2160 - Terror auf Luna
hat es gespürt. So ein Theater veranstaltet er sonst immer, wenn wir nach einer Doppelschicht die Kabine betreten. Er begrüßt uns mit allen Ehren und dem kompletten Programm." Tess sagte es im Brustton der Überzeugung.
Brés Blick glitt über die Decke zur anderen Wand. „"Ja, hier war etwas. Aber warum haben wir es weder gesehen noch gehört? Und wo ist es jetzt hin?"
Ihr wurde plötzlich klar, dass der Angreifer sie hätte töten können. Sie waren erstickt, mit den Strahlern in den Händen, deren Schüsse wirkungslos in die Leere gegangen wären.
Warum hat es uns verschont? Wir waren hilflos gegen seine Macht. Ist es doch nicht der grausame, namenlose Feind, oder war es die letzte Warnung? „Gehen wir weiter?", fragte Benjameen.
Er musste nicht auf Antwort warten, Norman lief wieder los. Der Klonelefant war so schnell, dass sie Mühe hatten, ihm zu folgen.
Sie erreichten einen Treppenschacht zur nächsttieferen Ebene. „Treppe" war vielleicht etwas zu viel gesagt. In eine Wand war eine metallene Leiter eingelassen. Normans Anzug-Prototyp aktivierte automatisch die Antigravfunktion. „Zum Glück müssen wir Norman nicht tragen", knurrte Benjameen. „Wenn ich an das Trapitz-System denke, tut mir noch immer der Rücken weh.
Daran können nicht mal Tess' Spe zialmassagen etwas ändern."
Wie meint er das?, fragte sich Bré. Schacht 1639 ähnelte 1640 wie ein Ei dem anderen. Hier wurden sie jedoch nicht von einem ungreifbaren Gegner angegriffen. Dann waren sie in Schacht 1638, in dem die fremde Erscheinung am deutlichsten registriert worden war. „Lasst Norman vorgehen! Der Anzug schützt ihn!" Bré fiel es zwar schwer, den Kleinen vorzuschicken, doch es war die vernünftigste Vorgehensweise. Ihm konnte nichts passieren. „Außerdem scheint er es zu spüren, wenn diese Präsenz kommt!"
Die Luft wurde immer schlechter. Ihr schauderte bei dem Gedanken, hier unten ersticken zu müssen. „Seht nur, wir brauchen ihm gar nichts zu sagen!" Tess zeigte auf den Klonelefanten, der wieder mit pendelndem Rüssel auf und ab ging.
Es war wieder da. Unwillkürlich musste Bré an eine riesige Spinne denken, die seit Jahrhunderten in einer Höhle tief unter der Erde ihr Netz spann.
Die plötzlich wieder seltsam riechende Luft flimmerte, und es wurde unerträglich heiß. Ein hohes Sirren fraß sich in ihre Ohren. Bré Tsinga drückte die Hände gegen den Kopf. Das kann man nicht ertragen, ohne verrückt zu werden!
Mit gequältem Gesicht versuchte Benjameen, einen Feind zu erspähen. „Das muss eine unbekannte Waffe sein! Wir haben keine Chance, sie greift unsere Sinne an!"
Bré stöhnte leise auf. Wo eigentlich die glasierten Schachtwände sein mussten, waberte die Umgebung. Das Gestein schien transparent zu werden, und irgendetwas schien daraus nach ihr zu greifen.
Wie in der Zentrale des Katamars! Als könne man seinen Augen nicht mehr trauen! Wie in einem surrealistischen Gemälde, und wir sind mittendrin!
Einen Moment lang verschwamm für Bré die Welt um sie zu einem unkenntlichen Klumpen.
Kurz bevor das Sirren ihre Trommelfelle zerriss, verstummte es. Sie hörte nur noch Normans Tröten. „Hier sind Kräfte am Werk, gegen die wir nichts ausrichten können. Wir müssen Großalarm geben, Luna warnen! Das Sonnensystem muss sich auf das Schlimmste vorbereiten!"
Sie sahen sich an. Benjameen hatte ausgesprochen, was sie alle dachten. Hier waren sie an einer Grenze angelangt, die sie nicht überschreiten konnten. Bré fühlte sich elend. Der Katamar hat uns den Terror nach Luna gebracht. Wir sind ihm hilflos ausgeliefert. Was für ein Grauen erwartet uns noch aus dem Reich Tradom? .Ihr war klar, dass ihre Mission gescheitert war. Sie hatte keinen Zweifel mehr daran, das hier etwas war. Doch worum es sich dabei handelte, welche Ziele es hatte - das alles blieb im Ungewissen verborgen.
Bis es wieder zuschlägt. Beim nächsten Mal da, wo es uns am schlimmsten trifft. Luna wird zahlreiche Schwachstellen haben, und eine wird es schon finden.
Sie riefen Norman zurück, der sich nur langsam beruhigte. „Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen. Die Einsatzleitung muss wissen, dass wir es mit einem überlegenen Gegner zu tun haben. Blo Rakane muss erfahren, was er uns eingebrockt hat, als er den Katamar in die Lunawerft holte."
Benjameen sah noch einmal zur Decke, die Wände entlang, als hoffte er, eine Spur zu finden, dann liefen sie den weiten Weg durch die verstaubten und dunklen Gänge zurück.
Norman hatten
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