mich alle fragen, was das ist, ein Zeitbrunnen. Wieso weißt ausgerechnet du über Zeitbrunnen Bescheid?"
Tekeners Misstrauen war greifbar und intensiv. Er hatte einen stechenden, analytischen Blick, der Rom An Machens nicht gefiel.
„Ich stamme aus dem Schwarm Kys Chamei", formulierte Machens vorsichtig. „Die Vertyren lernen während ihrer Ausbildung alles über Zeitbrunnen. Deshalb weiß ich, dass es diesen Brunnen niemals hätte geben dürfen. Ich habe natürlich niemals vorher selbst einen gesehen."
„Warum hast du den Brunnen dann benutzt?"
„Weil ich mich in Lebensgefahr befand. Es war ein Unfall. Ich wusste nicht, dass ich auf diesen Planeten gelangen würde. Sondern ich bin blind gesprungen, um nicht zu sterben. Zum Überlegen blieb keine Zeit. Ich wurde bewusstlos, und als ich aufwachte, war ich hier."
Machens fixierte Tekener, ohne dem Blick des Terraners auszuweichen. Keine Blöße geben.
„Nun gut, wir werden den Vorgang in allen Einzelheiten klären. Insbesondere die Lebensgefahr.
Und der Schwarm Kys Chamei, der für uns von allergrößtem Interesse ist. - Ich halte es für besser, wir vertagen unser Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt."
„Kann ich dieses Schiff verlassen?", fragte Machens schnell.
Nicht, dass er dies wirklich wollte; der Cyno war darauf vorbereitet, ohne die Terraner und ihr Raumschiff in einem intergalaktischen Niemandsland festzusitzen. Es ging ihm lediglich darum, seinen Status abzuklären.
Tekener antwortete ebenso schnell: „Vorläufig nicht. In den Städten von Zabar-Ardaran hat es zahlreiche Opfer gegeben. Wir halten dich also in Verwahrung. Bis die Konjunktion zu Ende ist."
„Gibt es bei eurem Volk so etwas wie das Recht auf Freiheit, Tekener?"
Der Blick des narbigen Terraners bohrte sich in die Augen des Technos.
Machens hatte einen Augenblick Angst, von Tekener als Cyno entlarvt zu werden.
„Wir legen auf die Freiheit großen Wert, Machens."
Tekener schien sich seine Antwort nicht leicht zu machen, er zeigte zum ersten Mal so etwas wie eine nervöse Reaktion. „Aber wir tragen eine Verantwortung. Erstens wollen wir die Terraner befragen, die dich gefunden haben. Diese zwei Personen sind noch ohne Bewusstsein. Zweitens müssen wir sicherstellen, dass du nicht nochmals zum Gefahrenfaktor wirst. Und sei es ohne Absicht. - Es ist unsere Pflicht, ich kann es nicht ändern."
„Du glaubst mir nicht!", warf Machens dem Terraner vor.
„Von Glauben oder Nichtglauben kann keine Rede sein. Deine Geschichte mit dem Zeitbrunnen ist vorerst reine Behauptung. Wir finden es heraus. Wenn unsere zwei Wissenschaftler wach sind."
Der Fremde mit den Narben im Gesicht drehte sich um. Die Unterhaltung war damit beendet. Das dachte Machens.
Bis die Person mit dem hellen, unpraktischen Haupthaar sich ihm noch einmal zuwandte, bevor sie ging. „Mein Name ist Fee Kellind. Ich sichere dir als Kommandantin der SOL zu, dass du dich nicht in Gefahr befindest. Falls du dich informieren möchtest, unser Bordrechner SENECA steht dir für alle Fragen, die nicht die
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