2163 - Die Media-Ritter
Zebuck glaubte ihm nicht. Er tötete den Planetarier und verhörte kurz danach zwei weitere Kechten. Sie wussten bereits, was sie erwartete. Deshalb begegneten sie ihm mit einem Wortschwall, um Entgegenkommen zu signalisieren und das Schlimmste zu verhindern. Erst als sie tot zu seinen Füßen lagen, glaubte er, dass es keine subplanetaren Anlagen gab. In seinem schwebenden Sessel sitzend, verharrte der Konquestor vor einem etwa vierzig Meter hohen Hügel, dessen runde Fenster ihn wie die Augen eines Riesen anzuglotzen schienen. Er nutzte die letzten noch intakten Funktionen seiner Spezialgeräte. Nachdem er die Resultate durchgegangen war, die ihre Suche ergeben hatte, wusste er, dass es auf dem gesamten Planeten keinerlei hyperenergetische Emissionen gab, ausgenommen jene, die von dem Kugelraumer aus gingen. Daraus folgte, dass eine interstellare Raumfahrt nicht existierte, also ebenso wenig Hyperfunk.
Damit hatte er rechnen müssen. Gerade aus diesen Gründen war Kechta für das Reich Tradom nicht vorhanden. Längst war ihm bekannt, dass die Galaktiker ein Landekommando ausgeschleust hatte, das sich der Stadt und damit ihm näherte. Die Jäger schwärmten aus, um ihn einzufangen. Die Zeit drängte. Er nahm Verbindung mit Gruzs Thran auf. „Ich brauche Informationen. Wo ist die Schwachstelle dieser Stadt?"
„Es gibt nur eine", antwortete Gruzs Thran. „Am Rande der Stadt steht ein Kernkraftwerk."
Jobonne Jokogi flog in einer Höhe von etwa zweihundert Metern. Vergeblich hatten sie und ihr Begleiter den Fremden gesucht, der aus ihrer Maschine geflüchtet war. Er war eingetaucht in das unübersichtliche Dickicht der Bäume, Büsche, Moose und Lianen zwischen den Felsen am Flussufer, wo sie ihn nicht mehr finden konnten. Schließlich hatten sie die Suche aufgegeben und waren nach Echturda geflogen. Nun blickten sie auf die Stadt hinunter, die in einem dichten Netz von Lichtstrahlen lag. Die Kristalle an den Hügeln leuchteten, als würden sie von innen heraus mit Licht gespeist.
Schon nach kurzer Zeit hatten sie das fremde Wesen in seinem schwebenden Sessel entdeckt. Von da an hatten sie es nicht mehr aus den Augen gelassen. Von mehreren Seiten rückten die zweibeinigen Wesen aus dem Kugelraumer heran. Noch waren sie weit von ihm entfernt, doch es würde nicht mehr lange dauern, bis der Fremde sie erreichte. Er reagierte erkennbar auf ihre Bewegungen, indem er versuchte, ihnen auszuweichen. Dabei glitt er in nordöstliche Richtung. „Was hat das Monster vor? Wohin kommt es, wenn es so weitergeht?", fragte sie. „Das ist eindeutig", antwortete Ostrug von draußen. „Zum Kraftwerk." Klick blieb auf der einmal gewählten Höhe und folgte dem fremden Wesen. Aufatmend beobachtete sie, dass sich die Bewohner der Stadt vor dem haarigen Zweibeiner zurückzogen. Die Kameras begleiteten ihn ständig, so dass er sich ihnen zu keiner Zeit entziehen konnte. Das Wesen beschleunigte seinen Flug, während das Kommando aus dem Kugelraumer näher rückte. Aus seinem Vorgehen schloss Klick, dass es ihm den Weg zum Kraftwerk versperren wollte. Doch es war nicht schnell genug.
Mit seinem schwebenden Sessel erreichte das feindliche Wesen die Ansammlung von hohen Gebäuden, die am Rande eines flachen Gebirgszuges errichtet worden waren. Es waren die einzigen Bauten weit und breit, die kastenförmig waren. Zahlreiche Stromkabel, die von hier zur Stadt hinüberführten, machten deutlich, welche Aufgabe das Werk zu erfüllen hatte. „Näher dürfen wir nicht an das Werk heranfliegen", sagte Jobonne. „Mutter hat eine Sicherheitszone eingerichtet, in die wir nicht mit dem Flugschrauber eindringen dürfen."
„Wir haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir landen, oder wir ziehen uns zurück." Ostrug war nervös. Längst war ihm diese Jagd nicht mehr geheuer. Allzu brutal war das fremde Wesen vorgegangen, und er verspürte keine Lust, das nächste Opfer zu werden. Doch nicht er entschied, sondern Jobonne. Der Flugschrauber senkte sich auf das Vorfeld des Kernkraftwerkes hinab. Gerade in diesem Moment stürmte eine Gruppe todesmutiger Kechten aus dem Schatten eines Gebäudes hervor und griff das haarige Wesen an, Ostrug schrie unwillkürlich auf, während Jobonne ihre Kameras auf den Fremden namens Trah Zebuck richtete. Er verließ seinen Sessel. Dabei zog er eine stählerne Waffe und ließ sie aufblitzend durch die Luft wirbeln. Die Kechten feuerten auf ihn, doch sie schienen nicht zu treffen. Unfassbar schnell und beweglich
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