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2166 - Durch den Zeitbrunnen

Titel: 2166 - Durch den Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich, was Samburi Yura mit ihren Worten wirklich gemeint hat, als sie das Cappin-Fragment betrachtete. Träume, Alaska, dann kannst du vergessen, was dir in der LEUCHTKRAFT angetan wurde.
    Ein splitterndes Krachen ließ ihn herumfahren. Seine Rechte schloss sich fester um den Knüppel, den Monkey ihm gegeben hatte; es war eine instinktivabwehrende Bewegung. „Beeilen Sie sich, Saedelaere !", dröhnte Monkeys Stimme aus dem Dickicht. „Warum sind Sie zurückgekommen?"
    Obwohl er darauf gehofft hatte, reagierte Alaska überrascht. Wirklich daran geglaubt hatte er nicht. Der Oxtorner schwieg. Ohne Alaska Saedelaeres Reaktion abzuwarten, machte er auf dem Absatz kehrt. Offensichtlich war er der Ansicht, schon zu weit aus sich herausgegangen zu sein. Jedes Wort mehr wäre überflüssig gewesen und hätte ihn womöglich schwach erscheinen lassen. ... zwei Menschen, von denen jeder genügend Gründe hat, sich in das eigene Schneckenhaus zurückzuziehen, dachte Alaska Saedelaere bitter. So gesehen können wir nicht miteinander auskommen. Der Terraner beeilte sich dennoch, dem Oxtorner zu folgen. Sonnenstrahlen verzauberten den Wald, als er noch einmal zurückschaute. Aber schon im nächsten Moment wurde das Flirren von einem schwarzen Schatten verdrängt. Die Zeitbrunnenjäger hatten nahezu aufgeschlossen. Der Weg war nicht weit. Ungläubig stand Alaska vor den umgestürzten Bäumen. „Kriechen Sie schon hinein!", drängte der Oxtorner. Ausgerechnet Monkey und ein solches Versteck? In dem Moment war Saedelaere froh, dass der Umweltangepasste ihm keine Regung ansehen konnte. Eine Maske hatte manchmal eben auch ihr Gutes. Der Lamuuni saß auf einem der Stämme und schien sie zu beobachten. Saedelaere zwängte sich in den kleineren Hohlraum. Monkey raffte sofort mehrere Hand voll Laub zusammen und verteilte es über ihm. Sekunden später verrieten die Geräusche, dass der Oxtorner sich ebenfalls zwischen die Stämme schob. „Haben Sie Ihre Tarnkappe noch, Monkey?", raunte der Maskenträger. „Die Halsbänder machen nicht unsichtbar. Haben Sie das schon vergessen, Saedelaere?"„Vielleicht sind die Kattixu ausführendes Organ der Umfassenden Obhut." Einer oder mehrere Gleiter schwebten jetzt ziemlich genau über ihnen. Mit dem Armbandorter hätte er das feststellen können. Doch Alaska hütete sich, auch nur eine der Funktionen zu aktivieren. Er horchte nach draußen. Etwas anderes konnte er kaum tun. Die Gleiter kreisten über dem Gebiet. Chiffa Phi hatte mehr Fragen hinterlassen als Antworten gegeben. Was war die Umfassende Obhut? Der Name klang nach Überwachung, ließ aber nicht erkennen, in welchem Sinn. Aber war Obhut wirklich gleichzusetzen mit Geborgenheit?
    Saedelaeres Gedanken wirbelten durcheinander. Er klammerte sich an die Fragen wie ein Ertrinkender an einen rettenden Ast. Sie lenkten ihn ab. Von dem Zucken im Gesicht, das nicht mehr ihm gehörte. Von dem grellen Flackern, das sich an den Stämmen über ihm spiegelte und sogar die geschlossenen Lider durchdrang. Die Reglosigkeit quälte ihn. Sie gab ihm aber auch erstmals wirklich Zeit, über die Geschehnisse auf Eolix II nachzudenken.
    Alaska Saedelaere, der Transmittergeschädigte. Niemand außer einigen wenigen Geschichtsbeflissenen konnte heute noch etwas mit diesem Begriff anfangen. Sicher, man kannte seinen Namen, aber nur als Träger eines Aktivatorchips. Vielleicht noch als den Piloten des Virtuellen Schiffs VIR-TUA/18 im PULS - sofern die Masse der Bevölkerung sich wirklich für Details interessiert hatte. Auf jeden Fall aber als Träger der Haut des Verbrechers Kummerog. Das hatte seinerzeit für Schlagzeilen gesorgt: Kummerog und die Zivilisation der Herreach auf Trokan. Was vor der Haustür der Menschheit geschah, interessierte immer. Alles andere schien selbst heutzutage noch unendlich weit entfernt.
    Alaska Saedelaere, der Maskenträger, dessen Gesicht den Wahnsinn verbreitet oder das gar tötet. Davon würden die Menschen bald wieder reden. Die eigene Naivität entsetzte ihn. Er dachte von den Menschen, als würde er morgen schon Terra erreichen. Dabei hatte er keine Ahnung, ob das System der Zeitbrunnen jemals einen Weg zurück ermöglichte. Die Schwarme existierten nicht mehr. Kys Chamei, die letzte der wandernden Kleingalaxien, war in der Galaxis Fou gestrandet. Vorbei die Ära, in der dem Universum die Intelligenz gebracht worden war. Völker, die sich in Zukunft entwickelten, würden es ungleich schwerer haben, sich über ein primitives

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