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2149 - Paradimjäger

Titel: 2149 - Paradimjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern von Natur aus, und statt Augen hatte er wie Roboter oder wie ein Android schwarze Implantate, die Fakir an Kameraobjektive erinnerten.
    „Sag mal, Kisch ...", hauchte Goldhändchen Eitan neben ihm.
    „Ja?"
    „Meinst du, das ist er wirklich?"
    Fakir warf Eitan einen raschen Blick von der Seite zu; gut, den feisten Wichtigtuer mal kleinlaut zu sehen.
    „Schon möglich. Jedenfalls ist er ein Oxtorner. Auch wenn er sich bewegt wie 'n Schlafwandler."
    Wenn es wirklich Monkey war, der Chef der Neuen USO, erklärte das den seltsamen Flugtag.
    Monkey war zu Lebzeiten Legende. Man erzählte sich, der USO-Chef trage einen Zellaktivator, so wie Rhodan und die Unsterblichen. Außerdem hieß es, Monkey habe persönlich Trah Rogue auf Trokan getötet und in dem Kampf schwere Verwundungen erlitten.
    Vielleicht bewegte er sich deswegen so langsam. Weil er immer noch Rekonvaleszent war.
    Fakir konzentrierte sich so auf den Oxtorner, dass er seinerseits Eitans Hieb in die Seite nicht kommen sah.
    „Whoah!", japste er. „Grahann, du Scheißkerl!"
    Eitan tat unschuldig, dann wies er dezent mit dem Daumen auf eine zweite Gruppe Augenzeugen.
    Fakir bekam erst nicht mit, was Eitan meinte.
    Dann erstarrte er zum zweiten Mal in fünf Minuten. Die zweite Gestalt wirkte um Längen eigentümlicher als die erste.
    Der hochgewachsene, hagere Mann, dessen Körper wie von einer blasigen Gallerthaut umschlossen aussah, war der Unsterbliche Alaska Saedelaere.
    Der Träger der Haut.
    Eitan keilte noch mal mit dem Ellenbogen aus, doch diesmal umsonst. Der Schlag ging ins Leere.
    „Was denn!", schnauzte Fakir genervt.
    „Ich wollte nur sagen, Kisch, du bist dran. Wenn du nicht bald in die Maschine kommst, macht's ein Ersatzpilot."
    Fakir stieß einen Fluch aus. Er ließ den feixenden Eitan stehen, nahm sich vor, ihm bei Gelegenheit den Bauchspeck lang zu ziehen, und hastete über den Beton Richtung Landeplatz.
    Die Staffel hob im Synchronflug ab. Start perfekt, ohne Syntron, die Manöver nichts als Show; denn ein wirklicher Einsatz hatte mit Atmosphärenflug nichts zu tun.
    Trotzdem konnte er die spezielle Erregung nicht unterdrücken.
    Saedelaere und Monkey.
    Im Grunde peinlich, pubertärer Personenkult - aber von zwei Aktivatorträgern beobachtet zu werden machte den Routineflug aufregend besonders.
    Diese zwei checkten nicht umsonst Kadettentraining.
    Fakir wusste instinktiv, dass die Zeit bis zur Öffnung des Sternenfensters knapp wurde. Saedelaere und Monkey bewiesen es.
    Und der Panzerbrecher im rechten Flügel - war nach wie vor ein Dummy.
    Nach aktuellem Stand der Dinge sah es düster aus.
     
    *
     
    Regen prasselte in heftigen Schauern gegen Jees Apartmentfenster. Das Licht war heruntergedimmt.
    Draußen lief der Flugbetrieb weiter wie jeden Tag und jede Stunde, aber selbst wer angestrengt in den Sturm linste, entdeckte nichts, was auf Raumschiffe hinwies.
    Katalina hatte Prüfung. Fakir war allein mit Jee. Die Wohnung war wie ein einsames Haus auf einer Insel.
    „Bleibst du heute Nacht hier, Kisch?"
    „Ja klar."
    Er war sicher, dass es nicht um Sex ging; irgendwas war mit ihr los, Fakir konnte es spüren, aber er wusste nicht, was.
    Sie zogen sich beide aus, bis auf das bisschen Unterwäsche, und schlüpften unter die Bettdecke.
    Jee löschte das Licht. Sie mochte es gern, wenn es dunkel war, Auch Jee Martima konnte Furcht empfinden, nicht unter der SERT Haube, aber tief in ihrem Innersten.
    Fakir spürte ihren Atem, heftiger als sonst, als sie ihn ganz leise fragte: „Kisch ... weißt du noch, als du das mit meinem Geheimnis wissen wolltest?"
    „Klar, Jee. Wie könnte ich das vergessen."
    „Du hattest Recht. Mit deiner Vermutung, meine ich, es gibt ein Geheimnis. Ich verrate es dir, Kisch. Es ist nämlich ganz einfach."
    Fakir merkte, dass sie ihn in diesem Augenblick nicht zu nahe bei sich haben wollte.
    Er rückte ein paar Zentimeter weg, bis sie anfing, wieder ruhiger zu atmen.
    „Es ist auch gar nicht so schlimm. Nicht so ungewöhnlich. Aber für jeden sind andere Sachen schlimm."
    „Ja, Kleine."
    „Für mich ist es eben das. Du darfst nicht drüber lachen oder so."
    „Ganz bestimmt nicht." Fakir meinte das ernst.
    „Ich bin ja auf Ferrol geboren, nicht auf Terra. Aber meine Eltern sind Menschen ... Sie haben mich in der Hauptstadt Thorta ausgesetzt, als ich ein paar Tage alt war. In so einer Art Picknickkorb. Dann sind sie verschwunden."
    Kisch Fakir brauchte eine halbe Minute, bis er ihre Worte begriff. Banale

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